Singens OB Bernd Häusler zur Politik und Wahlkampf "nach Corona"
Keine Symbolpolitik sondern Taten

Häusler OB | Foto: Singens OB Häusler strebt eine zweite Amtszeit in Singen an. swb-Bild: Archiv
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Singen. Das war schon vor sieben Jahren angekündigt worden, denn OB Häusler war schon zur heiß umkämpften Wahl 2013 mit dem Anspruch angetreten, dasser mehr als eine Wahlperiode die Stadt gestalten will. Und dabei bleibt es auch in Corona-Zeiten mit Blick aufs Superwahljahr 2021: »Ich werde nochmals kandidieren und würde mich freuen, wenn die Wähler positiv darüber befinden, dass die Stadt von mir in den ersten acht Jahrenv orangebracht wurde«, sagte er gegenüber dem WOCHENBLATT im Interview.

WOCHENBLATT: Das wird nicht so leicht, angesichts der durch den Corona-Lockdown verursachten finanziellen Dellen Versprechen zur Wahl zu machen.

Bernd Häusler: Mein Vorsatz ist generell, dass ich einhalte, was ich zusage. Wenn ich die Wahlprospekte von der letzten Wahl anschaue, kann ich schon für die meisten dort aufgeführten Punkte einen Haken machen. Wenn ich ein Wahlprogramm für die nächsten acht Jahre vorstelle, dann wird da reingeschrieben, was mit großer Wahrscheinlichkeit auch umsetzbar ist. Was nicht geht, wird auch gesagt. Das ist für mich Ehrlichkeit und Transparenz

WOCHENBLATT: Müssen in Corona-Zeiten Abstriche gemacht werden beim Klimaschutz?

Bernd Häusler: Dazu ist Klimaschutzviel zu wichtig. Wir haben 20.000 Einpendler, davon 17.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und rund 9.000 Auspendler. Die meisten kommen noch mit dem Auto. Deswegen sind es Themen wie Fahrradstadt, Busbahnhof, Parkkonzept, Mobilitätskonzept bis zum »1Euro Ticket« (über die 10er-Karte) die angestoßen sind. Mit weiteren Projekten wie Bienenwiesen in der Stadt oder der für Herbst geplanten »1.000 Bäume-Aktion« sind wir ganz ordentlich unterwegs. Mehr geht natürlich immer. Singen ist eine Stadt, die von ihrer Industrie lebt, die bei ihrer Produktion trotz Steuer CO2 produziert, was wir sicher so schnell nicht wegbekommen.Es bedarf vieler Arbeit von uns etwas zu ändern, es erfordert aber auch ein Umdenken der Menschen, die zum Beispiel im Auto sitzen und die weniger damit fahren können.

WOCHENBLATT: Sollte es nicht einen Zeitpunkt als Zielmarke geben, zu der man eine Klimaneutralität anstrebt? Dafür ging ja in vielen Städten die Jugend auf die Straße.

Bernd Häusler:Auf so was lasse ich mich nicht ein. Man muss sich hoheZiele setzen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Stadt wie unsere angesichts der Industrie klimaneutral werden könnte. Ein Datum zu nennen wäre unredlich. Nur eine Symbolpolitiko der eine Ankündigungspolitik zu betreiben, dafür stehe ich nicht.

WOCHENBLATT: Steht die Fusion derTourismusorganisationen im Kreis auf der Liste der Erfolge?

Bernd Häusler:Ich persönlich bin sehr zufrieden. Es hat uns außerordentlichviel gebracht. Wir sind ja jetzt gleichberechtigt mit dem Bodensee und werden ganz anders vermarktet. Das merken auch unsere Hotels, die im Sommer wesentlich mehr Touristen bekommen. Es ist spürbar, dass unser Standort für Investoren in diesem Bereich interessanter ist. Und wenn man sieht, wie viele Besucher unsere Region hat, zeigt die Corona-Krise für uns da gerade die andere Seite.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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