Zunftbieranstich zu Ehren von Karl Amann in der Gottmadinger Fahr-Kantine
Ehrengerstensafter im Zeichen der Schwarzwurst

Ehrengerstensafter | Foto: Walter Benz, der neue Ehrengerstensafter Karl Amann, Zunftprsident John Weber und Zeremonienmeister Dr. Christoph Graf bei der Stab- und Urkundenübergabe auf der Bühne der Fahr-Kantine. swb-Bild: of
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Gottmadingen. Der diesjährige Zunftbieranstich der Gottmadinger Gerstensäcke wurde gleich mit einem Dank durch Zeremonienmeister Dr. Christoph Graf eröffnet. Denn die Narren des einstigen Bilgerdorfs waren in heißesten Sommer aller Zeiten groß in Not geraten, nachdem sie bei der letzten Fastnacht den eigenen Gerstensaft bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken hatten. Da wurde der letztjährig vom „Grobgünstigen Narrengericht zu Stockach“ gespendete „Suure Moscht us Stocke“ zum rettenden Nass, auch wenn er nun wisse, welche „stillen Örtchen“ diese Gemeinde im Notfall so biete, gestand Graf.

Die große Frage dieses Abends war freilich keien gretchen, sondern eine Genderfrage, denn solle es nun ein Ehrengerstensafter, eine Ehrengerstensafterin oder oder ein „es“ sein, frage sich Graf: doch das mit dem „es“ wird erst mal auf das nächste Jahr verschoben. Denn der diesjährige Ehrengerstensafter ist ein mächtiges Mannsbild, ganz ohne Rücksicht auf die nichterfüllte Frauenquote, für den die Farbe Schwarz zur Fastnacht zwingend dazu gehört, in Form von Schwarzwurst. Karl Amann eben, der große „Heufresser“ und Altus, der von der Halbinsel Höri sich so gerne auf der Reichenau mit einem Viersterne-Hotel ausgebreitet hätte, was nach drei Jahren abgeschrieben werden musste. Amann eröffnete dreist schon mal auf der Bühne die Rezeption des „Traktorenhotel Gottmadingen“, das allerdings erst 2035 eröffnen soll. Die Ehre machte ihn stolz: denn schon als Kind hätte kein anderes Kind mit ihm spielen wollen. Deshalb habe man ihm einen Ring Schwarzwurst um den Hals gehängt, damit wenigsten der Hund mit ihm spiele. Und er befand, dass ein „Schofseckel“ nicht unbedingt ein unsympathischer Mensch sein müsse. Mit allerhand Zoten – unter anderem unterstellte er Bürgermeister Dr. Klinger Vegetarismus - leitete er den großen Auftritt seiner Helfer von den Horner Heufressern ein, die aus einem großen Trog heraus den ganzen Saal mit Schwarzwürsten versorgten.

Mit einem besonderen Rekord war dieser Abend verbunden: denn der Durst der Narren war so groß, dass der Anstich durch den letztjährigen Ehrengerstensafter Bernd Arnold aus Rust schon eine halbe Stunde nach der Begrüßung vollzogen wurde.

Sogar ein Gast aus Köln war in diesem Jahr in den Hegau gekommen: Martin Huff ist Rittmeister der Ehrengarde der Stadt Köln- allerdings mit der Rechtsanwältin Sabine Speisebecher aus Singen verbandelt. Weil er deshalb schon mal in die Hegauer Fastnacht reingeschnuppert hat, war es ihm nicht zu weit nach einer Damensitzung vom Vorabend nach Gottmadingen geeilt, um um als „A Jaß von janz fän her“ den Gerstensäcken die Verwandtschaft zwischen den närrischen Bräuchen erklärte, die eine Menge mit dem Bier in der „Nacht vor dem Fasten“ zu tun hat. Der Kontakt entstand durch die stellvertretende Zunftmeisterin Susanne Klopfer,als der der Narrenverein juristischen Beistand suchte um seine Satzung EU-konform zu modifizieren. Damen und Herrenorden wurden ausgetauscht, der Lohn der Dienste war das Zunftbier an diesem Abend.

Das Zunftbier selbst bleibt die Angabe des Alkoholgehalts schuldig: Wichtiger ist den beiden Braumeistern Christian Schopper und Stephan Huber die Vollmundigkeit des Biers durch 13 Prozent Stammwürze und einen hopfenbitteren Abgang mit malzaromatischer Note für einen guten Antrunk, und eine milde Bitterkeit im Nachtrunk und vor allem, dass sehr süffig sei.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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