HSG Konstanz vor Spitzenspiel
Gipfeltreffen in der Schänzlehölle elektrisiert

Auch nach dem Spitzenspiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang soll der Daumen beim Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz um deren Toptorjäger Lukas Köder nach oben zeigen.  | Foto: Christian Elbe
  • Auch nach dem Spitzenspiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang soll der Daumen beim Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz um deren Toptorjäger Lukas Köder nach oben zeigen.
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Konstanz. Gipfeltreffen in der Schänzle-Hölle: Das Duell am Samstag, 20 Uhr, zwischen Spitzenreiter HSG Konstanz und Verfolger HC Oppenweiler/Backnang elektrisiert die Massen. Zum Schlagerspiel Tabellenerster gegen Zweiter erwartet die HSG eine vollbesetzte gelb-blaue Wand im Rücken. Die restlichen Tickets sind über www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Je nach Verfügbarkeit werden am Samstag ab 18 Uhr an der Tageskasse die letzten Karten erhältlich sein.

Gelb-blaue Wand in der Schänzle-Hölle

Dass sich die Schänzle-Hölle somit einmal mehr in einen echten Hexenkessel verwandeln wird, scheint sicher. Der Fanclub der HSG Konstanz, der neue Fanschals im Angebot hat, wird dafür eine besondere Choreografie vorbereiten. Die HSG selbst hat ihre Anhänger dazu aufgerufen, in gelber oder blauer Kleidung in die Halle zu kommen, um auch visuell ihrer Mannschaft als gelb-blaue Wand den Rücken zu stärken. Alles, damit auf dem Weg zum großen Ziel des direkten Wiederaufstiegs in die 2. Bundesliga ein ganz wichtiger Meilenstein gelingen möge. Sollte die HSG gewinnen, würde sich der Vorsprung auf den ersten Verfolger auf fünf Pluspunkte vergrößern.

Zwei dominierende Mannschaften

Dass die Hürde davor hoch ist, steht jedoch außer Frage. Während die Konstanzer zuletzt neun Siege in Serie erspielen konnten, war Oppenweiler/Backnang viermal in Folge siegreich. Betrachtet man die Tordifferenzen der beiden Teams mit 110 beziehungsweise 102 und die Leistungen insbesondere in den letzten Monaten, so treffen die zuletzt dominierenden Mannschaften der Liga aufeinander. Kleinigkeiten werden wohl wieder den Ausschlag geben, wie schon im Hinspiel. Beim 31:31-Remis hatten sich die Gelb-Blauen mit stattlicher Unterstützung der mitgereisten Anhänger trotz großer personeller Probleme nach einem Rückstand in den letzten Minuten noch einen verdienten Punkt erkämpft. Damit blieben die Konstanzer seit über 18 Jahren ohne Niederlage gegen Oppenweiler/Backnang.

„Wir haben uns dieses echte Topspiel über die letzten Monate erarbeitet“

Schon im ersten Vergleich in dieser Saison ließen die Württemberger die Gäste vom Bodensee auf und neben dem Spielfeld eine große Rivalität spüren. So knistert es bereits im Vorfeld bei Jörg Lützelberger. „Bei uns allen ist eine große Vorfreude da“, erklärt der HSG-Coach. „Wir haben uns dieses echte Topspiel über die letzten Monate erarbeitet.“ Für den 38-Jährigen steht dabei außer Frage, dass sich beide Mannschaften seit dem ersten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit deutlich weiterentwickelt haben. „Wir haben uns verändert“, weiß er. „Und Oppenweiler spielt auf einem ganz hohen Niveau und hat die letzten Spiele dominiert.“ Im direkten Duell sieht der EHF-Mastercoach auch eines zwischen zwei unterschiedlichen Systemen beziehungsweise Spielansätzen. Dank eines Großsponsors konnte der Kader mit hohem finanziellem Aufwand in den letzten Jahren mit viel Erst- und Zweitligaerfahrung verstärkt werden. Dies eröffnet dem HCOB viele Möglichkeiten, immer wieder seine starken Kreisläufer wie Alexander Schmid und den Ex-Konstanzer Markus Dangers in Stellung zu bringen – oder über die große Wucht und Durchschlagskraft von Niklas Diebel, Timm Buck, Daniel Schliedermann, Elias Newel und Co. zum Erfolg zu kommen.

Gäste „vorwärts orientiert und aggressiv“

In der Deckung sieht Lützelberger den Rivalen als sehr „vorwärts orientiert und aggressiv“. Das mit 36:30 gewonnene schwere Auswärtsspiel in Würzburg vor dem spielfreien Wochenende bildet für ihn hier „einen guten Vorgeschmack. Auch hier war unser Gegner sehr kontakt- und stressorientiert.“ Mit dem physischen Druck und der mannorientierten Spielwiese der Franken gab es wenig Zeit für Entscheidungen, der HSG war es über ihre spielerischen Qualitäten aber immer wieder gelungen, die passenden Lösungen im schnellen Kombinationsspiel zu finden. „Nun kommen aber körperlich noch einmal ganz andere Maße auf uns zu“, lächelt der ehemalige Bundesligaprofi, verweist auf die starke Physis des Backnanger Abwehrriegels und fordert daher Geduld von seinen Schützlingen.

„Wer eine volle Schänzle-Hölle kennt, weiß, wie viel Spaß das macht und wie laut es hier ist“

Im Duell mit dem Ex-Club von HSG-Toptorschütze Lukas Köder rechnet der Konstanzer Trainer mit einem hochinteressanten Vergleich, der neben den individuellen Qualitäten auch taktisch einiges bereithalten dürfte. Gästetrainer Daniel Brack, mit dem Lützelberger in Großallstadt schon in einem Team gespielt hatte, ist immer für eine Überraschung gut. „Wir wollen zusammen mit unserer Halle Druck aufbauen“, sagt er. „Diese Kulisse wird ein wichtiger Faktor für uns sein. Diesen wollen wir mit in das Spiel einbringen. Wer eine volle Schänzle-Hölle kennt, weiß, wie viel Spaß das macht und wie laut es hier ist.“ Angesichts des bevorstehenden Abschieds im Sommer nach drei überaus erfolgreichen gemeinsamen Jahren kann der zwiefache Familenvater die Zeit mit seiner Mannschaft und den Fans noch bewusster genießen und ist sich sicher: „Das wird ein Fight, mit allem, was der Handball zu bieten hat.“

„Leave the jersey in a better place“

Bevor er im Sommer den Stab an seinen aktuellen Co-Trainer Vitor Baricelli weiterreichen wird, verfolgt er noch ein großes Ziel mit der HSG. Den direkten Wiederaufstieg in die stärkste zweite Liga der Welt freilich, aber auch „ein gut bestelltes Feld zu hinterlassen.“ Nach dem Motto der „All Blacks“ der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft („leave the jersey in a better place“) möchte er in der verbleibenden Zeit den Wert des HSG-Trikots weiter steigern und damit Vorbild für seine Spieler sein – sowie Baricelli ein „tolles Team hinterlassen.“ Dem großen Traum vom gemeinsamen Aufstieg könnte man am Samstag ein gutes Stück näherkommen.

Quelle: Andreas Joas/HSG Konstanz

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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