Öhningen
Eine volle Agenda mit satirischem Ausrufezeichen

Gut besucht war am Mittwoch abend die Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl in der Öhninger Mehrzweckhalle.Vorne links Amtsinhaber Andreas Schmid mit Ehefrau Heike neben seinem Gegenkandidaten Marc Michael Berchmann.
swb-Bild: mu | Foto: Ute Mucha
  • Gut besucht war am Mittwoch abend die Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl in der Öhninger Mehrzweckhalle.Vorne links Amtsinhaber Andreas Schmid mit Ehefrau Heike neben seinem Gegenkandidaten Marc Michael Berchmann.
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Öhingen. Einen »informativen und interessanten Abend« wünschte Gemeindewahlleiter Bruno Schnur den knapp hundert Besuchern bei der Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl am Mittwochabend in der Öhninger Mehrzweckhalle. Und sie wurden nicht enttäuscht: Für reichlich Informationen sorgte Amtsinhaber Andreas Schmid und für einen gewissen Unterhaltungswert sein Herausforderer Marc Michael Berchmann von der Satirepartei »Die Partei«.

Schmid versicherte zu Beginn seiner zehnminütigen Redezeit, dass er nach wie vor »viel Spaß am Amt als Bürgermeister habe und sich fit genug fühle, weitere acht Jahre als Schultes in der Höri-Gemeinde zu wirken«.
Von einer gut funktionierenden Grundversorgung über die Kinderbetreuung in Kitas und Schule bis hin zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Verbesserung des Mobilfunks sowie des Glasfasernetzes reichen die Herausforderungen der nächsten Jahre, führte der 58-Jährige auf. Wichtigstes Thema ist für den Bürgermeister der Klimaschutz, der bei der Umsetzung einzelner Projekte immer berücksichtigt werden müsse. Konkret steht neben der Erweiterung des Lädeles in Schienen zur Sicherung der Nahversorgung im Öhninger Ortsteil auch ein Anbau an das dortige Feuerwehrhaus an. Zudem sind ein Haus der Vereine am Sportplatz in Öhningen sowie ein neues Wohnprojekt im Herzen der Gemeinde angedacht, die er gerne mitgestalten würde, so Schmid. Auch die Sanierung des Chorherrenstifts, in die seit gut zehn Jahren rund 9 Millionen Euro flossen (davon fast die Hälfte Zuschüsse), möchte er gerne zu Ende bringen, schließlich soll das ortsprägende Ensemble zu einem Schmuckstück der Gemeinde werden. Als weiteren Punkt hat der Bürgermeister die Stärkung des Tourismus auf seiner Agenda, wovon der gesamte Ort profitieren würde. Um all die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können, sei das ehrenamtliche Engagement ebenso unverzichtbar wie die hauptamtliche Arbeit, betonte Andreas Schmid abschließend und deshalb »sollten wir den Weg gemeinsam für unsere Gemeinde weiter gehen«.

Das »ultimative Wahlprogramm« von Marc Michael Berchmann enthielt erwartungsgemäß eher skurrile Themen und machte der Satirepartei alle Ehre: Mit einem Stadion für den FC und einem Konzerthaus für die Musikvereine sowie eine Seilbahn von Öhningen nach Schienen sorgte der Kandidat ebenso für Lacher im Publikum wie mit dem Vorschlag, mit einer Brauerei »Öhninger Klosterbräu« dem Chorherrenstift unverzüglich neues Leben einzuhauchen. Schließlich sollen »mehr Qualitäts-Kneipen die Wirtschaft fördern«.

Spätestens als Berchmann auf eine Frage zu seiner fachlichen Qualifizierung antwortete, dass er sich bei der Freundin seines Sohnes Ratschläge dazu einholen würde, wurde wohl dem letzten Besucher klar, dass der selbsternannte »Qualitätsbürgermeister« eher ein satirisches Ausrufezeichen setzen möchte, als ins Öhninger Rathaus einzuziehen.

Mit dem Appell von Gemeindewahlleiter Bruno Schnur an die Öhninger BürgerInnen, am Sonntag, 3. Juli, unbedingt zur Wahl zu gehen, endete die Kandidatenvorstellung.
Weitere Informationen zu den beiden Bürgermeisterkandidaten in Öhingen sowie Wahlkampftermine gibt es unter www.andreas-schmid-oehningen.de und www.facebook.com/MarcMichaelBerchmann

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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