Ministerialdirektor Helmfried Meinel war zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung im BUND-Naturschutzzentrum Möggingen zu Gast
Eine eigene Ausstellung für den Mindelsee

Eine eigene Ausstellung für den Mindelsee | Foto: Verena Medinge, die bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle Radolfzell für Schutzgebietsbetreuung zuständig ist, Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Helmfried Meinel und Kai-Steffen Frank, BUND-Projektleiter
  • Eine eigene Ausstellung für den Mindelsee
  • Foto: Verena Medinge, die bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle Radolfzell für Schutzgebietsbetreuung zuständig ist, Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Helmfried Meinel und Kai-Steffen Frank, BUND-Projektleiter
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Radolfzell. Das 459 Hektar große Naturschutzgebiet Mindelsee gehört zu den wichtigsten Hotspots der Artenvielfalt in Baden-Württemberg: Schilfflächen und Streuwiesen, Trockenrasen und naturnahe Nadel- und Laubwälder – die strukturreichen Lebensräume rund um den See beheimaten einen seltenen Schatz an bedrohten Pflanzen- und Tierarten. Nun bekommt das Naturschutzgebiet mit seiner außergewöhnlichen Flora und Fauna eine Ausstellung im BUND-Naturschutzzentrum Möggingen. Die Dauerausstellung zeigt die Besonderheiten des Naturjuwels und informiert rund um den Naturschutz. Ab dem 22.09.2021 stehen die Türen für die Öffentlichkeit offen.

Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Umweltministerium Baden-Württemberg sagte in seinem Grußwort: „Es ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft und die biologische Vielfalt für zukünftige Generationen zu bewahren und damit unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Die Natur zu schützen, ist eine Aufgabe, die alle angeht.“ Meinel lobte die Betreuung des Naturschutzgebietes Mindelsee und weiterer Naturschutzgebiete im Landkreis Konstanz durch den BUND im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg – sie bewähre sich seit vielen Jahrzehnten. Meinel: „Das vielseitige Pflegemanagement sowie Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Die neue interaktive Ausstellung im BUND-Naturschutzzentrum Möggingen stellt das Naturschutzgebiet „Mindelsee“ mit seiner einzigartigen Flora und Fauna vorbildlich dar.“ Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg unterstützt die Erstellung der Mindelsee-Ausstellung mit rund 295.000 Euro. „Die Ausstellung lädt Einheimische, Naturschutzinteressierte und Feriengäste zum Erleben mit allen Sinnen ein und sensibilisiert zum Erhalt der Biologischen Vielfalt.“

„Das Naturschutzgebiet ist eines der ältesten und artenreichsten Baden-Württembergs und dafür prädestiniert, über Naturschutz zu informieren und ihn vor allem erlebbar zu machen,“ so Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Wir stecken mitten im fünften großen Artensterben. Wir Menschen zerstören systematisch den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Arten sterben aus. Das hat Folgen für die Menschheit. Die Biodiversitätskrise bedroht die Menschheit ebenso wie die Klimakrise. Die Wissenschaft zeigt: Zeit zu handeln. Nicht nur die Politik muss sich rühren. Auch wir Menschen. Die Ausstellung präsentiert nicht nur die Schönheiten des Naturschutzgebietes Mindelsee, sie sensibilisiert die Besucher*innen auch für die Abläufe in der Natur, die Bedeutung eines jeden Ökosystems und nicht zuletzt für die Bedeutung der Biodiversität. Was man zu schätzen lernt, das will man auch schützen.“

Mindelsee erleben - Sehen. Hören. Tasten …

100 Text- und Bildtafeln informieren Besucher*innen über die Naturschätze am Mindelsee und erklären, wie der Schutz von Arten und Lebensräumen funktioniert. Eigens für die Ausstellung wurde eine Raumstruktur aus Holz entworfen, in der viele kleine Details versteckt sind. Das lädt zum Entdecken und Erfühlen der Ausstellung ein. So gibt es hier beispielsweise Fächer mit einer Holzbibliothek, Gucklöcher oder ein Landschaftspflegespiel. An Medien-Stationen mit Kopfhörern können Besucher*innen Vogelstimmen erraten, verschiedene Filme ansehen, oder tiefergehendes Wissen über die am Mindelsee vorkommenden Pflanzen und Tiere nachschlagen. Ein besonderes Highlight sind die kunstvollen Lebensraumdarstellungen mit Präparaten oder Nachbildungen von typischen Tieren und Pflanzen zu den Themen Wald, Wasser und Wiese. Kai-Steffen Frank, BUND-Projektleiter der Schutzgebietsbetreuung, freut sich über die Eröffnung: „Endlich. Nach vielen Monaten der Planung, zahlreichen Konzepten und noch mehr Ideen ist es soweit. Unsere Ausstellung über das Naturschutzgebiet ist fertig. Wir wollen Naturbegeisterte mit unserer Ausstellung sensibilisieren und motivieren, für die Natur aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Führungen, Filme und Vorträge für Jung und Alt, für Laien und Fachleute sind außerdem geplant.“ Ohne die Unterstützung durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg als auch zahlreicher Spender*innen wäre die Realisierung der Ausstellung nicht möglich gewesen. …

Riechen. Schmecken.

Auch kulinarisch kommen Besucher*innen auf ihre Kosten. Im Café-Bistro werden kalte und heiße Getränke sowie Speisen angeboten. Eine kleine Bibliothek und ein Verkaufsshop mit heimischen Produkten runden einen Besuch in der Ausstellung ab. Sie wird am 22.09.2021 eröffnet und ist für die Besucher*innen kostenfrei.

BUND seit fast 50 Jahren am Mindelsee aktiv.

Damit diese Artenvielfalt am Mindelsee erhalten bleibt und sogar neue Lebensräume geschaffen werden, betreut der BUND Baden-Württemberg seit dem Jahr 1972 Jahr das Gebiet; seit dem Jahr 1979 im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg. Drei feste Mitarbeiter*innen, Bundesfreiwillige sowie zahlreiche Praktikant*innen und BUND-Ehrenamtliche arbeiten in der Schutzgebietsbetreuung. Sie sind das ganze Jahr im Einsatz, um Tier- und Pflanzenarten in den Naturschutzgebieten zu erfassen und zu schützen. Landschaftspflege und Pflegemaßnahmen werden mit allen Akteur*innen (Landschaftserhaltungsverband, Behörden, Planungsbüros, Landwirt*innen, Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei) besprochen. Wissenschaftliche Arbeiten, naturkundliche Führungen und Umweltbildung gehören ebenso zur Betreuung wie Kontrollgänge und Meldungen von Verstößen. Zudem ist der BUND selbst in der Landschaftspflege tätig, entfernt nicht- einheimische Pflanzen wie Indisches Springkraut und Kanadische Goldrute. Auch nimmt der BUND die Öffentlichkeitsarbeit wahr, ist Ansprechpartner für Behörden, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen.

Quelle: BUND

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

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