HSG Konstanz
Konstanzer Handballer holen sich elften Sieg in Folge

Foto: Michael Elser

Konstanz. Die HSG Konstanz marschiert weiter. Nach dem spielfreien Osterwochenende löste der Drittliga-Spitzenreiter die Pflichtaufgabe bei der TGS Pforzheim sehr souverän mit 35:28 (19:14). Nach dem elften Sieg in Folge beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger, der einen Lizenzantrag bei der Handball-Bundesliga eingereicht hat – Oppenweiler/Backnang – sieben Punkte. Dazu kommt der bei Punktgleichheit entscheidende gewonnene direkte Vergleich.

Solide und klar spielbestimmend

Nicht ganz einfach war die Partie für die HSG nach der Spielpause, der klaren Rollenverteilung und Erwartungshaltung. Ein paar Minuten benötigten die Gäste dann auch, um wieder Fahrt aufzunehmen und sich eine deutliche Überlegenheit zu erspielen. Mit Konstantin Poltrum als sicherem Rückhalt zwischen den Pfosten setzten sich die Konstanzer nach acht Minuten langsam etwas ab. Ein Doppelschlag von Lars Michelberger – achtfacher Torschütze an diesem Abend – brachte eine Drei-Tore-Führung nach knapp zwölf gespielten Minuten. Jörg Lützelberger erinnerte daran, dass der Kopf im Sport immer eine große Rolle spiele. Dennoch konnte er zufrieden sein, wie seine Schützlinge die Aufgabe und äußeren Rahmenbedingungen annahmen. Konzentriert, solide und jederzeit als klar spielbestimmend.

Kontrolle „ohne zu überragen“

„Wir haben von Beginn an gesehen, dass wir gut vorbereitet waren“, erklärte der HSG-Coach. Niklas Ingenpaß brachte seine Farben nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit sechs Treffern in Front (5:11) und ließ den großen und eindeutig tonangebenden Gästeblock jubeln. Überhaupt wurden die Konstanzer, die ein Drittel der 150 Zuschauer stellten, von ihren lautstarken Anhängern getragen, die für eine tolle Stimmung und den nötigen emotionalen Push sorgten. Die Gelb-Blauen hatten jederzeit die Kontrolle über das Spiel, allerdings „ohne zu überragen“, wie Lützelberger anfügte. Dafür ließ seine Mannschaft insbesondere in der zweiten Halbzeit angesichts eines frühen Elf-Tore-Polsters mit einigen leichtfertigen Ballverlusten zu viel liegen.

Viele Wechsel, viele Spielzeiten für alle

Konstanz nutzte die klaren Kräfteverhältnisse zu vielen Wechseln und Spielzeiten für alle Akteure – auch jene, die zuletzt auf ihre Chanen hatten warten müssen. Kurz vor der Pause setzten die Gäste noch einen erfolgreichen Nadelstich und spielten die letzten Sekunden nach ihrer Auszeit perfekt herunter. Im letzten Moment bediente der gut aufgelegte Lars Michelberger Niklas Ingenaß am Kreis, der konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Lukas Köder verwandelte den fälligen Siebenmeter sicher zur 19:14-Pausenführung.

„Für uns ging es heute darum, die zwei Punkte zu holen“

In Durchgang zwei zog die HSG das Tempo kurzzeitig an und brachte durch das Tor von Maxim Pliuto zum 24:14 in der 37. Spielminute das erste Mal eine Zehn-Tore-Differenz auf die Anzeigetafel. Michel Stotz sorgte mit dem 30:19 mit Anbruch der letzten Viertelstunde nicht nur für die höchste Differenz, sondern auch für die Vorentscheidung. „Für uns ging es heute darum, die zwei Punkte zu holen und unserem Ziel Aufstiegsspiele den nächsten Schritt näherzukommen“, so Lützelberger. Im Angesicht der frühen Erfüllung dieser Mission ließ die Konzentration im Angriff in der letzten Viertelstunde spürbar etwas nach. Die wacker kämpfenden Pforzheimer konnten sich so für ihren hohen Aufwand und ihre Gegenwehr noch einmal belohnen und das Ergebnis für sich etwas erträglicher gestalten. TGS-Coach Florian Taafel setzte dabei konsequent und durchaus erfolgreich auf den siebten Feldspieler.

Steigerung für Topspiel nötig

Dass sich die HSG Konstanz in den nächsten Begegnungen wieder deutlich steigern wird müssen, ist Spielern und Verantwortlichen bewusst. Lützelberger wollte die Spiele auch nicht vergleichen. „Wir wissen“, betonte er, „dass nächste Woche die Trauben auf einem ganz anderen Level hängen werden und eine Mannschaft kommt, die auf Platz zwei steht.“ Der EHF-Mastercoach rechnet in Leutershausen mit einem ganz anderen Duell auf hohem Niveau – und großer Motivation seiner Schützlinge alleine deshalb, weil man nach der 24:28-Niederlage im Hinspiel und der wohl schwächsten Vorstellung in dieser Saison den großen Wusch habe, das Ergebnis im Rückspiel umzudrehen. „Ich freue mich darauf, wenn wir dort wieder eine fantastische Unterstützung von Konstanzer Seite erfahren“, richtete sich sein Blick schnell nach vorne auf das nächste Topspiel. „Der Fokus, die Konzentration, der letzte Wille werden dann am Anschlag sein“, verspricht er den Fans und dankte für die zahlreiche Unterstützung trotz der klaren Ausgangslage in Pforzheim.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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