WOCHENBLATT-Interview mit AKK
Die »raffgierige Robe« Koterzyna

Narrengerichtsverhandlung  | Foto: Volles Haus gab es letztes Jahr bei der Narrengerichtsverhandlung 2018 gegen Landesinnenminister Thomas Strobl.swb-Bild: sw
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Stockach. Das WOCHENBLATT sprach im närrischen Interview mit der Beklagten 2019 vor dem Stockacher Narrengericht, der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer (»AKK«).

WOCHENBLATT: Als Putzfrau Gretel hauen Sie im saarländischen Karneval mächtig auf den Putz. Wollen Sie in dieser Verkleidung auch das Narrengericht herunterputzen?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Ich bin ja als Vorsitzende der CDU Deutschlands angeklagt, da bleibt die Kittelschürze im Schrank.

WOCHENBLATT: Nach der Narrengerichtsverhandlung am »Schmotzigen Dunschdig« muss jemand den Scherbenhaufen zusammenkehren. Wäre das keine dauerhafte Aufgabe für Putzfrau Gretel – auch im Nachgang der Narrengerichtsverhandlungen der kommenden Jahre?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Das wäre ja fast wie in Berlin. Immer den Männern hinterherräumen. Nein lieber nicht.

WOCHENBLATT: Kittelschürze und Kopftuch sind Ihre bewährten närrischen Waffen, und die passen ja auch wunderbar ins Frauenbild des Narrengerichts, das Frauen Aufnahme und Laufnarrenschlag vorenthält. Packen Sie bei solchen feministischen Neandertalern nicht erst recht den Besen aus?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Da reicht ein Besen nicht.

WOCHENBLATT: Narrenrichter Jürgen Koterzyna hat Sie als »taffe Emanze« bezeichnet. Wie nennen Sie ihn im Gegenzug?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Mit Blick auf die Urteilsverkündung – ehrenwerter Herr Vorsitzender des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts. Aus dem Bauch heraus: raffgierige Robe.

WOCHENBLATT: Sie haben 2015 in Aachen den »Orden wider den tierischen Ernst« erhalten. Tröstet Sie das darüber hinweg, dass es in Stockach keine Orden für Frauen gibt?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Das ist – ehrlich gesagt – kein Trost. Dass in all den Jahren nicht eine einzige Närrin für ihre Verdienste ausgezeichnet wurde, wo es doch so viele Närrinnen gibt….

WOCHENBLATT: Ihr Landsmann Peter Müller wurde als einziger Beklagter vor dem Stockacher Narrengericht frei gesprochen und ist außerdem Richter am Bundesverfassungsgericht. Doppelte Referenzen also für die Rolle eines Tippgebers. Oder halten Sie es hier wie bei der Kandidatur zur CDU-Bundesvorsitzenden mit den Devisen »Selbst ist die Frau« und »Keine Männer braucht das Land«?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Von Peter Müller kann man immer lernen. Ich habe mir schon überlegt, ob ich zu ihm ins Trainingslager gehen soll.

WOCHENBLATT: Der SWR bewilligt erstmals 90 Minuten Sendezeit für einen Mitschnitt der Narrengerichtsverhandlung. Wird das für eine mehrfache Nennung des Namens »Annegret Kramp-Karrenbauer« ausreichen?

Annegret Kramp-Karrenbauer: (schmunzelt) Wahrscheinlich gerade so.

WOCHENBLATT: Kläger Wolfgang Reuther hat Sie im WOCHENBLATT-Interview als »zumindest sympathisch« bezeichnet. Wollen Sie diese Sympathie ausnützen, um mit weiblichem Charme ein günstigeres Strafmaß zu erreichen?

Annegret Kramp-Karrenbauer: Der Kläger kennt sich im Jagen aus. Da ist »höchste« Konzentration geboten.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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