Bankangestellte warnt vor Betrug
Masche »Schockanruf« setzt sich fort

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Reichenau. Am gestrigen Mittwoch kam es erneut zu einer Vielzahl von Anrufen falscher Polizeibeamter, größtenteils mit der Masche des »Schockanrufs«. Dabei geben sich die Betrüger als Polizeibeamte oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft oder eines Gerichts aus und versuchen den Angerufenen weiß zu machen, dass ein naher Angehöriger, meist Sohn oder Tochter, einen schweren Unfall verursacht habe und nun in Haft müsse, falls keine Kaution bezahlt werde. So überrumpelt, sollen die Opfer dazu gebracht werden hohe Geldbeträge und Wertgegenstände an einen Abholer zu übergeben oder an einem vereinbarten Ort bereitzustellen, so dass die »Polizei« diese abholen könne oder aber, im Fall der Masche mit einer vermeintlichen »Einbrecherbande«, sicher verwahren kann. Laut dem entsprechenden Bericht der Polizei am Donnerstag erkennt die überwiegende Anzahl der Angerufenen die Betrugsmasche und beendet das Gespräch, trotzdem kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren Übergaben von fünf- bzw. sechsstelligen Geldbeträgen.

In einem Fall schafften es die Telefonbetrüger auch am Mittwoch erneut, eine Frau zur Übergabe eines mittleren fünfstelligen Bargeldbetrags zu überreden. Gegen Mittag erhielt die Frau einen Anruf einer ihr unbekannten Nummer. Am anderen Ende der Leitung gab sich eine Frau als ihre »Tochter« aus, die einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun in Untersuchungshaft müsse, wenn keine Kaution bezahlt werde. In Sorge um ihre Tochter und von der Nachricht überrumpelt, begab sich die Seniorin daraufhin zu ihrer Hausbank und holte dort Bargeld und Wertgegenstände in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags ab. Aus Angst um ihre Tochter ließ sich die Frau auch durch den Hinweis einer Bankmitarbeiterin auf einen möglichen Betrug nicht davon abbringen, die vermeintliche Kaution gegen 13.15 Uhr in der Byk-Gulden Straße im Bereich des dortigen Finanzamtes an einen unbekannten Mann zu übergeben. Zu dem Mann, der nach der Übergabe in Richtung Max-Stromeyer-Straße davonlief, liegt der Polizei folgende Personenbeschreibung vor:
Etwa 25 Jahre alt, ca. 170 Zentimeter groß, heller Teint, blonde Haare, Camouflage-Hose, schwarze Schuhe, schwarzes T-Shirt. Zudem sprach er nur gebrochen Deutsch.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet Personen, denen der Mann im Bereich der Byk-Gulden-Straße und Max-Stromeyer-Straße aufgefallen ist, sich beim Polizeirevier Konstanz, Tel. 07531 9950, zu melden.

Die Polizei WARNT:

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang nochmals eindringlich vor angeblichen »Polizisten«, die ihre Opfer über das Telefon ausfragen oder sogar zur Herausgabe von Geld und Wertsachen verleiten.
Die echte Polizei nimmt niemals Geld, wertvolle Münzen oder sonstigen Wertsachen in Empfang, weder an der Haustür, noch an einem vereinbarten Übergabeort.

Die Polizei RÄT:

Bei den sogenannten »Schockanrufen« rät die Polizei dringend aufzulegen und über die bekannte Nummer mit Sohn, Tochter, Enkel oder Nichte direkt Kontakt aufzunehmen. Sollten diese nicht sofort erreicht werden, sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und sich gegebenenfalls zunächst bei Bekannten oder bei der Polizei Rat holen.

Sollten Sie die Betrüger zur Abholung von Bargeld und Wertgegenständen bei einer Bank überzeugt haben, so nehmen Sie die Hinweise der Bankmitarbeiter, dass es sich um einen Betrug handeln könnte, ernst und hinterfragen die Situation - auch wenn Sie in Sorge um ihre Liebsten sind!

Am ehesten vermeiden lässt sich der Anruf eines Telefonbetrügers aber durch das Löschen des Telefonbucheintrags, da die Betrüger dort in der Regel »Ausschau« nach Vornamen halten, die vermeintlich lebensälteren Menschen zugeordnet werden. Wer das nicht gänzlich möchte, kann es den ungebetenen Anrufern zumindest schwerer machen ihre vermeintlichen Opfer auszuwählen in dem man den Telefonbucheintrag ändert: Wenn Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen lassen (statt Elfriede Müller nur E. Müller) oder ihn ganz weglassen, fällt es den Betrügern schwer, Sie ausfindig zu machen. Unter folgendem Link können Sie das dazu benötigte Formular herunterladen: https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Dokumente/Telefonbucheintrag-aendern-loeschen.pdf.

Ein Info-Blatt zu Umgang und Verhalten bei Anrufen von falschen »Polizeibeamten« und Schockanrufen finden Sie im Internet unter https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/285-IB-Vorsicht-Falscher-Polizist-am-Telefon.pdf.

Sollten Sie selbst nicht die Möglichkeit haben die Unterlagen herunterzuladen oder auszudrucken, so bitten Sie Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn um Hilfe - oder wenden sich an Ihr örtliches Polizeirevier!

Sensibilisieren Sie insbesondere lebensältere Menschen in Ihrem Umfeld bzgl. dieser Betrugsmaschen!

Autor:

Presseinfo aus Singen

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