Energiedienstleister investiert 15 Millionen Euro
Spatenstich für eine neue Ära der Stadtwerke

Mit vereinten Kräften ging es am Dienstagnachmittag an den Spatenstich für den Neubau des Dienstleistungscenters der Stadtwerke Radolfzell. Zunächst ist eine sehr aufwändige Gründung des Bauprojekts nötig.  | Foto: swb-Bild: of
  • Mit vereinten Kräften ging es am Dienstagnachmittag an den Spatenstich für den Neubau des Dienstleistungscenters der Stadtwerke Radolfzell. Zunächst ist eine sehr aufwändige Gründung des Bauprojekts nötig.
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Radolfzell. Die Stadtwerke Radolfzell konnten den Bau ihres neuen Dienstleistungscenters an der Herrenlandstraße vor dem Betriebshof mit einem festlichen ersten Spatenstich offiziell mit dem "praktischen" Teil beginnen. Rund vier Jahre ging die Vorbereitungszeit für die enorme Investition, welche für den Bau selbst rund 15 Millionen Euro beträgt, wie der Planer Jens Hoffmann (Hoffmann Seifert Partner, Suhl) erläuterte, dessen Büro den Realisierungswettbewerb gewonnen hatte. Eine Preisgarantie könne man in der aktuellen Situation nicht geben. In rund 30 Monaten soll das neue Dienstleistungscenter der Radolfzeller Stadtwerke einzugsbereit stehen, wenn dann der bisherige Sitz der Stadtwerke am Untertorplatz bei der Altstadt frei wird, kann dort ein städtebauliches Projekt mit einem neuen Quartier in Angriff genommen werden, das schon sehr weit in der Planung gediehen ist, über einen städtebaulichen Rahmenvertrag und Bebauungsplan.

OB Simon Gröger hob die tragende Rolle der Radolfzeller Stadtwerke bei der Gestaltung der Energiewende in der Stadt hervor. Man sei hier klar am Puls der Zeit, mit dem Solarenergiedorf Liggeringen, dem Bioenergiedorf Möggingen, mit Carsharing und Leihradstation und auch als Arbeitgeber in der Stadt ein Faktor. Der Neubau solle nun Vorzeigeobjekt für klimafreundliches Bauen werden.

Prokurist Udo Rothmund, der den kurzfristig verhinderten Geschäftsführer Andreas Reinhardt vertrat, sagte, dass man mit dem Neubau als Unternehmen hier Zeichen für die Energiewende wie für die Digitalisierung setze. Das neue Haus, das laut dem Planer in der "Draufsicht" wie ein Windrad wirken soll, sei auch Symbol der Umstrukturierung der Energieversorgung wie auch der Transformation der Arbeitswelt.

Prokurist Joachim Kania und die neu gewählte Betriebsratsvorsitzende Alexandra Hintereck zeigten sich schon ungeduldig auf die Einweihung. Die Struktur der Räume mit offenen Büros, Kreativinseln, dem Lichthof sei auch Ergebnis einer Beteiligung der Mitarbeitenden an der Planung dieses Neubaus. Kania hatte eine Zeitbox mitgebracht, die soszusagen als "Grundstein" in den Bau gefügt werden solle, mit aktuellen Zeitdokumenten wie den Bauplänen für das Gebäude.

Planer Jens Hoffmann ging auf die Herausforderungen des Projekts ein. Es gelte hier je rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche auf dem rund 5.500 Quadratmeter großen Grundstück unterzubringen, auf dem auch der Betriebshof reibungslos laufen muss. Wie so oft in Seenähe, ist der Baugrund auch hier durch eine sehr dicke Ton- und Lehmschicht geprägt, weshalb eine sehr aufwändige Gründung für die stabilisierende Beton-Bodenplatte notwendig sein wird, und es auch noch eine ganze Weile gehen wird, bis der Neubau in die Höhe geht. Zur Stabilisierung habe man auch eine Hybridbauweise gewählt, mit dem Untergeschoss als Betonrahmen, die weiteren Stockwerke werden in Massivholzbauweise im KfW-40-Standard erstellt. Energietechnisch kommt hier ein Eisspeicher zum Einsatz, auch ein neues Rechenzentrum wird hier Einzug halten. Im Oberschoss wird - mit Seeblick natürlich - ein Tagungsraum entstehen, der rund 200 Besuchern Platz bietet. Die örtliche Bauleitung wird durch das Konstanzer Büro Kuberczyk ausgeführt, die hier beim Spatenstich durch Stefan Probst und Siyami Akyildiz als Partner vertreten waren. Für September 2024 ist die Inbetriebnahme angesetzt - wenn alles klappt. Neben der ungewissen Kostenentwicklung wird auch die Lieferkette als Herausforderung gesehen.

Mehr Bilder vom Spatenstich gibt es in unserer Galerie.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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