Abschluss der Realschule in Gaienhofen
"Hätten wir uns nur mehr gesehen"

Die Abschlussklasse der Realschule in Schloss Gaienhofen bei ihrem Abschluss. | Foto: Bischofberger
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Gaienhofen. 26 junge Absolventen der Realschule Schloss Gaienhofen konnten nun ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen. Traditionell findet die gottesdienstliche Feier in der Melanchthonkirche statt – an dem Ort, an dem für die Schüler in der 5. Klasse auch ihr schulischer Weg in Gaienhofen beginnt. 
Es war ein erhebender Moment, als die Schüler der 10. Realschulklasse bei Orgelmusik in die Kirche einzogen, um gemeinsam mit ihren Lehrern, Eltern und Verwandten diesen besonderen Tag zu feiern. Für gut die Hälfte der Schüler ist dies nur eine Zwischenetappe, da sie ihren schulischen Weg an den Beruflichen Gymnasien im Haus fortsetzen. Alle anderen wählten den Weg einer Berufsausbildung.

Die Leiterin der Realschule, Larisa Maras, begrüßte die Festgemeinde und betonte in ihrer Ansprache den besonderen Charakter der Entlassfeier, angesichts der erschwerten Lernbedingungen der letzten beiden Jahre. „Blicke ich zurück, habe ich mir vielfach gewünscht, man hätte euch mehr gesehen und euch mehr zugehört, nicht lediglich erwartet, dass alles wie eh und je zu laufen hat. Lieber wäre es uns gewesen, dass es in dieser Zeit für uns alle mehr Zeit, Luft und Möglichkeiten für Regeneration gegeben hätte.“ Doch, so lenkte Larisa Maras die Aufmerksamkeit auf den Gewinn, den jeder einzelne aus dieser krisenbehafteten Zeit ziehen könne: „was soll euch denn jetzt auf eurem weiteren schulischen Weg oder in anderen Bereichen noch einschüchtern? Die Antwort ist ganz einfach: Nichts!“ Sie verwies auf die amerikanische Psychologin Angela Lee Duckworth und deren Position, dass es für das Erreichen eines Ziels vor allem „grit“ brauche, in anderen Worten „sticking with your future für years“. Menschen, die beharrlich und zuversichtlich ihren Weg gingen, erlebten häufiger Erfolg, andere Voraussetzungen verlören an Gewicht.

Alicia Braunwald und Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld ergänzten die Zukunftswünsche um den Gedanken des Selbstvertrauens und des Hörens am Beispiel des Propheten Jeremia. Voraussetzung für die Zeitansagen der Propheten sei von je her das Hinhören darauf gewesen, was Gottes Wille ist, auf das, was in der aktuellen Situation geboten ist – gesellschaftlich, politisch und religiös. Eine Herausforderung anzunehmen bedeutete für den jungen Jeremia einerseits Mut, und den Glauben an sich selbst, andererseits aber auch das Vertrauen, sich mit Gottes Hilfe die notwendigen Kompetenzen aneignen zu können, um „zu unterscheiden, was richtig ist und was falsch; was tragfähig ist für die Zukunft und was nur vordergründig attraktiv ist“ – auch angesichts von Hindernissen und Gegnern.

Die guten Wünsche für die jungen Menschen wurden aufgegriffen und ergänzt durch Grußworte der Eltern und einem Film der Lehrer, die auf die Zeit mit der Klasse zurückblickten. Mit einer kurzen Rede und einem liebevoll ausgewählten Dankeschön für jeden Lehrer rundeten die Schüler die feierliche Entlassung ab, bevor die Festgemeinde zu einem Empfang auf der AD-Saal-Terrasse eingeladen war.

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Presseinfo aus Singen

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