Sozialkreis Gottmadingen stellt Weichen neu
„Nachbarschaftshilfe“ wird eigenständiger Verein

Herbert Buchholz und Peter Löchle informierten in der Hauptsversammlung des Sozialkreis Gottmadingen über die geplante Ausgliederung der Nachbarschaftshilfe aus den Verein. | Foto: Privat
  • Herbert Buchholz und Peter Löchle informierten in der Hauptsversammlung des Sozialkreis Gottmadingen über die geplante Ausgliederung der Nachbarschaftshilfe aus den Verein.
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Gottmadingen. Etwa 45 Mitglieder fanden den Weg zur Jahreshauptversammlung des Sozialkreis Gottmadingen in der „Sonne“. Der Vorsitzende Peter Löchle startete mit einem Rückblick auf ein engagiertes Vereinsjahr, ging auch auf die Entstehung des Vereins und die Motivation der Mitglieder ein. Der Verein steht nun vor einer größeren Veränderung, da die Nachbarschaftshilfe nun auf eigene Beine gestellt werden soll, schon weil sie immer größer wird.

30 Prozent mehr Fälle

In seinem Bericht konnte der Abteilungsleiter der Nachbarschaftshilfe,  Herbert Buchholz, auf ein äußert erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Vergleich zu 2021 stieg die Nachfrage in 2022 nach den Leistungen der Nachbarschaftshilfe um 30 Prozent an. 40 Helfer leisteten bei 2200 Einsätzen etwa 3500 Stunden. Auch in 2023 wird es wieder eine Steigerung geben, konnte schon zum Halbjahr gesagt werden. Herbert Buchholz dankte allen Helfern, Kunden, Spendern, Mitgliedern und der Gemeinde für ihr Engagement und Ihre Unterstützung. Sie alle hätten dazu beigetragen, dass die Nachbarschaftshilfe zu einem festen Bestandteil in der Gesamtgemeinde geworden sei.
Ein wichtiger Punkt ist die Suche nach weiteren Helfern. Diese werden unbedingt gebraucht, um alle Anfragen nach haushaltsnahen Dienstleistungen und Fahrdiensten zu erfüllen. Interessenten erreichen die Nachbarschaftshilfe unter 07731 827268.

Abgrenzung der Aufgaben

Die Zahlen von 2022 machen auch ganz klar deutlich, dass der Sozialkreis und die Nachbarschaftshilfe ein völlig unterschiedliches Angebot und somit ein völlig anderes Anforderungsprofil an den Vorstand des Vereins haben. Auch ist in der Öffentlichkeit nicht immer klar, welche Aufgaben der Sozialkreis und welche die Nachbarschaftshilfe wahrnimmt. Um dies nach außen klar zu dokumentieren und um die Abläufe der Nachbarschaftshilfe weiter zu optimieren, wurde in der Versammlung einvernehmlich beschlossen, die Nachbarschaftshilfe als eigenständigen Verein zum Ende des Jahres aus dem Sozialkreis auszugliedern.

Es wird angestrebt, diesen Übergang für die Kunden der Nachbarschaftshilfe so reibungslos wie möglich zu vollziehen. Was auf jeden Fall notwendig wird, ist die Entscheidung über die weitere Mitgliedschaft im Sozialkreis und/oder dem neuen Verein Nachbarschaftshilfe Gottmadingen. Die Gründungsversammlung des neuen Vereins ist für den 28. Juli geplant. Die Vorstandschaft des Sozialkreis und der Nachbarschaftshilfe wird noch zeitnah über die anstehenden Änderungen informieren.

Der Schatzmeister Stefan Marx konnte erfreulicherweise über ein leichtes Plus in 2022 berichten. Dies resultiert hauptsächlich aus der gestiegenen Nachfrage nach Leistungen der Nachbarschaftshilfe. Die beiden Kassenprüfer Walter Benz und Uwe Burmeister bescheinigtem dem Schatzmeister eine tadellose Kassenführung und empfahlen die Entlastung. Diese erfolgte einstimmig. Auch die anschließende Entlastung der restlichen Vorstandschaft war einstimmig.

Andreas Lorch von der Freien evangelischen Gemeinde berichtete über das unter deren Regie durchgeführte Repaircafe. Etwa  fünf mal im Jahr versuchen einige Tüftler nicht mehr funktionierendes wieder funktionsfähig zu machen. Dabei gibt es nichts, was nicht versucht wird, wieder instandgesetzt zu setzen. Die Erfolgsquote liegt bei 60 bis 65 Prozent. Um alle Anfragen bearbeiten zu können, sucht die Freie evangelische Gemeinde weitere HelferInnen. Das nächste Repaircafe findet am 30. September um 13 Uhr im IPG statt.

Dr. Wolfgang Schroff berichtete über die Arbeit von BIG – Bürgerhilfe in Gottmadingen. In Folge des Bürgerkriegs in Syrien entstand 2014 ein Netzwerk von 32 Helfer/-innen, die ehrenamtlich dabei halfen, die große Anzahl von Bürgerkriegsflüchtlingen in Gottmadingen zu unterstützen. Zum damaligen Zeitpunkt gab es so gut wie keine Hilfe von der Gemeinde beziehungsweise dem Landkreis. Unter der Koordination von Ulrike Konrad wurden Möbel beschafft, Deutschkurse angeboten und bei der Arbeitssuche geholfen. Inzwischen gibt es Stellen bei der Gemeinde und dem Landkreis, die in diesen Bereichen unterstützen. Die Zahl der Helfer ist auf 10 gesunken, neue werden immer gesucht. Mit Myassar Alhosin sprach ein 27-jähriger Bürgerkriegsflüchtling beeindruckend über seine Flucht bis zur Integration in Gottmadingen.

Quelle: Sozialkreis Gottmadingen, Herbert Buchholz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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