30 Jahre UmweltZentrum Stockach gefeiert
Initiative in Zeiten des Klimawandels und Artensterbens wichtiger denn je

Bei der Feier zum 30. Geburtstag des UmweltZentrums Stockach auf der Bühne: Alice Engelhardt als zweite Vorsitzende des Fördervereins, Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, Leiterin Sabrina Schlagowski-Molkenthin, Karl-Hermann Rist als Vorsitzender des Fördervereins und Mitbegründer Hanns Werner.  | Foto: Fiedler
  • Bei der Feier zum 30. Geburtstag des UmweltZentrums Stockach auf der Bühne: Alice Engelhardt als zweite Vorsitzende des Fördervereins, Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, Leiterin Sabrina Schlagowski-Molkenthin, Karl-Hermann Rist als Vorsitzender des Fördervereins und Mitbegründer Hanns Werner.
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Stockach. Das UmweltZentrum Stockach konnte mit einem Festakt seinen 30. Geburtstag im Bürgerhaus Adler-Post feiern. Und das vitaler denn je. Der Vorsitzende des Fördervereins, Karl-Hermann Rist, erinnerte in seiner Begrüßung als Schwank daran, dass Altbürgermeister Franz Ziwey damals schon die baldige Grablegung des Vereins prophezeit hatte. Aber es kam eben anders.
Karl-Hermann Rist meinte in seiner Ansprache: „Wir haben viel geschafft, aber es gibt noch Luft nach oben!“ Gerade die Entwicklungen der letzten Jahre machten deutlich, dass der Handlungsbedarf für die Umwelt und damit auch fürs Klima dringender denn je gegeben sei. Lebensfreude durch Flora und Faune schaffen, dem Verlust der Artenvielfalt etwas entgegenzusetzen, habe sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. Und es sei beeindruckend, was in den letzten 30 Jahren im Ehrenamt geschaffen worden sei. Man habe viele Lebensräume für unzählige Tiere und Pflanzen erhalten oder reaktivieren können. Besonders wichtig seien da die Waldwichtel, die das Thema schon bei Kindern ins Bewusstsein bringen.

Bürgermeister Rainer Stolz meinte, dass Städte nur leben könnten, wenn sie als Kommune mit anderen etwas gemeinsam tun. Es gelte, die Entwicklung zu „orchestrieren“. Man habe einen besonderen Schatz mit dem Umwelt Zentrum, und wenn es das nicht gäbe, dann müsste man das noch hier für Stockach erfinden. „Ihr sorgt dafür, dass Natur und Umwelt im Bewusstsein der Menschen einen anderen Stellenwert bekommen“, lobte Stolz. Und das sei auch nicht einfach. Das Umwelt Zentrum sei inzwischen erwachsen geworden. Die Verbindung mit der Stadt sei sehr gut, aber man müsse eigentlich noch viel mehr in die Verwaltungsgemeinschaft hineinwirken. „Das ist eine Aufgabe, die uns noch beide beschäftigen sollte“, richtete der an die Leiterin Sabrina Schlagowski-Molkenthin, auch hinsichtlich einer erweiterten Finanzierung durch die Orte der Verwaltungsgemeinschaft. Die Stadt Stockach finanziert schon lange eine Personalstelle für das Umwelt Zentrum und hat es dafür auch mit Aufgaben bedacht, zum Beispiel die Betreuung des Wertstoffzentrums.

Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger
meinte, dass dieses Jubiläum die Stadt Stockach auszeichne. Es sei 1992 eine Pionierleistung gewesen, was sich zu einem wirklichen Zentrum für Natur und Umweltschutz, als Bildungseinrichtung wie als Netzwerk entwickelt habe. Inzwischen erlebe man das „größte Artensterben seit der Zeit der Dinosaurier“. Das Land habe dafür das Biodiversitätsstärkungsgesetz gesetzt. Stockach sei unter anderem mit dem „Grünen Band“ rund um Wahlwies eine der vier Modellkommunen für den Biotopverbund geworden. Sie lobte auch die hervorragende Arbeit des Umwelt Zentrums für Kinder und Jugendliche. Es sei ein sehr bedeutender Partner für das „Freiwillige ökologische Jahr“, mit dem junge Menschen an den Naturschutz herangeführt würden.

Leiterin Sabrina Schlagowski-Molkenthin erinnerte an Dr. Uwe Friedrich und Hanns Werner, die als die Gründerväter des Umwelt Zentrums gelten, das damals aus der „Agenda-Bewegung“ herauswuchs. Angefangen hatte es nach einer starken Gründungsversammlung im Hotel Fortuna aber wirklich erst mal ganz klein und mit bangem Blick auf die Finanzen. Hanns Werner eröffnete die Möglichkeit, über ABM-Stellen bezuschusstes Personal zu gewinnen. Thomas Esche war erster Leiter des Zentrums. Gestartet wurde ohne städtische Unterstützung. Bürgermeister Stolz habe schließlich mit dem Gemeinderat dafür gesorgt, dass es eine solide finanzielle Basis gebe. Das erste große Projekt wurde dann der Quellerlebnisweg bei Stockach, der mit Fördergeldern bedacht wurde, gefolgt vom Streuobstlehrpfad, vielen weiteren Stillgewässern oder eben dem Biotopverbund Wahlwies. Ein besonderer Dank wurde auch an die Bürgerstiftung gerichtet, die hier auch aktiv als Förderer auftritt, zum Beispiel mit der Ausrüstung für die Stadtputzeten, die das UZ auch regelmäßig anbietet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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