"Klima schützen ist kein Verbrechen"
"Letzte Generation" geht in Konstanz auf die Straße gegen die Anschuldigungen

^Die AktivistInnen der "Letzten Generation" bei ihrem Marsch durch die Konstanzer Innenstadt. | Foto: OG Konstanz
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  • ^Die AktivistInnen der "Letzten Generation" bei ihrem Marsch durch die Konstanzer Innenstadt.
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Konstanz. Am Samstag gegen 16:30 Uhr versammelten sich mehrere UnterstützerInnen und AktivistInnen der Letzten Generation vor dem Konstanzer Landgericht, um für bessere Gewaltenteilung und gegen die Kriminalisierung von Klimaschutz zu protestieren. Nach einer Kundgebung und Gesprächen mit der Polizei, durften die ungefähr vierzig Teilnehmer in einem Demonstrationsmarsch durch die Innenstadt zur Marktstätte ziehen, wo es eine erneute Abschlusskundgebung gab.

Mehrere Aktivisten ketteten sich dabei aneinander, um auf die Kriminalisierung ihres Protests aufmerksam zu machen. Es wurden Plakate hochgehalten wie "Klima schützen ist kein Verbrechen", "Die Klimakrise kann man nicht wegsperren", "Art. 20a Grundgesetz = Leben schützen" und "Völlig bekloppt! ~ Olaf Scholz".

Die Stimmung war bestimmt und ernst. Eine Anwältin ist extra von weit her angereist, eine Pflegekraft hat ihre Kinder mitgebracht und Mitglieder anderer Klimagruppen schlossen sich dem Protest an. Auch einige Touristen nahmen spontan teil.

Anlass waren die Repressionen, die die Klimagruppe Letzte Generation aufgrund der anlaufenden Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung durch das Landeskriminalamt Bayern erdulden musste. Bei mehreren Mitgliedern stand frühmorgens die Polizei vor der Tür, um Hausdurchsuchungen durchzuführen, die Webseite der Gruppe wurde vom Netz genommen und Spendenkonten im Wert von mehreren tausend Euro eingefroren.

Eileen Blum, Mitglied der Letzten Generation, äußerte sich ihrer Rede vor dem Landgericht wie folgt: "Als ich vor vier Tagen in Berlin aufgewacht bin, war das erste, was ich hörte, wie der Aktivist im Bett neben mir laut " Ich glaube, ich bin im falschen Film," sagte. Als ich einen Tag zuvor mehrere Stunden auf der Polizeiwache saß und von unten die Schmerzschreie von meinen Mitativisten durch den Innenhof hallten, dachte ich mir auch "Ich bin im falschen Film" und "völlig bekloppt".

"Wir müssen uns bewusst machen, was uns in diesen Tagen als Bürger einer freien, demokratischen Gesellschaft am meisten am Herzen liegt. Wir müssen uns bewusst machen, dass der Klimawandel Millionen Menschenleben kosten kann. Tausende Menschen werden fliehen müssen, hungern und unter Wassermangel leiden. Was sollte uns mehr am Herzen liegen als der Schutz von Menschenleben und - rechten?", so Eileen Blum weiter.

"Unser Protest ist friedlich, aber entschlossen. Wir wollen als letzte Generation widerständig sein, um zu zeigen: Wir sind nicht einverstanden. Wir treten ein für ein sozial-gerechtes Ende des fossilen Zeitalters. Und gemeinsam können wir das erreichen.
Wir wollen dieses Unrecht nicht schweigend hinnehmen. Wir sind der Meinung: Klimaschützen ist kein Verbrechen! Es ist nicht kriminell, unsere Lebensgrundlagen zu schützen. Es ist nicht kriminell, sich für eine Erde einzusetzen, in der wir alle auch weiterhin gut leben können. Im Gegenteil. Es nicht zu tun und damit in Kauf zu nehmen, dass Millionen Menschen sterben, das ist kriminell.
Wir lassen uns nicht entmutigen. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir bringen unseren Protest auf die Straße!", schloss Blum ihre Rede auf der Marktstätte.

Quelle: Letzte Generation, OG Konstanz

^Die AktivistInnen der "Letzten Generation" bei ihrem Marsch durch die Konstanzer Innenstadt. | Foto: OG Konstanz
Auch Touristen sollen sich dem Protestzug angeschlossen haben. | Foto: OG Konstanz
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Presseinfo aus Singen

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