Einzelne Funde in Sandkästen / Nistplätze sind geschützt
Sandbienen auf Spielplätzen sind harmlos

Sandbiene | Foto: Angesichts des Mangels an natürlichen Sandflächen suchen die Sanbienen die Sandkästen von Spielplätzen auf, um ihre Brut anzulegen. swb-Bild: LUBW
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Radolfzell. In den Sandkästen einiger Radolfzeller Spielplätze wurden vereinzelt Bienen gesehen, doch es kann Entwarnung gegeben werden, so die Stadtverwaltung.

Ein sonnig gelegener Sandkasten, gefüllt mit sauberem, trockenem Sand, ist für Kinder jeden Alters die ideale Umgebung zum Buddeln und Bauen. Allerdings fühlen sich auch Wildbienen in der sonnigen Wärme auf dem lockeren Untergrund wohl, der gute Bedingungen zum Graben von Nistgängen bietet. Das ist jedoch weit weniger bedenklich, als es zunächst den Anschein hat. In aller Regel nutzen Kinder und Wildbienen den Sandkasten in friedlicher Koexistenz, ohne sich gegenseitig überhaupt wahrzunehmen oder groß zu stören.

Gut zu wissen: Die meisten Wildbienenarten können Menschen praktisch nicht stechen. Es gibt zwar vereinzelte Ausnahmen, doch die absolut friedlichen Tiere werden selbst bei Neststörungen nicht aggressiv und stechen nur, wenn man sie fängt oder barfuß auf sie tritt. Und selbst wenn sie ausnahmsweise einmal stechen sollten, besteht kein Grund zur Sorge, denn der Stich einer Wildbiene ist wesentlich weniger schmerzhaft als der Stich der Honigbiene. Zudem sind die einzelnen Wildbienen‐Arten jährlich nur für sechs bis acht Wochen aktiv, so dass davor und danach nichts von ihnen zu sehen ist.

Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, schützt die Kinder am besten durch Aufklärung. Kinder (und Erwachsene!) können die gute Gelegenheit nutzen, spannende Naturbeobachtungen zu machen und Interessantes über das Leben der ebenso faszinierenden wie nützlichen Wildbienen zu lernen. Abgesehen davon tragen der regelmäßige Austausch des Spielsandes und die kindliche Begeisterung fürs Graben wesentlich dazu bei, den Bienen auf Dauer das Brüten zu verleiden, so die Stadt Radolfzell.

Eine weitere wirkungsvolle Methode, den Sandkasten als Nistplatz unattraktiv zu machen, besteht darin, ihn dauerhaft stark zu beschatten oder außerhalb der Spielzeiten mit einer Plane abzudecken. So werden die Bienen mittelfristig vergrämt. Oft reicht es auch, die am stärksten besiedelte Ecke des Sandkastens zeitweilig mit Absperrband zu markieren und den Kindern nahezubringen, das „Bieneneck" zu respektieren.

Fazit: Kinder werden durch Wildbienen in aller Regel nicht gefährdet. Wildbienen sind zudem unverzichtbar als Bestäuber, und sie gehören zu den besonders geschützten Tierarten Es besteht also keinerlei Grund, und es ist per Bundesnaturschutzgesetz verboten, sie oder ihre Entwicklungsformen zu fangen, zu verletzen, zu töten oder aus der Natur zu entnehmen.

Alle sind dringend gehalten, die Vorgaben zu beachten, denn gerade die Kinder profitieren von einer möglichst intakten Umwelt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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