Großes Finale von 72 Stunden im "Top10"
Die Welt zusammen ein bisschen besser gemacht

Mit "La Ola"-Wellen wurde am Sonntagabend der Abschluss der Aktion "72 Stunden" in der Diskothek Top10 gefeiert. | Foto: Fiedler
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Singen. Drei Tage lang hatten viele Jugendliche im Bereich des Dekanats Hegau im Rahmen der Aktion "72 Stunden" des "Bundes der deutschen katholischen Jugend" (BDKJ) geackert in 14 Projekten, mit denen unter dem Titel "Uns schickt der Himmel" die Welt ein bisschen besser gemacht werden sollte. Und das sollte auch groß gefeiert werden. Dank des guten Drahtes zur Singener Diskothek "Top10" kamen alle Jugendlichen und Kinder und ihrer Helfer am Sonntagabend, 21. April, zum Abschluss der Aktion in der Diskothek zusammen, um die erfolgreich abgeschlossenen Aktionen gemeinsam und ausgelassen zu feiern.

Die Schirmherren und Schirmdamen der Aktion, Dekan Matthias Zimmermann, die Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger und Hans-Peter Storz wie Wolfgang Heintschel von der Caritas Singen-Hegau zeigten sich stolz über die umgesetzten Projekte, die hier in Bildern der Aktionen unter starkem Beifall auf der Leinwand des Top10 erstrahlten.

Immerhin mussten die Jugendlichen in diesen Tagen des zurückgekehrten Winters bei ziemlich widrigen Umständen zum größten Teil im Freien an die Umsetzung ihrer himmlischen Mission gehen. Ein ganz besonderer Dank ging dabei, unterstützt von "La Ola"-Wellen, an Sarah Perk vom Jugendbüro des Dekanats, die diese vielen Aktionen in monatelanger Vorbereitung umgesetzt hatte und auch fast perfekt vorbereitete.

Gaienhofer Vesperbänkle

Die Jugendfeuerwehr Gaienhofen mit ihren rund 30 KameradInnen war dabei vor die Aufgabe gestellt worden, Vesperbänkle in Horn oberhalb des Campingplatzes und in Gundholzen am Seeufer zu bauen. Die Idee war unter anderem von der Gemeinde gekommen, wie Bürgermeister Jürgen Maas zur Einweihungsfeier am Sonntagnachmittag berichten konnte. Denn die kleine Anhöhe beim Campingplatz, bei der es bisher nur eine Bank zum Sitzen gab, werde gerne von den Gästen des Campingplatzes genutzt für Picknicks mit herrlicher Aussicht über den Untersee in Richtung Schweizer Ufer. Jürgen Maas sprach aus, was alle dachten: "Ich bin richtig stolz auf euch."

Gutes mit "König der Löwen"

Die wohl stärkste Resonanz im Rahmen der Aktion "72 Stunden" im Hegau gab es am Sonntag, 21. April, in Gottmadingen. Denn dort hatte die Pfarrjugend das bekannte Musical "König der Löwen" in einer ganz eigenen Fassung einstudiert und mit über 70 Akteuren auf und hinter der Bühne der Fahr-Kantine am Sonntagnachmittag aufgeführt. Und die Fahr-Kantine war bis auf den allerletzten Platz mit begeisterten Zuschauern gefüllt, die nach der rund einstündigen Aufführung die Jugendlichen für diese tolle und humorvolle Inszenierung feierten. Vom Einstudieren der Rollen über das Nähen der Kostüme und dem Bau der Bühnenlandschaft - alles war selbst gemacht gewesen, eine beachtliche Leistung.

Getreu dem Slogan der 72 Stunden-Aktion ist das Ziel, die Welt in diesem Zeitraum ein bisschen besser zu machen. Deshalb wird der Erlös aus dem kreativen Projekt der Gottmadinger Pfarrjugend einem guten Zweck gespendet. Die Einnahmen aus der Aufführung des Theaterstücks sollen an das HegauJugendwerk (HJW) in Gailingen zur Unterstützung des neuen Eltern-Kind-Hauses gehen. Dieses wird nach seiner Fertigstellung im Juli 2024 für 26 Kinder mit Elternteil zum Zuhause auf Zeit werden.

