HSG Konstanz hätte in der letzten Sekunde sogar noch den Sieg holen können
Doppeltes Remis und der erste Punkt überhaupt in Hamm

HSG Jubel | Foto: Der Punkt in Hamm vom Mittwochabend war besonderer Grund für die HSG Konstanz. swb-Bild: HSG/ Elser
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Konstanz/ Hamm. In einer extrem spannenden und abwechslungsreichen Partie überschlugen sich gerade in den letzten Sekunden die Ereignisse: Erst gelang dem starken siebenfachen Torschützen Felix Jaeger der Ausgleich zum 26:26, dann parierte Michael Haßferter und schließlich bekam die HSG Konstanz drei Sekunden vor Schluss sogar noch einmal die Chance auf den Sieg. Mit dem 26:26 (16:16) belohnte sich die ersatzgeschwächte HSG dennoch für ganz viel Herzblut, Wille und Leidenschaft und feierte am Ende den ersten Punktgewinn in Hamm überhaupt.

Damit konnte Konstanz nicht nur mit dem TV Emsdetten gleichziehen, sondern rehabilitierte sich für die schwache Chancenverwertung gegen Dormagen. Obwohl die beiden Kapitäne Tom Wolf, Tim Jud, Maximilian Wolf sowie Fabian Schlaich und Moritz Ebert allesamt nicht einsetzbar waren, erwischten die Gäste gegen den ebenfalls ersatzgeschwächten ASV Hamm dennoch einen tollen Start und legten stets mit einem Tor bis zum 4:3 durch den in der ersten Halbzeit fehlerlosen Patrick Volz vor. Schon in den ersten Minuten war klar: die HSG knüpfte mit ihrer offensiven Abwehr an die gute, aggressive Defensivleistung von Freitag an, wenngleich sie nach minutenlangem Verteidigen doch noch den Gegentreffer hinnehmen musste. Vor allem aber eine sehr starke Rückraumachse aus Felix Jaeger, der die Strippen auf der Spielmacherposition gekonnt zog und selbst große Torgefährlichkeit ausstrahlte, und Joschua Braun auf Halbrechts brachten viel Tempo und gute Ideen in das Spiel der Gelb-Blauen. Markus Dangers besorgte schließlich die erste Drei-Tore-Führung (8:5), die bis zum 12:9 aus Gästesicht bestand hatte. Ein paar Fehler, die Hamm eiskalte ausnutzte, kosteten die Führung zur Pause, da der letzte Treffer mit der Sirene von Matthias Hild zum vermeintlichen 17:16 keine Anerkennung mehr fand.

Was nach dem Pausentee folgte, war nichts für schwache Nerven. Schweißgebadet und mit den Nerven am Ende sagte Daniel Eblen: „In den letzten zehn Minuten hat es sich alles auf ein, zwei Situationen zugespitzt, die entscheiden.“ Seine sehr jung aufgestellte Mannschaft hielt in einem packenden Krimi weiter prächtig mit allem, was sie hatte, dagegen. Als Hamm einen Gang zulegte, als die HSG sich zwischenzeitlich etwas schwertat, Lücken zu finden, als die Abpraller wieder bei den Hausherren landeten oder aber Felix Storbeck im Tor besser ins Spiel kam. Und auch als die Westfalen mit zwei Toren in Front gingen und mehrmals die Chance hatten, sich abzusetzen. Stattdessen kämpfte sich die junge Garde der HSG immer wieder mit Mut und Entschlossenheit zurück. Eblen: „Der Unterschied zum letzten Spiel war, dass wir im Abschluss deutlich besser und bis zum Ende dran waren. So mussten wir kein Risiko gehen und alles verändern.“ Der eingewechselte David Knezevic etwa tat es seinen Kollegen im Rückraum nach und wurde mit entscheidenden Aktionen ebenfalls zum Faktor.

Fünf Minuten vor Schluss stieg das Risiko auf einen Herzstillstand in ungesunde Höhen. Als der zuvor siebenmal gut reagierende Michael Haßferter am Wurf von Jo Gerrit Genz zwar dran war, den Einschlag zum 25:24 aber auch nicht verhindern konnte, nahm sich zunächst David Knezevic ein Herz und hämmerte den Ball zum Ausgleich ins Netz. Noch etwas mehr als vier Minuten waren hier noch auf der Uhr. ASV-Anführer Merten Krings antwortete auf seine Art und Weise mit einer Klasse Einzelaktion – 26:25, nur noch 51 Sekunden. Auszeit HSG, und Felix Jaeger krönte seinen starken Auftritt mit seinem siebten Treffer zum 26:26. Schließlich parierte Haßferter, Hamm beging einen Wechselfehler und Konstanz kam in den letzten drei Sekunden nach großen Diskussionen zuvor nicht mehr zum Wurf auf das Tor und tanzte anschließend dennoch glücklich über den ersten Punktgewinn in Hamm überhaupt durch die Halle.

„Ich bin jetzt richtig platt, einfach nur platt“, brachte der HSG-Coach gerade noch heraus, erschöpft, glücklich und gedanklich schon wieder bei der nächsten schweren Partie am Samstag in Ferndorf, in der die Konstanzer unbedingt nachlegen möchten. „Es war saumäßig spannend und anstrengend“, erklärte der 46-Jährige. „Wichtig war, dass wir den letzten Angriff verteidigt bekommen haben. Für Felix freut es mich ganz besonders, dass er sich belohnen konnte für seinen Mut und seine Energieleistung.“

Auch David Knezevic bekam ein Lob für wichtige Aktionen, denn wichtig war ihm vor allem ein gutes Spiel seiner Mannschaft, verbunden mit der Forderung, „da weiterzumachen. Es gibt nichts zum Durchschnaufen. Es muss eine motivierte Schnappatmung sein“, lachte er. „Am Samstag wollen wir wieder punkten.“

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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