Richtfest-Party mit einen Spendenaufruf
Das Dach ist drauf auf dem neuen Fastnachtmuseum

Die Eigeltinger Zimmerer des Unternehmens Martin beim kühnen Richtspruch aus kühner Höhe markierten einen weiteren Meilenstein für das neue Fastnachtsmuseum bei Schloss Langenstein. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Die Eigeltinger Zimmerer des Unternehmens Martin beim kühnen Richtspruch aus kühner Höhe markierten einen weiteren Meilenstein für das neue Fastnachtsmuseum bei Schloss Langenstein.
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Orsingen-Nenzingen. Mit einer regelrechten Richtfest-Party wurde der Baufortschritt beim Fastnachtsmuseum am Schloss Langenstein am Freitagabend gefeiert. Das Gebäude zeigt nun auch schon die Dimensionen, mit denen es hoffentlich bis in einem Jahr hier Fastnachtgeschichte aufzeigen soll als "Museum 4.0".

Rund 43 Meter misst das Gebäude am Dach, 34 Meter Länge hat es im komplett aus Holz erstellten Kubus und nach der Fertigstellung werde man über zwei Stockwerke mit jeweils 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche verfügen, sagte der Präsident des Museumsvereins, Michael Fuchs auf Nachfrage. Für den Präsidenten der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler, ist das Richtfest zwar ein kleiner Schritt, aber ein riesiger doch für die Menschheit, beziehungsweise die Narren aus der Region. Allerdings habe man derzeit bei den Gesamtinvestitionen von rund 2,2 Millionen Euro für das ehrgeizige Projekt noch eine kleine Finanzierungslücke von rund 150.000 Euro, weshalb hier zum Richtspruch durch die Zimmerei Martin auch nochmals zu Spenden aufgerufen wurde. Rainer Hespeler wolle es als Idealfall sehen, wenn man es schaffen würde, die Eröffnung schuldenfrei im nächsten Spätherbst durchführen zu können.

Schon jetzt sei es wirklich sensationell, wie sich hier die Gemeinden, der Landkreis, die Narrenvereine und viele Privatpersonen eingebracht hätten mit ihren Spenden. Dazu gebe es Zuschüsse seitens des Landes und auch für beispielhafte Holzbauten weshalb man guter Dinge sei, machten Michael Fuchs wie Rainer Hespeler in ihren Reden vor der untergehenden Sonne deutlich. Nach deren Ansprachen läuteten die Radolfzeller "Hannocken" mit swingenden Narrenmärschen die Rede von Architekt Peter Cheret ein, der darüber sinnierte, dass ein Richtfest und die Fastnacht eigentlich einen ähnlich heidnischen Ursprung haben und der Richtbaum wie der Narrenbaum sogar Verwandte sein können, weil es drum ging die bösen Geister abzuwehren in einem Glauben, dass selbst der kleinste Stein beseelt sei. Früher sei es sogar üblich gewesen, dass es kirchlicher Seite eine Aufrichtmesse gegeben habe, die den heidnischen Brauch sozusagen christianisierte, um Dämonen abzuschrecken. Im Aargau werde das Richtfest mit einem viertelstündigen Hämmern auf Holz geschlossen, was wiederum an den närrischen Lärm erinnere. Früher habe man auch den Bauherren rittlings auf den "letzten Dachsparren gesetzt und drei Mal um den Neubau getragen um viel Bier damit herauszuschlagen. Ein schönes Bild wäre für ihn gewesen, wenn, wie in einem anderen Brauch erwähnt, die Mädchen aus dem Dorf das neue Haus umrunden würden. Sei Dank galt besonders dem Statikerbüro Relling wie dem Team der Zimmerei Martin aus Eigeltingen, die hier große Herausforderungen gemeistert hatten. Zimmeremeister Fabian Tasch habe auch nach einem Arbeitsunfall auf der Baustelle nach einigen Wochen hier weitergemacht und man könne sagen, dass die Zimmerer hier jede Latte kennen würden. Das wurde beim von Drohnen umkreisten Richtspruch bekräftigt, der von Ralf Martin danach sogar gerahmt überreicht wurde.

Der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss war zum Richtfest zusammen mit dem Büllebläri Präsidenten Markus Maier gekommen, die zum Weiler Abendmarkt mit einer großen Fahrradversteigerung 2.000 Euro verdient hatten, eben fürs Narrenmuseum. Bei der Besichtigung der neuen Räume, sie schon sehr greifbar den Raum des künftigen Museums abstecken, gab es ganz viele staunende Anerkennung. Der Singener Poppele-Zunftmeister Stephan Glunk konnte unter dem Dach manche Ähnlichkeit mit der künftigen Scheffelhalle 2.0 erkennen und zeigte sich begeistert.

Das Fest hat den Förderverein des Fastnachtsmuseum Schloss Langenstein übrigens keinen Euro gekostet, unterstrich Michael Fuchs schon bei der Begrüßung. Alles, vom Randgegger Mineralwasser bis zum Ochsenbraten von Hirschen Horn, wie die Musik waren gespendet worden. Und weil Michael Fuchs wie Reiner Hespeler beim wilden Festen immer zur Vorsitzenden Carola Schäpke zum Zigarrettenschnorren kamen, revanchierten sie sich nun mit einem silbern glänzenden Etui, allerdings ohne Inhalt.

Auf der Homepage des Fastnachtsmuseums kann man auch erfahren, wie man den eigenen Geldbeutel von Inhalt befreien kann, zugunsten der regionalen Narretei

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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