Open-Air-Kirche im Pfarrgarten

Die Ministranten der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hegau wurden vor die Herausforderung gestellt, aus dem in den letzten Jahren immer mehr verwilderten Pfarrgarten an der Volkertshauser katholischen Kirche St. Verena eine Fläche zu machen, auf der Feste, aber auch Open-Air Veranstaltungen und Gottesdienste stattfinden können. Das war eine Aufgabe, die also recht nachhaltig gedacht war, wenn der große Pfarrgarten dann weiter in Schuss gehalten wird.
Im Einsatz sind hier nun trotz des recht ungemütlichen Wetters mit Regen und tiefen Temperaturen rund 30 Ministranten aus den Kirchgemeinden Volkertshausen, Steißlingen, Friedingen, Beuren an der Aach, Hausen an der Aach und Schlatt unter Krähen, die in Pfarrer Werner Mühlherr und Daniel Guenin aus Friedingen fachliche Unterstützung erhielten.

Sie haben einen Geröllhügel abgegraben, eine kleine Grillstelle eingerichtet, den Hügel an anderer Stelle wieder aufgehäuft, damit sich dort auch Reptilien wohlfühlen können. Außerdem wurde eine schon recht stattliche Linde als künftiger Schattenspender eingepflanzt und sogar ein Fahnenmast kam hinzu, um eben besondere Anlässen anzuzeigen. Und auch die auf dem Grundstück befindliche Gartenhütte, die beispielsweise für Bewirtung genutzt werden kann, soll noch gereinigt und neu gestrichen werden. "Wir haben hier ganz gut rangeklotzt", lobte Daniel Guenin den Einsatz der Ministrantengruppe.

Ein Trauerort für die Schule

Die Pfadfinder St. Georg und die Pfadfinderinnen aus Singen, hatten nämlich 72 Stunden Zeit einen ganz speziellen Trauerort für die Haldenwangschule erschaffen, der durchaus seine besondere Bedeutung hat. Elisabeth Paul, die auch den "Trauerort" am Singener Hospiz "Horizont" anbietet, hatte die Idee dazu. Denn in der Schule für Menschen mit oft mehrfachen Handicaps kommt es doch immer wieder vor, dass Menschen schon in jungen Jahren versterben, entweder als SchülerInnen oder auch bald danach. Das bekommen die jungen Menschen natürlich mit und da stellte sich immer wieder die Frage, wie man in der Schule mit der Trauer umgehen kann.
Wie Schulleiter Daniel Baerwind auf Nachfrage sagte, hat man in der Schule aus diesem Grund auch inzwischen einen "Arbeitskreis Trauer" eingerichtet, um einen würdevollen Umfang mit dem Thema zu entwickeln, der Trauer Raum zu geben. Ein Teil davon kann nun ein solcher Trauerort sein, der nach den Entwürfen von Elisabeth Paul die Form eines offenen Herzens hat, in das man eintreten kann, und das auch sehr bunt aus Holzelementen konzipiert wurde. Für sie soll es ein Ort werden, an den man auch ganz einfach gehen kann, wenn man einfach traurig ist, aus welchem Grund auch immer, meinte sie bei der Präsentation der Aufgabe. Und das wurde geschafft.

Den Spielplatz "aufgepimpt"

Das Jugendkomitee Singen hat sich am Wochenende sich im Ortsteil Friedingen im Rahmen der Aktion "72 Stunden" couragiert eingebracht, um den Kinderspielplatz "Unterm Einsatz" aufzuhübschen. Trotz des schlechten Wetters mit Regen, Sturm und Schnee haben die jungen Leute mit Unterstützung vom Team der Abteilung Kinder und Jugend der Stadt Singen den Spielplatz auf Vordermann gebracht. Es wurden Flechtweidenzäune gesetzt, der Spielplatzsand gesiebt und die Spielgeräte gereinigt, sowie Malerarbeiten an den Geräten durch einen Teil des Jugendkomitees im Blauen Haus in Singen durchgeführt. Am Samstag war dazu der ganze Ort in Bewegung, denn darüber hinaus wurde eine Gemarkungsputzete durchgeführt und die "72-Stündler" waren natürlich auch zum Vesper eingeladen.

Es gab im Hegau noch viele weitere Aktionen: Ein Wohlfühpfad entstand durch die Ministraten "WeAreNeu"  Welschingen. Die Pfadfinder Hilzingen errichteten einen Vogelhüttenpfad, die Kolpingjugend Rielasingen verwandelte den Pfarrgarten in eine "Lounge". Die Ministranten St. Stephan Arlen begrünten die Zufahrt zum neuen Waldkindergarten, die Ministranten aus Engen gewannen den Kampf gegen den Regen, der ihnen die ganze Farbe bei der Schulhofdekoration wegwaschen wollte. Die Auszubildenden der Sparkasse Engen-Gottmadingen sammelten Geld für die Tafel. Viele der Gruppen sammelten zum alte Smartphones, fürs Recycling.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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