Es wartet eine lange Saison
"Charakter-Spiel" in Pforzheim

Lukas Köder von der HSG Konstanz | Foto: Peter Pisa
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Nach dem rauschenden Handball-Fest vor vollbesetzten Rängen im Hexenkessel Schänzle-Hölle beim Süd-Gipfel konnte Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz über das spielfreie Osterwochenende ein letztes Mal in dieser Saison etwas durchatmen. Nun geht es bis zu möglichen Aufstiegsspielen zur 2. Handball-Bundesliga Schlag auf Schlag. Der erste Prüfstein führt die zuletzt zehnmal in Serie erfolgreichen Konstanzer am Samstag nach Pforzheim.

"Charakter-Spiel"

Für Geschäftsführer André Melchert ein „Charakter-Spiel“. Angesichts der noch bevorstehenden hohen Belastung und möglicherweise extrem langen Saison bis weit in den Juni hinein hatte die Mannschaft nach dem begeisterten Auftritt und 35:32-Heimsieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten Oppenweiler/Backnang über Ostern einige Tage mehr freibekommen. Dementsprechend fordert der Manager nun trotz der Zeit zur Regeneration und zum Abschalten – individuelle Athletiktrainingspläne hatte jeder Spieler dennoch mit auf den Weg bekommen – wieder eine genauso leidenschaftliche und mitreißende Vorstellung wie zuletzt und ein ebenso konzentriertes und fokussiertes Auftreten. Melchert weiß aus eigener langjähriger Erfahrung als Spieler, dass gerade „Spiele gegen den Tabellenletzten immer schwer sind. Man darf niemanden unterschätzen. Die Pforzheimer spielen einen guten Handball.“

Leutershausen verzichtet auf Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga

In dieselbe Kerbe schlägt Head Coach Jörg Lützelberger. Nicht jedoch ohne die Wichtigkeit der Pause für volle Akkus bei allen seinen Schützlingen zu erwähnen, die im besten Fall noch ein straffes Programm und eine sehr kurze Pause zwischen möglichen Aufstiegsspielen zur stärksten zweiten Liga der Welt und der Vorbereitung auf die neue Spielzeit haben werden. Durch den Verzicht der SG Leutershausen auf einen Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga sowie aktuell fünf Punkten und dem gewonnenen direkten Vergleich Vorsprung gegenüber dem drittplatzierten HC Oppenweiler/Backnang sind die Chancen der HSG in den letzten Wochen erheblich gestiegen, sich als einer von zwei Clubs aus dem Süden für die Aufstiegs-Playoffs zu qualifizieren.

"Wir benötigen körperlich und mental frische Spieler"

Die österliche Italien-Reise zusammen mit der Familie habe „gutgetan“, sagt Lützelberger und lächelt: „Der Laptop und das Smartphone sowie der Handball waren aber trotzdem mit dabei.“ Nun gilt der Fokus voll und ganz der finalen Phase der Saison. „Dafür benötigen wir körperlich und mental frische Spieler“, betont der 38-Jährige. „Nun ist die Zeit, in der wir für unseren Weg, den wir bis hierhin gegangen sind, alle noch einmal mehr investieren müssen. Jeder muss in allen Bereichen das Maximale herauskitzeln.“ Spiele, Training und die eigenständige Vorbereitung sind damit gemeint. Wenn jeder alles dem großen Ziel unterordne, habe man sich als Kollektiv und als Einzelner später nichts vorzuwerfen, so der ehrgeizige HSG-Coach.

"In jedem Spiel eine große Intensität auf die Platte bringen und 'all in' gehen"

Zum Start der finalen Phase der Saison wartet bei der TGS Pforzheim eine Herausforderung, die alle Beteiligten sehr ernst nehmen. Weil der Gegner vor den eigenen Zuschauern gegen den Favoriten aus Konstanz „maximal befreit“ aufspielen werde, so Lützelberger, und eine körperlich starke Mannschaft in das Rennen schicken kann. „Wir wollen in jedem Spiel eine große Intensität auf die Platte bringen und 'all in' gehen“, zeigt er sich entschlossen. Gegen die verschiedenen Deckungsformationen der TGS setzt der EHF-Mastercoach auf die Breite und Qualität seines Kaders, um über hohe Intensität und das Tempospiel zum Erfolg zu kommen. Für eine hohe Spielgeschwindigkeit fordert er ein, „läuferisch voll da zu sein. Wir müssen voll im Moment sein.“ Dazu gehören eine konzentrierte und disziplinierte Spielsteuerung und Wurfauswahl.

"Haben tolle Spiele vor uns"

Der ehemalige Bundesligaprofi wird bei der Begegnung in der Gold- und Schmuckstadt ganz genau darauf achten, wer sich voll präsent zeigt. „Wer voll da ist, wird viel spielen“, erklärt er und eröffnet damit allen Athleten Chancen, sich zu empfehlen. Ohnehin liege der Fokus ganz bei seiner Mannschaft, die Ergebnisse der Nachholspiele über Ostern hatte der zweifache Familienvater nur am Rande verfolgt. Lützelberger: „Wir werden uns nicht ablenken lassen, und uns ausschließlich auf unser eigenes Team konzentrieren. Das, was uns auszeichnet. Diesen Weg wollen wir konzentriert weitergehen. Wir haben tolle Spiele vor uns.“ Wie in Pforzheim. Erneut in zahlreicher Begleitung des HSG-Fanclubs und damit garantierter lautstarker Unterstützung von den Rängen.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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