Bunter Abend der Gerstensackzunft
Narrenspektakel mit erfrischend straffem Programm

Beim ersten Bunten Abend legte die Narrenzunft Gerstensack Gottmadingen eine gelungene Premiere ab. swb-Bild: Tobias Lange
  • Beim ersten Bunten Abend legte die Narrenzunft Gerstensack Gottmadingen eine gelungene Premiere ab. swb-Bild: Tobias Lange
  • hochgeladen von Tobias Lange

Gottmadingen. Ein volles Haus hatten sich die Organisatoren des Bunten Abends in der Eichendorffhalle gewünscht. Ein volles Haus haben sie bekommen. Bei der Premiere des Gerstensackkonzert-Nachfolgers boten die Narren ihren rund 400 Gästen ein dreistündiges Programm voller Witz, Musik, Tanz und vor allem Unterhaltung.

Denn langweilig war es nie. Dafür blieb auch überhaupt keine Zeit. Denn selbst zwischen den Auftritten sorgte Moderator Bernd Lohmüller dafür, dass es für das Publikum etwas zu lachen gab. Als Hausmeister berichtete er etwa davon, wie er Til Schweiger auf der Männertoilette traf: »Freihändig steht er da und macht sein Geschäft.« Oder was es mit dem Solarpark auf sich hat: »Der Michael (Bürgermeister Michael Klinger) macht das nur, damit man Gottmadingen aus dem Weltall aus sieht.« Als Schwarzmarkthändler versuchte er wiederum, seine Waren – seien es »Spionageballons«, heißes Wasser oder Steuergeräte von Puma-Panzern – an den Mann zu bringen und sorgte dabei für heiteres Gelächter.

Für Gelächter sorgten auch die Jungen Wilden bei ihrem Auftritt. Sie blickten auf 1.091 Tage seit dem letzten Gerstensackkonzert zurück und zogen über die Energiekrise, das Zuspätkommen des Bürgermeisters, die »Klima-Kleber« und den »Praktikanten der SPD«, der jetzt im Kanzleramt sitzt, her. Zuvor gehörte die Bühne aber den Narrenkids, die den roten Teppich ausrollten und das Motto des Abends »de Gerstensack verzellt« verkündeten. Für zauberhafte Stimmung sorgten die Randinis, die als Dschinni verkleidet das Publikum in die Welt von Aladdin und arabischen Nächten entführten.

Bilder vom Bunten Abend gibt es hier:

Erfolgreiche Premiere für die Gerstensackzunft

Kein Blatt vor den Mund nahmen Matthias Schröder und Helmut Beyl. Warum es keine Grünen in der DDR gegeben habe, wollte Beyl wissen. Weil in der DDR Bildung Pflicht gewesen sei. Und er merkte an, dass man nicht mehr »Altweibersommer« sagen dürfe. Stattdessen: »Femininum, Naturzustand ohne Menstruationshintergrund«. Schröder zeigte sich währenddessen davon überzeugt, dass Jesus eine Freundin hatte. Denn in der Bibel stünde: »Als Jesus durch die Wüste ging, da folgte ihm eine lange Dürre.« Und Fußballer sei er auch gewesen, denn »er stand vor dem Tor Jerusalems und seine Jünger standen abseits«.

Es folgten die Damen des Zuslechors, die dem Publikum singend erklärten, was sie alles tun könnten, wenn sie es nur wollten. Die Narrenpolizei bewies ihrerseits, dass Mülltonnen zu mehr gut sind, als nur zum Müll reinwerfen: Denn sie eignen sich vorzüglich als Musikinstrumente. Anschließend bauten sich die Patrizier ein Glockendenkmal in Gottmadingen und philosophierten zugleich über die Vorzüge von Gottmadingen, das vieles zu bieten hat, aber kein Ärztehaus. »Wir sind ja nicht in Tengen.«

Rockig wurde es dann bei dem Auftritt der jungen Zünftler, dem eine Zeitreise mit den Heilsberghexen folgte. Sie ließen die 2020er Jahre Revue passieren, was in den Jahren 20 bis 22 eine ruhigere Zeit bedeutete, bevor es 2023 wieder richtig in die Fastnacht ging. Den Abschluss bildete die traditionelle »Große Nummer« der Feuerwehr. Mit Unterstützung von Alexa Zanger und Anna Wesle vom Turn- und Sportverein bewiesen die Floriansjünger ihr Können beim Seilhüpfen.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.