Leserbrief zur Aktioin "19 statt 25 Meter"
Unsinnige Aktion gegen Wohnbauprojekt

Ein Bild von der Aktion "19 statt 25" Meter an der Heinrich-Georg-Fahr-Straße nach Ostern. | Foto: of/ Archiv
  • Ein Bild von der Aktion "19 statt 25" Meter an der Heinrich-Georg-Fahr-Straße nach Ostern.
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Gottmadingen. Zur Aktion "19 statt 25 Meter" in Gottmadingen als Protest gegen ein Wohnbauprojekt wird uns geschrieben:

„Der Bericht im „Singener Wochenblatt“ über die Protestaktion unseres IHK-Präsidenten Thomas Conrady gegen das Bauvorhaben in Gottmadingen wegen seiner angeblich zu großen Höhe hat mich schon sehr überrascht! Es ist für mich nicht zu glauben, dass gerade er für eine nach meinem Dafürhalten derart unsinnige Aktion zusammen mit anderen Gleichgesinnten „auf die Straße geht“.

Eigentlich kann ich es immer noch nicht glauben und dachte zuerst, dass es sich eher um einen „April-Scherz“ handeln könnte. Das Bild mit Conrady im „Wochenblatt“ als „Protest-Redner“ muss ein „Fake“ sein, dachte ich mir. Wenn sein Straßenprotest aber doch ernst gemeint ist, fehlt mir jedes politische und wohnungswirtschaftliche Verständnis für diese Aktion. Gerade von einem IHK-Präsidenten und ernst zu nehmenden Unternehmer müsste man doch erwarten können, dass er über die derzeitige katastrophale Wohnungsnot in unserer Region ausreichend informiert ist und dieses sehr sinnvolle Wohnungsbauvorhaben in Gottmadingen befürworten und aktiv unterstützen würde, anstatt zu versuchen, den Bauherren mit öffentlichen Protestaktionen und Beschwerden beim Regierungspräsidium bewusst schädigende Steine in den Weg zu legen.

Eigentlich sollte er als IHK-Präsident den Bauherren eine „Dankesurkunde“ der IHK übergeben für ihren unternehmerischen Mut und ihre Risikobereitschaft in dem derzeitigen sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ein solches sinnvolles Bauvorhaben durchzuführen. Auch die Leute, die in unserer Region dringend eine Wohnung suchen, werden für seinen öffentlichen Widerstand keinen rechten Sinn erkennen und deshalb auch kein Verständnis dafür aufbringen können. Vor allem an die vielen Familien, die zum Beispiel seit Jahren mit 3 Kindern oder mehr in einer 2-Zimmer-Wohnung ausharren müssen, sollten die Protestler bei ihren fragwürdigen Aktionen ganz besonders denken, wenn sie gegen das Wohnbauprojekt auf die Straße gehen, um damit den Bauherren noch mehr sinnleeren Bürokratie- und Genehmigungsärger zu machen, und so Mehrkosten produzieren, die Genehmigungs- und Bauzeit in die Länge ziehen und damit die Preise für die Wohnungen weiter in die Höhe treiben.

Gerade einem Unternehmer, der sein Geld mit Dienstleistungen für Immobilien verdient, sollte man doch nicht sagen müssen, dass die Höhe des Gebäudes ganz wesentlich ist für die gesamte Wirtschaftlichkeit des Bauprojekts und damit direkte Auswirkungen hat auf die Preise der Wohnungen und auf die Mieten. Die angeblich negativen Auswirkungen der Höhe des Bauvorhabens auf das Wohlbefinden und auf das Ego der Nachbarn ist vorgeschoben und muss gegenüber dem öffentlichen Interesse an der Errichtung von dringend benötigtem Wohnungen selbstverständlich zurücktreten.

Das Recht des Einzelnen darf in der derzeitigen Wohnungsnot und insbesondere in einem solchen Fall aus berechtigten Gründen angemessen beschränkt werden. Dafür sollten auch die leider betroffenen Nachbarn des geplanten Bauvorhabens das nötige Verständnis im Gemeininteresse an den Tag legen. Da ich unseren IHK-Präsidenten schon lange kenne und persönlich schätze, gehe ich natürlich davon aus, dass er ehrenwerte Beweggründe für seine für mich leider völlig unverständlichen Protestaktionen gegen das Bauvorhaben hat. Deshalb wäre ich ihm sehr verbunden, wenn er die Hintergründe für seinen Widerstand bei Gelegenheit nachvollziehbar erläutern würde.“

Georg Wengert, Gottmadingen

Leserbriefe stellen nicht zwingend die Meinung der Redaktion dar und sind eine freie Meinungsäußerung.

Autor:

Redaktion aus Singen

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