Schulen, Kindergärten und die öffentlichen Einrichtungen werden geschlossen
Radolfzell macht dicht wegen der Coronakrise

Corona Staab | Foto: Im Bild bei der Erklärung am Freitagabend. Stadtwerke-Chef Andreas Reinhardt, Holger Vetter vom Fachbereich Bürgerdienste, OB Martin Staab und Bürgermeisterin Monika Laule. swb-Bild: of
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Radolfzell. Wie in den anderen Kommunen des Landkreises, greift auch die Stadt Radolfzell angesichts der Corona-Pandemie zu drastischen Maßnahmen, um damit die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Wie OB Martin Staab und Bürgermeisterin Monika Laule in einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz am Freitagabend erklärten, werden das Milchwerk, die Stadtbibliothek, das Museum in der Stadtapotheke, die Villa Bosch, die Musikschule und andere Einrichtungen bis zum Café Lollipop geschlossen, wie alle Hallen und Sportplätze – und auch die Tagespflege im Heim „Zum heiligen Geist.“ Die Regelung werde auch den Kirchen und Religionsgemeinschaften anempfohlen, was in der Folge freilich bedeuten würde, dass es auch keinerlei Gottesdienste, auch über Ostern und den Weißen Sonntag hinweg, geben könnte. Darüber soll nun in den Sonntagsgottesdiensten informiert werden.

Die Mettnau Kur prüfe schon länger bereits im Vorfeld vor der Anreise die Gäste, ob sie mit einem Risikogebiet in Verbindungen stünden, zudem gebe es bei der Ankunft eine Erstüberprüfung, zum Beispiel auf Körpertemperatur.

Ab Dienstag werden in Radolfzell wie im ganzen Land auch die Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. Der Montag solle dabei als Informationstag genutzt werden, machte Martin Staab die Regelung des Landes deutlich. Auch hier soll es wie in den anderen Städten und teilweise in den Gemeinden einen Notdienst, für sogenannte systemrelevante Berufsgruppen geben, freilich unter der Voraussetzung, dass beide Elternteile in solchen Berufen arbeiten. Für Alleinerziehende gelten andere Regelungen. »Wir werden das auch in der „Kinderzeit“ anbieten, wenn Bedarf besteht«, so Staab. Die Eltern bekämen am Montag einen Fragebogen dazu ausgehändigt, und Personal stünde zur Erklärung zur Verfügung.

Zu den „systemrelevanten Berufen“ gehören MitarbeiterInnen der Gesundheitseinrichtungen, ambulanter und stationärer Pflegedienste, die gesamten Blaulichtorganisatoren, die Mitarbeiter von Versorgungsinstitutionen der Stadtwerke wie Busfahrer oder Lokführer. »Wir haben noch keine Allgemeinverfügung vom Land dazu bekommen, wir setzen hier erst mal auf unsere kommunalen Erfahrungen«, so Staab weiter in seiner Erklärung. Ziel der Maßnahmen sei es, die Kurve der Infektionen zu verlangsamen, um die Gesundheitsversorgung damit möglichst in die Lage zu versetzen, die Zahl der Erkrankten zu bewältigen. Die Einschnitte seien natürlich hart, aber aus seiner Sicht zwingend nötig aus jetziger Sicht. „Wir werden nicht alle Infektionen damit verhindern können, aber wir hoffen damit eine weitere Ausbreitung des Virus einschränken zu können.“

Einschränkungen werde es auch in den Pflegeheimen geben. Der Besucherverkehr solle begrenzt werden nach der Empfehlung von Land und Gesundheitsverbund. Während im Land die Veranstaltungen ab 100 Personen untersagt sind, werden wie im Landkreis alle Veranstaltungen, wegen der besonderen Lage, abgesagt. Ob noch Gemeinderatsitzungen oder Ortschaftsratsitzungen stattfinden, soll am Montag entschieden werden. „Im Gegensatz zu Konstanz haben wir leider kein elektronisches Umlaufsystem, was Entscheiden ohne gemeinsame Sitzung ermöglichen würde“, so Staab. Man werde das Rathaus offen halten auch den Kundenbereich TSR wie Stadtwerke.

Helmut Richter von der Feuerwehr sagte, dass man den Übungs- und Forbildungsbetrieb inzwischen komplett eingestellt habe, um die Kontakte möglichst gering zu halten. Es gebe in den Reihen der Feuerwehr bereits eine Kontaktperson zu einer infizierten Person, was die Gefährdung unterstreiche. Es werde zudem von ihm jetzt noch die Anweisung an die Mitglieder der Feuerwehr geben, dass es statt der Proben auch keine sonstigen Treffen geben solle, weil auch dies eine potentielle Gefährdung sein könne. Für den Ernstfall sei die Wehr generell ausreichend mit Schutzkleidung ausgestattet.

Andrea Reinhard von Stadtwerke Radolfzell sagte. „Wir igeln uns derzeit etwas ein. Es gibt erst mal keine Zählerablesungen, keine Baubesprechungen, wenn möglich.« Auch würden Urlaubssperren erlassen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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