Projekt der WBG gefährdet
Storz: Landestopf für sozial geförderten Wohnungsbau ist schon leer

Der Altbau an der Gottmadinger Fliederstraße ist schon rückgebaut worden, ob die dort geplanten Wohnungen sozial gefördert werden, ist noch immer nicht geklärt. Das könnte einen Baubeginn nochmals verzögern. | Foto: of/Archiv
  • Der Altbau an der Gottmadinger Fliederstraße ist schon rückgebaut worden, ob die dort geplanten Wohnungen sozial gefördert werden, ist noch immer nicht geklärt. Das könnte einen Baubeginn nochmals verzögern.
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Singen/ Gottmadingen. "Die Landesregierung hat 2023 kein Geld mehr für den sozialen Wohnungsbau,“ beklagt der Singener Abgeordnete Hans-Peter Storz. Dadurch sei ein weit fortgeschrittenes Bauvorhaben der Wohnbaugenossenschaft Gottmadingen in konkreter Gefahr. „Kein Einzelfall“, weiß Storz. In einem Abgeordnetenbrief fordert er von Landeswohnungsbauministerin Nicole Razavi unverzügliche Sofortmaßnahmen.

Bereits am 17. Mai musste das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen mitteilen, dass das für das Jahr 2023 vorgesehene Zuschussprogramm für preisgebundenen Wohnraum ausgeschöpft sei. Wohnungsgesellschaften, deren Anträge nach diesem Termin gestellt werden, gehen leer aus. So auch das Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft in Gottmadingen. Diese wollte als Ersatz für ein bestehendes Gebäude ein Mehrfamilienhaus mit 22 Wohneinheiten errichten. 12 Wohnungen sollten dabei als preisgebundene Sozialwohnungen mit Hilfe des Landes Baden-Württemberg entstehen.

"Das ist eines der vielen Themen, wo man große Ankündigungen und Versprechungen macht, die Umsetzung vor Ort stattfinden soll und man am Ende aber mehr als allein gelassen wird", klagt da der Gottmadinger Bürgermeister Dr. Michael Klinger, der auch Aufsichtsratvorsitzender der WBG ist. "Anträge auf Förderung seien seitens der WBG längst gestellt. Es gebe seitens der L-Bank aber keine Aussage, ob diese im Jahr 24 aus den dann zur Verfügung stehende Mitteln bedient werden könnten. "Auf eigenes Risiko bauen darf man ….", so Klinger weiter. Die Entscheidung, ob der längst vorbereitete Bau nun Angriff genommen werden könne, werde im Juli genau in diesem Spannungsfeld fallen müssen.

„In den letzten Wochen erreicht uns im Wohnungsbau eine schlechte Nachricht nach der anderen,“ beklagt Storz in seiner Medienmitteilung weiter. Die Zahl der Baugenehmigungen gehe zurück. Immer mehr Baugesellschaften in der Region, zuletzt die Familienheim-Bodensee, kündigen an, nur noch begonnene Projekte zu beenden.

Wohnungsgesellschaften und Wohnungssuchende wollen endlich wissen: „Wie reagiert die Landesregierung?“, schreibt Storz der Ministerin. Denn Baden-Württemberg könne es sich nicht leisten, dass „realisierungsreife, günstige Wohnungsprojekte verzögert oder gar ganz aufgegeben werden.“

Storz sieht das Land in der Pflicht, ein Erliegen des Wohnungsbaus, insbesondere bei Sozialwohnungen, zu verhindern. „Daher benötigt die Wohnungswirtschaft unverzüglich eine Aussage der Landesregierung, ob der Förderrahmen des Landeswohnungsbauprogramms 2023 ausgeweitet wird und mit welchen Verfahrensregeln dies erfolgen soll“, appelliert der Abgeordnete an die Ministerin. "Die Landesregierung muss das laufende Programm sofort aufstocken." Eine schnelle Entscheidung würde auch für das Gottmadinger Projekt Planungssicherheit bedeuten.

Die wohnungspolitische Hängepartie betreffe nicht nur das Fördervolumen des Landeswohnungsbauprogramms, macht Storz deutlich. So sei im Januar eine Realisierungsprämie von 6000 Euro je fertiggestellter Sozialwohnung angekündigt worden. Förderrichtlinien dazu gebe es nach sechs Monaten immer noch nicht. Auch das neue Bundesprogramm für „Junges Wohnen“, mit dem zum Beispiel Azubi- oder Studierenden-Wohnheime bezuschusst werden, könne laut Storz in Baden-Württemberg nicht starten, weil die Regierung nicht in die Gänge komme.

Quellen: Abgeordnetenbüro Hans-Peter Storz/ WBG, Dr. Michael Klinger

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Presseinfo aus Singen

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