Wohnungsdurchsuchung am Dienstag bei 28-Jährigem / Verdacht von Waffenhandel derzeit nicht nachweisbar
Zentrum rechtsradikaler Chatgruppe möglicherweise in Gottmadingen

Symbolbild | Foto: Symbolbild Einsatz

Gottmadingen/ Stuttgart/Karlsruhe. Am Dienstagmorgen durchsuchten Ermittler des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Konstanz eine Wohnung in Gottmadingen, wie später über die Medienstelle des LKA bekannt gegeben wurde. Die Durchsuchung wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erfolgte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Die Maßnahmen richteten sich dabei gegen den mutmaßlichen Administrator einer rechtsextremistischen Chat-Gruppe, die offensichtlich auch in anderen Bundesländern Anhänger hat. Bei dem 28-jährigen Beschuldigten wurden ein Luftgewehr, ein Einhand-Messer, diverse elektronische Datenträger und Schriftstücke sichergestellt, die nun auszuwerten sind, wurde vorerst bekannt gegeben.

In der Chat-Gruppe sollen zahlreiche Posts mit nationalsozialistischen und fremdenfeindlichen Inhalten sowie Ankündigungen und Aufrufe zu Gewalttaten eingestellt sein. Das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg war der Gruppe, die seit September 2018 besteht und auch Mitglieder in anderen Bundesländern hat, auf die Spur gekommen und hat diese Informationen dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitgeteilt - und das hatte nun regiert.

Ein in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) wohnhaftes Mitglied der Chat-Gruppe steht in diesem Zusammenhang im Verdacht, die Beschaffung von Schusswaffen angeboten zu haben. Daher wurden die dortigen Ermittlungsbehörden unverzüglich unterrichtet, die in enger Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Karlsruhe ebenfalls am Dienstag Maßnahmen gegen den dortigen 49-jährigen Verdächtigen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz durchführten. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wurde die Wohnung des Mannes am Vormittag durchsucht. Hierbei konnten mehrere Waffen aufgefunden werden, die jedoch nicht dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen und deren Besitz auch nach dem Waffengesetz nicht erlaubnispflichtig und damit nicht strafrechtlich relevant ist.

Gottmadingen war erst im letzten Oktober in die Schlagzeilen geraten, als unbekannte eben Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen an ein Haus sprühten, in dem eine dukenhäutige Familie wohnt. Damals hatten über BürgerInnen und Bürger der Gemeinde im WOCHENBLATT deutlich gemacht, dass sie solche Tendenzen in der Gemeinde nicht hinnehmen wollen. Ein Zusammenhang zu der Chatgruppe erscheint allerdings derzeit weit hergeholt.

Weitere Nachrichten gibt es keine von den Ermittlern, nicht einmal darüber, ob die Verdächtigen noch auf freiem Fuß sind.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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