Hitzige Diskussionen wegen Schul- und Informationspolitik am Randen
Tengener Turbulenzen

Foto: Konrektor Aden, Rektor Brinks und Tengens Bürgermeister Groß.
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Tengen (mu). Für heftige Turbulenzen und hitzige Diskussionen sorgte am Montag Abend das Thema »Schulentwicklung« im Gemeinderat Tengen. Nachdem auch der zweite Antrag auf eine Gemeinschaftsschule vom Regierungspräsidium Freiburg wegen zu geringer Schülerzahlen abgelehnt wurde, steht nun fest: Die Tengener Werkrealschule ist ein Auslaufmodell und wird langfristig wegen Schülermangels ausbluten. Bereits am Anmeldetag am 10. März wird sich zeigen, ob überhaupt noch eine 5. Klasse für das kommende Schuljahr zustanden kommt. Die »Schmerzgrenze« dafür liegt laut Schulamt bei mindestens zehn Kinder. »Wir sind zwar traurig über die Ablehnung für eine Gemeinschaftsschule, werden aber unser pädagogisches Konzept fortsetzen«, fasste Rektor Hubert Brinks zusammen. Dessen Begeisterung für neue Wege in Tengens Schullandschaft bekam in den letzten Monaten spürbare Dämpfer. Hinzu kommt ein weiteres, hausgemachtes Problem: Durch die Einführung der Ganztagsschule am Standort Tengen und der freien Schulwahl zwischen den drei Schulen hat sich ein für die 3. Klasse ein Schwerpunkt in Tengen gebildet. Dort sind für das kommende Schuljahr 29 Schüler für die Klasse 3a angemeldet, für Watterdingen lediglich elf Schüler. »Dies ist pädagogisch nicht zu vertreten«, erklärte Brinks. Er schlägt vor, die Schule in Watterdingen zu schließen, die Drittklässler nach Tengen zu schicken und die Viertklässler von Watterdingen nach Büßlingen. Dieser Vorschlag stieß auf wenig Gegenliebe bei den Watterdinger Vertretern. »Für uns kommt diese Geschichte völlig überraschend«, betonte Michael Frank und kritisierte den mangelnden Informationsfluss von Seiten der Verwaltung. Dieser lasse nicht nur im Falle der Watterdinger Schule zu wünschen übrig, bemängelten einige Gemeinderäte. Auch bei der provisorischen Verlagerung der Kindertagesstätte während der Neubauphase in das Schulgebäude kam Unmut im Gremium auf. Denn in dieser Übergangszeit sollen drei Klassenräume und Unterrichtsmaterial für ein Jahr in zwölf Container untergebracht werden. Der Kostenpunkt dafür liegt bei ungefähr 55.000 Euro. Doch nicht nur die stolze Summe stieß den Räten bitter auf. Konrad Preter: »Diese Angelegenheit muss im Technischen Ausschuss besprochen werden. Diese Vorgehensweise finde ich äußerst fragwürdig. Wir werden das nicht nur abnicken«. Auch Gertrud Homburger war verwundert: »Der Bauantrag für die Container hat mich überrascht«. Und Josef Ritzi stellte konsterniert fest: »Geld spielt für uns wohl keine Rolle mehr«. Bürgermeister Helmut Groß verwies auf den Zeitdruck, der in dieser Sache zu schnellen Lösungen zwinge. Dennoch wird die Containerfrage nun vorerst im technischen Ausschuss behandelt, der sich künftig ein Mal im Monat treffen soll. Einigkeit herrschte in der Tengener Ratsrunde schließlich nur in einem: Es besteht reichlich Klärungsbedarf in Sachen Schul- und Informationspolitik in der Randenstadt.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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