Projekt »Älter werden im Quartier« könnte weiterer Anstoß sein
Bürgerschaftliches Engagement dauerhaft fördern

Älter Quartier | Foto: Begleiten das Projekt »älter werden im Quartier«: (v.l.): Hanna Kaspers und Max Stamm (translake), Verena Zupan, Gabriele Glocker (Seniorenbüro), Udo Maier und Ute Seifried.swb-Bild: stm
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Nach dem Start im letzten Sommer wurden am Dienstag im Rathaus die ersten Ergebnisse des Projekts »Älter werden im Quartier« vorgestellt. Der Wunsch von Bürgermeisterin Ute Seifried ist es, dass statt neuer Projekte hierdurch dauerhafte Beziehungen entstünden und auch neue Personen für ein bürgerschaftliches Engagement gewonnen werden könnten.

Im ausgewählten Projektgebiet (Südstadt südlich der Georg-Fischer-Straße) wohnten laut Auswertungsbogen am 31.12.2015 insgesamt 12.053 Menschen, davon 2.747 Senioren (65 Jahre und älter) und 412 im Alter von 85 Jahren und mehr. Die Sozialhilfedichte beträgt SGB2 gesamt 11 Prozent, bei Kindern und Jugendlichen 21 Prozent. Der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund liegt bei 62 Prozent, bei den unter 18-Jährigen sogar bei 78 Prozent. Die Geschäftsführerin des projektbetreuenden Instituts »translake«, Hanna Kaspers, hob bei der nicht repräsentativen Auswertung von 72 Interviews mit älteren Menschen im Quartier hervor, dass dreiviertel der Befragten sich vorstellen könnten, jemandem zu helfen, wollten aber zuvor angesprochen werden. Überhaupt wurde Nachbarschaft im Quartier durchweg positiv bewertet.

Kaspers regte an, dass das an sich schon gute Angebot (Mittagstisch, Seniorenturnen, Wandergruppe, Kino, Café-Angebote etc.) in der Südstadt transparenter werden solle. Zudem will Kaspers beispielsweise ein »Straßenfest-Set« mit Checkliste für Interessierte bereitstellen. Auch könne sie sich als Erweiterung des im Siedlerheim stattfindenden Mittagstischs »die längste Tafel Singens« vorstellen. In Planung sei überdies eine Suche-Biete-Börse für die kleine Nachbarschaftshilfe, verriet Seifried.

Parallel zum AWO-Projekt »Stark im Süden« sind in der Südstadt, wie die Singener Bürgermeisterin betonte, Veränderungen angedacht: Geplant ist etwa eine Neuausrichtung des Nachbarschaftstreffs Lilje, um diesen für alle Gruppen im Quartier interessant zu machen.

Wie der Vorsitzende der 350 Mitglieder umfassenden Siedlergemeinschaft, Christian Siebold, auf Nachfrage des WOCHENBLATTs erklärte, würde im Zuge der Überalterung des Vereins auch über eine Umwandlung des Siedlerheims als Treffpunkt für die Südstadt nachgedacht. Derzeit finden dort monatlich, so Siebold, etwa ein Dutzend Termine statt. Beliebt sei der zweimal im Monat angebotene Mittagstisch, bei dem meist Menschen 70+ ins Gespräch kommen. Sonntags findet die Seniorengruppe statt.

Wie Siebold erklärte, gäbe es viele Alleinstehende in der Südstadt, die man wecken müsse, um den ein oder anderen Ehrenamtler zu gewinnen. Die Siedlergemeinschaft tut hierfür einiges, sucht Kooperationen mit anderen Vereinen und veranstaltet am 20. Mai zum 2. Mal den »Markt der Möglichkeiten«, bei dem die Initiative »Stark im Süden« möglichst viele Bewohner der Südstadt erreichen und für neue Ideen und Initiativen begeistern möchte.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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