Abschlussfeier an der Schlossschule in Gaienhofen
Das Abi in der Tasche

Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen | Foto: Haben ihr Abitur in der Tasche: Die diesjährigen Absolventen der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen. swb-Bild: Schule
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Gaienhofen. »Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint. Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas, das bleibt« - mit den Worten der Popgruppe »Silbermund« eröffnete der Schulpfarrer der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen, Ulrich Brates, die gottesdienstliche Feier in der Melanchthonkirche, in der traditionell die Übergabe der Zeugnisse für die 81 Abiturienten des Allgemein bildenden und des Wirtschaftsgymnasiums stattfand. »Wichtige Entscheidungen werden auf dem Boden des Bleibenden getroffen, eure Haltung wird Teil eurer Identität«, fasste Brates die Botschaft zusammen, die er den Abiturienten mitgab.
Die Schüler, vertreten durch Sarah Weisz und Julian-Bjarne Wiese, hatten einen anderen Ansatzpunkt, ihren Rückblick auf acht Jahre Gaienhofen zu gestalten: In liebevoll stichelnden Bildern des Schlosslebens zeigten sie auf, dass zum Prinz(essin)sein mehr dazu gehöre als »nur« in einem Schloss residiert zu haben und nun die Krone des Abiturs aufgesetzt zu bekommen. »Acht Jahre Schloss und noch immer kein(e) Prinz(essin)« lautete das Abimotto des Jahrgangs. Dabei karikierten die beiden Redner in ihren Worten den historischen „»Palast« mit all den Neuerungen der letzten Bauphase über »Schlosspantoffeln«, (Zug)brücke und »königliche Gärten« und bewiesen sich als junge Bürger, die neue Entwicklungen kritisch reflektieren, aber insgesamt einen differenziert positiven Schlussstrich unter ihre schulische Karriere ziehen können: »Schließlich war es das Gesamtpaket Schloss Gaienhofen, das uns durch Höhen und Tiefen führte, uns gegen Ende an unsere Grenzen brachte, aber auch für schöne Freistunden am See sorgte.«
Schulleiter Dieter Toder führte diesen Gedanken des »Noch-nicht-Seins« in seiner Ansprache fort und gab über verschiedene Perspektiven einem technisch geprägten Zukunftsbegriff ein Gesicht, der sich für uns, rückblickend auf historische Vorstellungen, relativiert. Toder setzte jedoch vielmehr Einstellungen in den Mittelpunkt: »Mir geht es eher um die Haltung dahinter, darum, wie ihr eure Zukunft gestalten wollt. Woher ihr, trotz aller Katastrophenmeldungen, so etwas wie Zuversicht, Zutrauen, Zukunft bekommen könnt.« Doch auch diese stellen sich, so lautet die Botschaft an die jungen Menschen, nicht von selbst ein, sondern nur dadurch, dass sie ihre Welt als Herausforderung sähen und als Hoffnungsträger handelten: »Prüfend mit dem Vorgefundenen umzugehen, mit dem, was geworden ist, es dann verändern, wenn ihr es für notwendig erachtet, damit das, was sein wird, eure Handschrift trägt und eure Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen darstellt. Es macht sich nicht von alleine, es bedarf eures Engagements, wie hier in der Vergangenheit, so draußen in der Zukunft«, schloss Toder seinen Appell an die Abiturienten.
Graciela Wiegand drückte »an diesem Tag der Freude und der Dankbarkeit« als Elternvertreterin ihren Respekt gegenüber den Lehrkräften aus, die so vielen Persönlichkeiten Impulse für ein selbstbestimmtes Leben vermitteln konnten. Bevor die Festgesellschaft zum Empfang des Ehemaligenvereins auf die Seeterrasse geladen war, lud der Vorsitzende, David Böhm, die – mit dieser Stunde ehemaligen! – Schüler ein, Teil des Netzwerks zu werden, das sich als lebenslange Gemeinschaft über mittlerweile viele Länder erstreckt. Musikalisch mitgestaltet wurde die Feier von den Abiturienten selbst, die als Klarinettenquartett oder Flötenduo und als Gesangsensemble den feierlichen Rahmen steckten, der in »You raise me up« (gesungen von Lisa Stark) die Empfindungen der Schüler und der Eltern auf den Punkt brachte und nicht passender sein könnte für die Abiturfeier einer christlichen Schule :»I am strong when I am on your shoulders, you raise me up to more than I can be.«

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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