Nach 37 Jahren endet Manfred Jüppners Zeit als Bürgermeister von Mühlingen
Endspurt für Manfred Jüppner

Manfred Jüppner | Foto: Manfred Jüppner geht am Dienstag nach 37 Jahren als Bürgermeister der Gemeinde Mühlingen in Ruhestand. swb-Bild: Archiv
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Mühlingen. Eigentlich hätte er am Montagabend im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell aus dem Amt verabschiedet werden sollen. Das ist nun aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht möglich. Deswegen hat das WOCHENBLATT zum Abschied mit ihm über das »Loslassen«, die schönsten Erlebnisse aus 37 Jahren Amtszeit und seine Pläne für den Ruhestand gesprochen. Am Dienstagabend wird Jüppners Nachfolger, Thorsten Scigliano im Rahmen einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung ins Amt eingeführt.

WOCHENBLATT: Herr Jüppner, Sie waren 37-Jahre lang Bürgermeister von Mühlingen. Fällt es Ihnen schwer, nach einer so langen Zeit loszulassen?

Manfred Jüppner: »Ich habe mit der Entscheidung nicht mehr zu kandidierten hart gerungen. Ich hatte noch Lust auf das Amt und viele Pläne. Andererseits, alles hat seine Zeit. Die Vernunft, nicht die Emotionen in mir, haben gesiegt. Und wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, hake ich das Problem ab. Ich habe mich innerlich vom Amt des Bürgermeisters gelöst, weil ich frei für Neues sein will.«

WOCHENBLATT: Haben Sie sich schon mit dem Begriff »Altbürgermeister« angefreundet?

Manfred Jüppner: »Dieser Titel ist noch zu ungewohnt und unwirklich.«

WOCHENBLATT: Jetzt wo Sie an der Schwelle zum Ruhestand stehen, haben Sie Angst, dass Ihnen langweilig wird oder wird es für Sie eher der sprichwörtliche Unruhestand?

Manfred Jüppner: »Ich muss eher schauen, dass ich mir nicht zu viel vornehme. Ich checke erst mal ab, was mir wirklich Spaß macht und was mir liegt.«

WOCHENBLATT: Viele Menschen machen ja große Pläne für die Zeit nach dem Arbeitsleben. Verraten Sie uns, was auf Ihrer Wunsch- bzw. To-Do Liste steht?

Manfred Jüppner: »Meine Hobbies werde ich intensivieren. Wandern, mit Rennrad und Mountainbike unterwegs sein, wieder intensiv Gitarre spielen, Ukrainisch lernen und vieles mehr. Da gibt es noch den Kirchenchor und beim Schützenverein will ich öfter vorbei schauen.«

WOCHENBLATT: Wenn Sie auf die 37 Jahre zurückschauen, was war das wichtigste Projekt, dass Sie für die Gemeinde vorangebracht haben?

Manfred Jüppner: »Es gibt so Vieles. Fast überall finde ich Spuren meiner Beteiligung. In neuerer Zeit ist es natürlich der fast flächendeckende Glasfaserausbau für schnelles Internet und der Ausbau der Gasversorgung.«

WOCHENBLATT: Was waren ihre schönsten Erlebnisse als Bürgermeister?

Manfred Jüppner: »Die Einweihungen der Kindergärten, Kinderkrippe und der beiden Mehrzweckhallen waren sehr schöne Events. Und da gibt es sehr schöne lebendige und intensive Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern, die haften bleiben.«

WOCHENBLATT: Gibt es etwas das Sie im Rückblick anders gemacht hätten?

Manfred Jüppner: »Eine solche Bewertung rückblickend finde ich schwierig. Mit der nachträglichen Kenntnis der Zusammenhänge würde ich selbstverständlich manches anders machen. Im Nachhinein betrachtet, hätte man die Abstimmung über die Recycling-Anlage Berenberg aus Gründen der demokratischen Hygiene durchführen sollen. Ich habe den Investor bewegt, einen anderen Standort zu suchen.«

WOCHENBLATT: Zu guter letzt: Was ist der wichtigste Rat, den Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Manfred Jüppner: »Ich würde es nicht Rat, sondern Tipps nennen. Den Willen zu haben, rund um die Uhr für die Entwicklung der Gemeinde zu denken und viel Zeit in Arbeit zu investieren, sich reichlich am öffentlichen Leben zu beteiligen und immer offen für Veränderungen zu sein. Aber noch genügend Zeit für die Familie übrig zu lassen.«

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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