HSG Konstanz hat Verträge verlängert
Moritz Ebert:»Ich will besser als zuvor zurückkommen«

Moritz Ebert (links im Bild mit Lukas Koeder) kämpft sich als Keeper zurück.
 | Foto: swb-Bild: Michael Elser
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Konstanz. Zuletzt schrieb die HSG Konstanz viele positive Schlagzeilen. Mit 4:0 Punkten ist der Start in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga mehr als gelungen. Gelungen ist auch die ligaunabhängige Vertragsverlängerung mit Eigengewächs Moritz Ebert, der mindestens ein weiteres Jahr das Trikot seines Heimatvereins tragen wird. Der 21-Jährige hat gleich doppelten Grund zur Freude: Zum neuen bis 30. Juni 2023 gültigen Kontrakt bei der HSG kommt die erneute Berufung in die Beachhandball-Nationalmannschaft.

Für diese Erfolge und seine zuletzt beständig starken Leistungen in der U23 hat der gebürtige Konstanzer viel investiert. Erst zweieinhalb Monate steht er nach seiner langen Verletzungspause wieder auf dem Feld – das aber schon wieder in gewohnt zuverlässiger Manier. Dabei ist diese schnelle Entwicklung nach seinem Comeback alles andere als selbstverständlich. In der 2. Bundesliga hatte sich der Keeper, der seit den Minis die Handballschuhe für die HSG schnürt, Ende Februar 2021 einen Kreuzbandriss zugezogen und musste sich monatelang in einem intensiven Reha-Prozess für die Rückkehr quälen. „Moritz arbeitet hart an sich“, lobt Geschäftsführer André Melchert seinen Schlussmann, der auch für die intensive Jugendförderung steht und aktuell der zehnte Spieler im Kader der ersten Mannschaft ist, der sich über die U23 dafür empfehlen konnte. Melchert: „Er wird den Dreikampf in der neuen Saison auf der Torwartposition annehmen und um einen Platz unter den ersten zwei kämpfen. Dafür hat er die Qualität.“ Und auch den nötigen Ehrgeiz. Head Coach Jörg Lützelberger weist auf die „hervorragende Reha“ hin. „Er hat diese sehr professionell gemeistert und ist topfit zurückgekommen. In den letzten Wochen hat er bei der U23 und bei uns im Training wieder seine Klasse unter Beweis gestellt und gezeigt, dass alles wieder in die richtige Richtung geht. Er ist hoch motiviert und heiß darauf, möglichst viele Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft zu erhalten und diese genauso zu unterstützen.“

Das Lächeln des 21-Jährigen ist nach schweren Monaten längst zurück. Die HSG für ihn eine echte Herzensangelegenheit. „Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl. Die HSG ist mein Heimatverein“, sagt er. „Hier kann ich hochklassig an einem wunderschönen Ort Handball spielen, schätze das familiäre Umfeld und habe viele gute Freunde gefunden. Der Verein hat mich schon geprägt und mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.“ Ehrgeizig wie er ist, möchte der U18-Beachhandballeuropameister nicht nur das Niveau von vor der Verletzung erreichen, sondern besser als zuvor zurückkommen. Dafür heißt es „arbeiten, arbeiten, arbeiten und konsequent dranbleiben“, weiß er. Der Lohn dafür ist, dass das Knie nun keinerlei Probleme mehr bereitet, sich Ebert sehr sicher fühlt und wieder alle Bewegungen machen kann. Körperlich hat er zudem noch einmal drauf gelegt und sich verbessert. Mit seinen schnellen Bewegungen und seiner Beweglichkeit macht es der 1,89-Meter große Blondschopf den Schützen schwer. Für die kurze Zeit nach dem Comeback „bin ich richtig weit“, freut sich der Schlussmann, der an der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Konstanz seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften erlangt hat. Ab Herbst folgt das Masterstudium.

Beispiele dafür, dass bei der HSG Konstanz auf die eigenen Jugendspieler gesetzt wird, gibt es einige. Die aktuellsten sind etwa Maximilian Wolf, Lars Michelberger und Joel Mauch. Aber auch Moritz Ebert hatte sich vor seiner Verletzung schon fest in das Zweitliga-Aufgebot gekämpft. Nun ist der Beachhandball-Nationaltorwart auf dem Weg zurück. Mit Leistungen, die auch außerhalb von Konstanz wahrgenommen werden. Erst kürzlich wurde er für einen Lehrgang mit der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft vom 16. bis 18. April in Witten berufen. Im 19-köpfigen Aufgebot wird er zusammen mit Bundesliga-Keeper Daniel Rebmann (Frisch Auf Göppingen) den Kasten hüten.

Mit den Besten zu messen und daran zu wachsen gilt für Ebert in der Halle und auf Sand. Sein Herz schlägt für beide Sportarten. „Solange ich Beachhandball mit der Hallensaison gut kombinieren kann, freue ich mich über jede Nominierung. Den Adler zu tragen, ist stets eine Ehre.“ Über Ostern haben die Mannschaften der HSG spielfrei. Anfang Juli, wenn die Qualifikation zur Europameisterschaft ansteht, gilt gleiches. Das ist Ebert wichtig, denn nachdem er die letzte Europameisterschaft verletzungsbedingt verpasst hat, wäre er jetzt nur zu gerne dabei – wenn nicht die im Fokus stehende Vorbereitung mit der HSG tangiert wird. Viele HSG-Fans hatten ihrem Konstanzer für diese Momente die Daumen gedrückt. Jetzt gibt es wieder seine spektakulären Flugeinlagen in seinem zweiten Wohnzimmer „Schänzle-Hölle“ zu bestaunen. Dort, wo er seit den Minis unzählige Stunden verbracht hat.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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