Polizeipräsidium legt aktuelle Halbjahresbilanz vor
Zahl der Unfälle sinkt stark im Corona-Lockdown

Symbolbild | Foto: Symbolbild

Kreis Konstanz. Die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 von 10.484 auf 8.323 gesunken. Dies entspricht einer Rückgangsquote von 20,6 Prozent, wird nun über die Auswirkungen des Corona-Lockdown informiert. Bei diesen Unfällen wurden 1049 Personen leicht (minus 13,6 Prozent) und 252 Personen schwer verletzt (minus 13,4 Prozent). 11 Menschen (minus 31,3 Prozent) verunglückten tödlich. "Die Corona-Pandemie zeigt im ersten Halbjahr deutlich ihre Auswirkungen auch auf den Straßen im südlichen Baden-Württemberg," bilanziert Polizeipräsident Gerold Sigg die Auswertung des Unfallgeschehens in den ersten sechs Monaten in seinem Polizeipräsidium in Konstanz.

Ein Rückgang ist auch bei den Unfällen unter Beteiligung von Motorrädern (von 148 auf 130 -12,2 Prozent) festzustellen. Im ersten Halbjahr 2020 sind 4 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ums Leben gekommen. Das ist einer weniger als im Vorjahreszeitraum.

Nicht so deutlich wie im Landesvergleich ist der Rückgang der Unfälle mit Lastkraftwagen auf 378 (minus 8 Prozent) und die Anzahl der Unfälle mit Fußgängern auf 47 (minus 7,8 Prozent). Die Zahl der Verkehrsunfälle auf Autobahnen reduzierte sich dagegen auf 380 (minus 42,9 Prozent) und es verunglückten dabei 40 Menschen weniger als im ersten Halbjahr 2019, was einer Quote von minus 37 Prozent entspricht.

Wie im gesamten Bundesland auch, verzeichneten die Verkehrsanalytiker des Führungs- und Einsatzstabes des Polizeipräsidiums bei den Fahrradunfällen steigende Zahlen. Im Vorjahr hatte sich noch ein anderer Trend mit einem Rückgang der Unfallzahlen abgezeichnet. Mittlerweile ist aber die Zahl der Fahrradunfälle insgesamt ist auf 384 angestiegen, was einen Zuwachs von 14,6 Prozent bedeutet. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 22,6 Prozent auf 298 Personen, die Zahl der Schwerverletzten auf 81, was ein Plus von 24,6 Prozent ergibt. Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer blieb dagegen auf Vorjahresniveau. 2 Menschen mussten als Radler bei Unfällen ihr Leben lassen

"Die Anstiege sind weit überwiegend auf Unfälle mit Elektrofahrrädern zurückzuführen", stellt Polizeipräsident Gerold Sigg fest. So stieg der Anteil der Pedelec-Unfälle von 19 Prozent im Vorjahr auf 24 Prozent im Jahr 2020. Im Gegensatz zu Großstädten mit vielen Elektrorollern zum Mieten spielen die Unfallzahlen mit solchen E-Scootern, die es erst seit Mitte letzten Jahres gibt, hier so gut wie keine Rolle. Im ersten Halbjahr sind nur 4 Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen gemeldet worden. Davon drei im Kreis Konstanz und einer im Kreis Rottweil. Die Fahrer wurden jeweils leicht verletzt. In zwei Fällen standen sie unter Alkoholeinfluss.

Ein ganz anderes Thema sind für den Leiter des Polizeipräsidiums Konstanz tödliche Verkehrsunfälle. "Die Ursachen für Unfälle mit tödlichem Ausgang sind auch im ersten Halbjahr 2020 überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit", so Sigg. 7 Unfälle sind darauf zurückzuführen, gefolgt von Überholunfällen (3 Unfälle) und mangelnder Verkehrstüchtigkeit (3 Unfälle). "Das Thema Geschwindigkeitsüberwachung steht bei der Verkehrspolizei und den Polizeirevieren deswegen nach wie vor ganz oben in der Aufgabenwahrnehmung", ergänzt Sigg mit Blick auf die Gesamtzahl von knapp 2000 Unfällen in seinem Zuständigkeitsbereich, die auf solches Fehlverhalten zurückzuführen sind. "Damit kann wirksam Raserunfällen entgegengewirkt werden," ist sich der Polizeichef sicher.

Blick auf Kreis Konstanz:

3043 Unfälle registrierte die Polizei im Landkreis Konstanz im ersten Halbjahr. Das waren 771 weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres (minus 20,2 Prozent). Dabei verunglückten 576 Personen. 96 weniger als noch 2019. Unfallursache war mit einem Anteil von 40,5 Prozent überwiegend nicht angepasste Geschwindigkeit. Der Anteil der Fahrradfahrer, die an den Unfällen beteiligt waren, ist nahezu gleich wie im Vorjahr. 2019 waren es 252, im Jahr 2020 sind 247 Unfälle mit Radlern gezählt worden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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