Hallo und guten Tag
Hitzefrei?

Der Sommer ist da und die Temperaturen lassen uns Pelzträger ganz schön schwitzen. Da kommen wir mit hecheln gar nicht mehr hinterher und die Zunge wird länger und trockener. Wobei, wir haben es ja gut, meine Freunde und ich dürfen bei der Wärme im Haus oder Garten bleiben. Als wir neulich zum Einkaufen fuhren – und an einer der vielen Baustellen vorbeikamen, wurde es mir schon heiß beim Zuschauen. Wir fuhren im »zähfließenden Verkehr«. Während wir im klimatisierten Auto mit Musik etwas langsamer vorwärts kamen, mussten die Arbeiter auf der Baustelle in der prallen Sonne ganz schön schwitzen. Bei Asphaltierungsarbeiten werden stolze 80 °C erreicht. Denkt man ans Grillen, könnte man die Temperatur mit dem Anbraten von Fleisch und die 30 °C aus vielen Büros mit der Niedergarmethode vergleichen. Unsere noch im Schulstress befindlichen Kinder und Lehrer können sich ab 25 °C um 10.00 Uhr morgens über Hitzefrei und frühen Feierabend freuen. Manch ein Baustellenarbeiter wird da neidisch auf die ins Strandbad an ihm Vorbeifahrenden schauen … In die Blechlawinen gesellen sich inzwischen auch die ersten Urlauber. In manchen Bundesländern haben die Ferien begonnen und lange Staus, die an den hitzegeplagten Arbeitern vorbeiziehen, gehören zu deren Arbeitsalltag. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der Autos in Deutschland nahezu verdoppelt und man kann sich vorstellen, was das für die Verkehrswege bedeutet. Die Instandhaltung und Sanierung der Straßen muss momentan noch mein Herrchen bezahlen – also zum Glück nicht alleine, sonst bekäme ich wahrscheinlich mein Lieblingsfutter nicht mehr. Aber gerade zur Urlaubszeit wird bewusst, dass da noch mehr »Zahler« unterwegs wären. Wenn wir uns hier im Vierländereck über die Grenze trauen, müssen wir überall bunte Aufkleber für die Windschutzscheibe kaufen und für die Durchfahrt bezahlen. Nur in Deutschland kommt das Ungeheuer Bürokratie wieder zum Vorschein. Die PKW- Maut ist seit Jahren im Gespräch – und zwar so kompliziert und mit vielen Wenn und Aber, dass Nachbarländer Vorwürfe der Diskriminierung verlauten lassen. Der deutsche Steuerzahler soll ja nicht noch mehr belastet werden – wobei bei einer derart komplizierten Regelung, wie sie angestrebt wird, vor lauter Verwaltungskosten nichts mehr hängen bleiben wird. Einige Jahre wird da jetzt bereits diskutiert, für gut befunden – und Einspruch erhoben. Sie wird später eingeführt wie geplant. Da gab es doch auch noch andere Projekte – spätere Fertigstellung, höhere Kosten, so etwas hört man immer wieder. Wenn mein Herrchen so haushalten würde … ich würde nur noch Haferflocken zu fressen bekommen. Manchmal erscheint es uns Vierbeinern, dass die Menschen sich selber gehörig im Weg stehen. Oder eben im Stau. Über derartige Dinge müssen sich die fleißigen, in der Sonne schwitzenden Arbeiter keine Gedanken machen. Sie führen nur die Aufträge aus, damit die »Rennstrecken« wieder frei sind. Für alle, die dafür bezahlt haben – und alle unsere Gäste, die wir in diesem Jahr noch einmal zur Durchfahrt einladen. Euer Schnauze.

Autor:

Redaktion aus Singen

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