Georg Fischer-Konzern hat in 2016 3 Prozent zugelegt / Geringstes Wachstum bei Eisenguss
Singener PL2 soll im Sommer eingeweiht werden

Ives Serra | Foto: Georg Fischer Konzernchef Ives Serra gab am Dienstag in Zürich die Zahlen von 2016 bekannt. Der Bereich Eisenguss hat einen Dämpfer erlitten. swb-Bild: of
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Schaffhausen/Zürich. Auch wenn die internationale Wirtschaft von Affären wie dem „Dieselgate“ erschüttert wurde, für den Schaffhauser Georg Fischer Konzern sei es ein gutes Jahr gewesen, wurde im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag in der Börse Zürich durch Konzernchef Ives Serra und den neuen Finanzchef Andreas Müller verkündet. Allerdings ist der Erfolg doch unterschiedlich verteilt.

Der Bereich „Automotive“, der unsere Region durch das Werk in Singen am stärksten direkt betrifft, habe im letzten Jahre gerade mal um ein Prozent auf nun 1,335 Milliarden Franken zulegen. Der Bereich Eisenguss in Europa habe eine „gedämpfte“ Entwicklung erlebt, die Wachstumsimpulse kämen gegenwärtig aus dem Bereich Leichtmetalle (Aluminium). Auch habe man sich auf die Umstellung für die Produktion von E-Mobilen aufgestellt, zum Beispiel mit dem Batteriegehäuse für den neuen Renault „Catpur“.

Trotz der „Dämpfer“ habe man das Betriebsergebnis auf 100 Millionen Franken steigern können und damit eine beachtliche EBTI-Marge von 7,5 Prozent erreicht. Der gesamte Konzert liegt inzwischen bei einer Marge von 8,3 Prozent. „Ds ist der höchste Stand der letzten Jahrzehnte“ bemerkte Finanzchef Andreas Müller. Insgesamt, so hakte Serra nach, werde man wohl mit einer Reduzierung der Kapazitäten der Eisengießereien reagieren, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen.

Auch auf die ausgefallene Weihnachtsfeier im Werk Singen ging Yves Serra in der Fragerunde ein. Man habe im Oktober die neue Produktionslinie 2 in Betrieb genommen, nun seien allerdings neue Bemusterungen der Teile nötig uns das seien hunderte, so dass dieser arbeitsintensive Prozess der Inbetriebnahme wohl noch bis zum Juni gehen würde“, so Serra. „Dann werden wir die neue Anlage sicher mit Freuden einweihen können“, versprach Serra. Die neue Poduktionsline war mit 55 Millionen Euro die bisher größte Einzelinvestition des Konzerns gewesen, an dem auch die Mitarbeiter ihren Teil durch eine Betriebsvereinbarung teilgetragen hatten, wie auch das Wirtschaftsministerium Zuschüsse einsetzte.

Der Bereich „Piping Systems“, der inzwischen fast ausschließlich mit Kunststoff-Produkten unterwegs ist, machte einen Sprung um 5 Prozent auf nun 1,49 Milliarden Franken, der sich auf die große Nachfrage aus Industrieanwendungen stützt. Doch auch bei der Haustechnik habe man zugelegt, und zwar konstant in den letzten Jahren. Aktuelles Vorzeigeprojekt ist dafür das derzeit höchste Wohngebäude der Welt in Mumbai, bei dem alle Leitungen von Georg Fischer geliefert worden seien, sagte Konzernchef Ives Serra am Dienstag in Zürich. Der Maschinenbau des Konzerns legte um 2 Prozent zu, hier habe es einige Einbrüche in Asien gegeben, zum Beispiel weil Großkonzerne wie Samsung aufgrund geringerer Erfolge weniger investierten.

Insgesamt habe man das Betriebsergebnis des Konzerns auf 311 Millionen Franken steigern können, abzüglich der Steuern steht ein Konzernergebnis von 225 Millionen Franken. „In 2016 haben die Währungen keinen materiellen Einfluss gehabt“, gab der neue Finanzchef (FCO) Andreas Müller bekannt. Sein Vorgänger Roland Abt habe letztes Jahr zum Abschied das „beste Konzernergebnis“ präsentierten können, es sei freilich nun durch günstige Einflüsse, unter anderem auch durch die Entwicklung der Schrott- und Aluminiumpreise, nochmals gesteigert worden. Der Konzern habe durch das gute Ergebnis seine Eigenkapitalquote auf 37 Prozent steigern und die Verschuldung um 24 Millionen auf nun 214 Millionen Franken senken können.

Im Ausblick auf das laufende Jahr sah Ives Serra gewisse Unsicherheiten durch die aktuellen politischen Entwicklungen. Das Jahr 2016 habe allerdings gezeigt, dass die für die nächsten fünf Jahre entwickelte Strategie erfolgreich umgesetzt wurde, so dass man auch für dieses Jahr Zuwächse von 3 bis 5 Prozent anstrebe. In 2016 hatte der Gesamtkonzern einen Zuwachs von 3 Prozent beim Umsatz verzeichnet, von 3,64 Milliarden Franken auf 3,74 Milliarden Franke. Durch die günstigen Zahlen werde man auch die Dividende für die Aktionäre erhöhen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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