Jetzt geht's los fürs Fasnachtsmuseum 2.0
Historischer Spatenstich auf dem Golfrasen bei Schloss Langenstein

Nach gekonnter Ansage wurde die Erde von den Vertetern der Spender, Stifer, Bauherren und der Politik wie der Baufachleute durch die Luft geschleudert. | Foto: Fiedler
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  • Nach gekonnter Ansage wurde die Erde von den Vertetern der Spender, Stifer, Bauherren und der Politik wie der Baufachleute durch die Luft geschleudert.
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Orsingen-Nenzingen / Langenstein. Nun ist er endlich vollbracht, der erste Spatenstich für das neue Fasnachtsmuseum bei Schloss Langenstein, bei dem der Vorsitzende des Fördervereins des Museums, Michael Fuchs, unbedingt den Minister für Ländlichen Raum, Peter Hauk, mit dabei haben wollte. Am Montag hatte er eine Lücke in seinem Terminkalender, weshalb hier ein kleines »Narrentreffen« zum realen Baustart des Jahrhundertprojekts gefeiert wurde.

Immer wieder hatte es Verschiebungen des Termins des eigentlich auf den Mai letzten Jahres gesetzten Termins gegeben, zum einen wegen der Verfügbarkeit von Handwerkern nach der Ausschreibung, die für den Förderverein des nun ehemaligen Stockacher Stadtbaumeister Willi Schirmer verantwortlich zeichnet, und der den vom Architekturbüro »cheret bozic« entworfenen Holzbau, der dafür auch einen Preis des Landes für innovativen Holzbau erringen konnte, in die Tat umsetzen soll. Zum Anderen auch durch die Infektionslage, schließlich mussten hier auch in Zeiten des Lockdowns Spenden gesammelt werden, um die steigenden Baukosten zu stemmen - und es stehen nun noch knapp zwei Jahre Bauzeit bis zur Einweihung bevor. Wie Michael Fuchs auf Nachfrage sagte, habe man aktuell noch eine Finanzierungslücke von rund 200.000 Euro - nach aktuellem Stand.

Das Projekt »Narrenmuseum 2.0« kostet laut der letzten Fassung der Kostenberechnung knapp vier Millionen Euro, mit dem durch die Kampagne »Museum 4.0« geförderten digitalen Innenleben. Die reinen Baukosten liegen bei rund 2.2 Millionen Euro, von denen eine Million Euro vom Land über ELR-Mittel und den Holzbaupreis kommen, von der Messmer-Stiftung und der Baden-Württemberg-Stiftung je 100.000 Euro, von den Narrenvereinen 250.000 Euro wie von der Spendenaktion von 2021 rund 150.000 Euro.
1969 wurde damals das Langensteiner Fasnachtsmuseum als bundesweit einzigartige Einrichtung in Schloss Langenstein eröffnet, nun könne es zum 55. Geburtstag als »Museum 4.0« wiederum als einzigartige Einrichtung eröffnen, zeigte sich Michael Fuchs in seiner Begrüßungsrede optmistisch. Vor dem Spatenstich war freilich noch eine symbolische Grundstücksübergabe für die kommenden 99 Jahre durch Leopold Graf Douglas nötig, der die Eröffnung damals mit der ersten Mondlandung auf eine Ebene hob in der Bedeutung für die Menschheit. Minister Peter Hauk hatte sich närrisch, aber nicht ohne Ernst, für seinen Auftritt eingestellt. Gerade weil hier auf einen Holzbau gesetzt werde und nicht auf klimaschädlichen Beton, sei die Förderung durch das Land gerechtfertigt, hier eben für den ländlichen Raum. Hier werde bürgerschaftliches Engagement gewürdigt, mit dem Kulturgeschichte nicht nur bewahrt, sondern mit neuen Mitteln auch vermittelt werden solle. Die ausgerufene Forderung, dass man angesichts der steigenden Baukosten auch den Zuschuss erhöhen solle, lehnte Hauk freilich ab und gestand, dass das Projekt in der ersten ELR-Runde sogar erst mal durchgefallen sei, aber dann doch zum glücklichen Ende fand.

Dieser Spatenstich ist so bedeutend, dass sogar Johann Herzberg von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz als Gesamtprojektleiter von »Museum4.0« in den Hegau gekommen war. Diese Förderung wurde immerhin auch schon vor fünf Jahren ausgesprochen, mit den bisher erarbeiteten digitalen Präsentationsmodellen sei das Museum auch gut am Ball. Michael Fuchs reist ja regelmäßig nach Berlin, um den aktuellen Stand dort zu präsentieren.

Narrenpräsident Rainer Hespeler hielt sich angesichts der fortgeschrittenen Zeit in seinem Grußwort kurz. Er sieht das neue Fastnachtsmuseum nach einer Vollendung als die kulturelle Klammer um die Fasnacht der Bodenseeregion. Baumeister Willi Schirmer meinte freilich, dass auf die Bauherren hier bis zur Vollendung schon noch einiges zukommen werde. Aber nun wurde erst mal fröhlich der Spatenstich gefeiert, für den die Spaten vor Ort nicht ausreichten, weshalb es dann mit den Vertretern der Narrenvereine nach der »Promi-Runde« noch eine zweite Auflage gab.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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