Bunter Abend in Ludwigshafen
Von Ludwigshafen in die Anden und zurück

Ein wahrer Indizienregen führte die Ermittler Clouseau und Sherlock Holmes zu einer wahrlich unwahrscheinlichen These: Ein Bündnis zwischen Bodman und Ludwigshafen gegen den BoLu-Train. | Foto: Anja Kurz
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  • Ein wahrer Indizienregen führte die Ermittler Clouseau und Sherlock Holmes zu einer wahrlich unwahrscheinlichen These: Ein Bündnis zwischen Bodman und Ludwigshafen gegen den BoLu-Train.
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Bodman-Ludwigshafen. Mächtig viel Abwechslung bot der Bunte Abend der Seehasen Ludwigshafen im Katholischen Gemeindezentrum am Freitagabend, 26. Januar. Hier reisten die Darsteller gemeinsam mit dem Publikum quer durch Weltgeschichte: vom schönen Ludwigshafen am Bodensee in den Wilden Westen, nach Italien und sogar in die Anden. Dabei zielte manche spitze Zunge auch mal Richtung des Gegenstücks der Doppelgemeinde nach Bodman.

Den Abend in bildlicher Form gibt es hier in der Galerie:

Vom Mordschauplatz bis ins Klassenzimmer

Dass von beiden Orten der Gemeinde einiges an Prominenz anwesend war, stellte schon Zunftmeister Oliver Thum bei der Begrüßung fest: "I glaub, die sind im Rudel kumma." Auch die "Nachbarn und Freunde" der Bosköpfe Bodman konnte er Willkommen heißen.

Ein anderes Rudel aus den Kleinen und Kleinsten des Narrensome zeigte dann als erste Darstellung des Abends eine tänzerische Reise durch die Quarantäne, wo Bauer, Arzt und Tierärztin auch schonmal mit der Polizei und anderen Ordnungskräften aneinandergerieten.

Foto: Anja Kurz
Foto: Anja Kurz

Gleich im Anschluss nahmen die "SeeEnd Cowgirls" der Tänzerinnen des TV Ludwigshafen das Publikum mit den Wilden Westen. Während hier die erste Szene so gar nicht wild und eher verschlafen wirkte, drehte sich das schon nach kürzester Zeit mit beeindruckender Akrobatik.

Komplott gegen den BoLu-Train

Ein wahrer Indizienregen führte die Ermittler Clouseau und Sherlock Holmes zu einer wahrlich unwahrscheinlichen These: Ein Bündnis zwischen Bodman und Ludwigshafen gegen den BoLu-Train. | Foto: Anja Kurz
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Die nächste Reise führte dann bei dem Sketch "Mord am BoLu-Train" vor die Haustür der Gemeinde. Für die weither angereisten Star-Ermittler Clouseau (Jürgen Beirer) und Sherlock Holmes (Denis Reuthebuch) galt es, das tragische Ableben des BoLu-Trains aufzuklären. Ein hoher Einsatz stand bei dem Detektiv-Wettstreit auf dem Spiel - so drohte Clouseau etwa, "vom Bodmer Wein a ganzes Fass" trinken zu müssen. Die Indizien und Tatverdächtigen waren vielzählig: Schaum am Mund legte eine Vergiftung durch einen lokalen "Großgastronomen" nahe, eine Stichwunde deutete in Richtung des Bodmaner Narrenpolizisten - immerhin hätten die Bosköpfe beim Bunten Abend 2023 ziemlich scharf geschossen gegen den Zug. Dem noch nicht genug, wurde auch noch ein Handabdruck gefunden, der wohl nur Andreas Eppler gehören könne. Für beide stand am Ende fest: Alle Verdächtigen haben Dreck am Stecken. Das Problem, so Holmes, das der Polizei zu berichten wäre sinnlos: "A Bündnis von Bodmer und Häfler, des glaubt der nie." Zum Ausweg für beide wurde da die Bestechung durch "Olli Capone von dr Häfler Seemafia" (Oliver Thum).

Glücklicherweise fand Günter Weiß auf See in der Flaschenpost eine Quelle für das aktuelle Dorfgeschehen. | Foto: Anja Kurz
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Fortgesetzt wurde die Reise erneut per Tanz nach "Bella Italia", ehe dann Günter Weiß als "Columbus am See" erst auf der historischen "Santa Maria" und später dann zu einer Kreuzfahrt auf der "Mein Schiff" in See stach. In einer Flaschenpost á la Kettenbrief erfuhr auch er vom neusten Geschehen: "Regent" Matthias (Weckbach) habe abgedankt, denn "seine Elke war verschnupft, dass er von oim Termin zum andra hupft". Glücklicherweise habe er mit Christoph Stolz bereits einen Nachfolger installiert, gar ein Exemplar aus "gutem Holz". Für neu Zugezogene gab es dann noch einen Tipp: Sich im Dorf zu engagieren werde gern gesehen, "Schwätzer hen mer genug am Ort".

Eine zünftige "Wiesn Gaudi" brachten die Seehasen und Bäume der Zunft auf die Bühne. Nach der Pause ging es dann spektakulär mit den Turnmännern des TV Ludwigshafen als "Wild Boys" weiter. Den Balancefiguren und Sprüngen wurde bei der Zugabe noch das gewisse Etwas hinzugefügt, als die Jüngeren der Gruppe sich ihrer Oberteile entledigten.

Foto: Anja Kurz

"Mit den Häfler Holzern ist ein Meisterwerk gelungen", befand der Erzähler vor dem Tanz der Holzer. Diese setzten beim Bunten Abend den Startpunkt ihrer Mission, die Harmonie des Planeten herzustellen, mit einem bunten Trip in die lateinamerikanischen Anden.

Wofür "TUT" tatsächlich steht

Während sich das Programm dann Richtung Ende neigte, wurde noch ein großes Mysterium gelüftet: Wie wird man Teil des Hasenrats? Diese Antwort lieferten die Räte höchstselbst mit einem Blick in die "Hasenrat Agademiger Schule". Im Unterricht wurde etwa geklärt, was die Abkürzung auf Nummernschildern bedeuten: "FN" steht etwa für "from Nenzingen" und "TUT" für "total unnötige Touristen". Bei Gedichten zu den Zunftgliederungen, von der Fischerin bis zum Hasenrat, konnte sich zum Ende selbst der Streber der Klasse, Alwin (Honstetter), unter Beweis stellen.

Der letzte Auftritt der Häfler Freiheit in dieser Zusammensetzung - den Bunten Abend am Samstag ausgenommen. | Foto: Anja Kurz
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Ihren letzten Auftritt kündigten die sieben Sänger der Häfler Freiheit an. Nach einem Bluff öffnete sich da der Vorhang ein zweites Mal, wo diese dann ihre - bestimmt nicht durch Playback unterstützte - Gesangskunst unter Beweis stellten. In einer Werbeunterbrechung der Moderatorinnen Sarah und Leonie Arpke wurde angekündigt, dass nach Nachfolgern für die Häfler Freiheit gesucht werde.

Dass sich die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen sogar zwei Putzkräfte leisten können, stellten Agnes und Emma im nachgestellten Büro des Bürgermeisters fest. Nach einem Austausch über ihre individuellen Männerprobleme kamen sie dann zu dem Schluss: "Entweder man ist verheiratet oder vernünftig."
Kurz vor Schluss kaperten dann die närrischen Mitglieder des Musikvereins Ludwigshafen als "Gugged' d'Musik" mit ihren Instrumenten die Bühne, ehe Darsteller sich zusammen auf der Bühne noch einen tosenden Applaus abholten.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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