Beschluss des Gemeinderats
Über den Mietspiegel entscheiden Stichproben

Je nach Vorgehen wären bei der Fortschreibung des qualifizierten Mietspiegels in Bodman-Ludwigshafen sehr unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. | Foto: swb-Bild: pixabay/Mediamodifier
  • Je nach Vorgehen wären bei der Fortschreibung des qualifizierten Mietspiegels in Bodman-Ludwigshafen sehr unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.
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Bodman-Ludwigshafen. Für den 2022 erstellten qualifizierten Mietspiegel der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen wird in diesem Jahr eine Fortschreibung fällig. Hierfür stand der Gemeinderat bei der vergangenen Sitzung am 6. Februar vor der Entscheidung für einen von zwei Wegen. Hierbei haben sich die Ratsmitglieder für die zunächst teurere Variante entschieden - in der Erwartung, dass sich der Mietspiegel dafür weniger stark erhöht.

Die erste Option wäre eine Anpassung des Mietspiegels anhand des Verbraucherpreisindex (VPI) des Bundes. Hierfür lag laut der Sitzungsvorlage ein Angebot des in der Sache beauftragten Büros in Höhe von 2.142 Euro vor. Für die Videoteilnahme an einer Gemeinderatssitzung wären weitere 892,5 Euro fällig gewesen. Da jedoch beim VPI nicht nur Mietkosten, sondern auch andere Bereiche, wie Nahrungsmittel oder Freizeit berücksichtigt werden, wäre hier eine deutlich größere Erhöhung der Kaltmieten zu erwarten, als bei Option zwei. Hierbei werden Bürger der Gemeinde stichprobenartig per Post angeschrieben und zu ihrer aktuellen Wohnung und dem Mietpreis befragt. Der Kostenpunkt dieser Variante liegt, einschließlich eines Sitzungstermins mit Gemeinderat und Büro, bei 9.133,25 Euro.

Wie haben sich die Mietpreise tatsächlich entwickelt?

Bei der Erstellung des Mietspiegels sei man davon ausgegangen, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Fortschreibung anhand des VPI ausreichen würde. Doch aufgrund von preistreibenden Ereignissen, wie etwa dem Ukraine-Krieg, beziffert die Vorlage die Preisentwicklung im Zeitraum von Dezember 2021 bis September 2023 auf etwa 12,5 Prozent. Eine Erhöhung, die 2022 noch nicht absehbar war. Weil die zweite Option "die tatsächliche Entwicklung der Mieten unabhängig von der Gesamtpreisentwicklung" abbilde, so die Sitzungsvorlage, fiel die Entscheidung der Gemeinderäte auf eine erneute Erhebung von Stichproben unter den BürgerInnen. Denn es sei davon auszugehen, dass sich die Mieten in der Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren deutlich weniger erhöht haben, als der VPI. Von den Stichproben erwarte man sich also auch eine weitaus geringere Erhöhung der Kaltmieten.

Der im Mai 2022 verabschiedete Mietspiegel gilt noch bis Mai 2024. Dann wird nach der Vorgabe des Bürgerlichen Gesetzbuches eine Fortschreibung fällig. 2026 muss der Mietspiegel wiederum komplett neu erstellt werden.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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