Nachfolger für Dr. Rüdiger Beck ist gefunden
Krankenhaus erhält neuen Chefarzt

Foto: Bürgermeister Rainer Stolz (links) und Klinikdirektor Martin Stuke (rechts) freuen sich über die neuen Ärzte am Stockacher Krankenhaus: Dr. Frank Mattes, Markus Cober und Dr. Thomas Wienert.swb-Bild: Weiß
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Stockach (sw). Die Zukunft des Stockacher Krankenhauses ist zumindest in personeller Hinsicht gesichert: Bürgermeister Rainer Stolz stellte im Rahmen eines Pressegesprächs Markus Cober vor, der ab 1. Januar 2014, der neue Chefarzt der Klinik sein wird. Er folgt damit Dr. Rüdiger Beck nach, der zu Jahresende in den Ruhestand geht. Ihm steht als leitender Oberarzt der chirurgischen Abteilung Dr. Thomas Wienert zur Seite. Ab 1. Juli wird außerdem Dr. Frank Mattes seinen Dienst antreten, der als Spezialist für Fußchirurgie die gelenkchirurgische Ausrichtung des Krankenhauses weiter vorantreiben soll. Aus 13 Bewerbungen seien die drei neuen Ärzte ausgewählt werden, betonte Rainer Stolz. Bei der Auswahl, so Klinikdirektor Martin Stuke, sei auch darauf geachtet worden, dass die neuen Kollegen in das bestehende Team passen und von der Sozialkompetenz her gut bei den Patienten ankommen.

»Berg-affiner« Allrounder

Mit einem kleinen Haus hat er Großes vor: Markus Cober wird ab 1. Januar der neue Chefarzt des Stockacher Krankenhauses und damit Nachfolger von Dr. Rüdiger Beck, der nach 21-jähriger Tätigkeit an der örtlichen Klinik in den Ruhestand geht. Er wolle Eigenverantwortung übernehmen und selbst die Geschicke eines Hauses führen, begründete Markus Cober im Pressegespräch seine Entscheidung für Stockach. Noch bis Jahresende arbeitet der 49-jährige Vater von vier erwachsenen Kindern als leitender Oberarzt im Bereich Viszeral-Chirurgie im bayerischen Schwabmünchen, dann beginnt er mit seiner Tätigkeit in Stockach. Der in Jülich bei Aachen Geborene kennt das Metier von der Pike auf, hat er doch seinen Zivildienst in einem Krankenhaus absolviert.

Sein Medizinstudium, das ihn nach Italien, Düsseldorf und Aachen führte, schloss er 1993 ab – ohne Promotion. Ein Doktortitel habe nichts mit ärztlichen Kompetenzen zu tun, führte Markus Cober aus, doch er sei gerade dabei, die nötigen Schritte zu unternehmen. Bis Jahresende werde er sich wohl mit dem Titel schmücken können. Andere Titel hat er bereits: 1998 machte er seinen Facharzt für Urologie, 2003 den Facharzt für Chirurgie, weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Proktologie, also Erkrankungen des Enddarms, und die Viszeral-Chirurgie, die die Organe im Bauch und damit auch den gesamten Verdauungstrakt umfasst.

Dieses Wissen möchte er in die Arbeit am Stockacher Krankenhaus mit einbringen. Im Umgang mit den Patienten hilft ihm neben der medizinischen Fachkompetenz aber auch, dass er den hiesigen Dialekt versteht. Außer diesem Sprachtalent hat ihn seine »Bergaffinität« in den süddeutschen Raum gebracht: Er wandert gern und liebt das Radfahren.

Chancen für Unfallchirurgie

Er bezeichnet sich als »Kind der Region«: Dr. Thomas Wienert wurde in Pfullendorf geboren und lebt nach verschiedenen beruflichen Stationen nun wieder dort. Derzeit arbeitet der Vater von fünf Kindern noch als Oberarzt im oberschwäbischen Riedlingen bei Biberach an der Riss, doch ab 1. Januar wird er leitender Oberarzt der chirurgischen Abteilung am Stockacher Krankenhaus.

Als einen Grund für seinen Jobwechsel nannte der 50-jährige im Pressegespräch die politische Situation im Landkreis Biberach: Die Sana-Kliniken würden die Kreiskliniken übernehmen, es werde wohl nur eines von bisher vier Häusern mit stationärem Betrieb erhalten bleiben, und es sei in der Schwebe, wie es mit den kleinen Krankenhäusern dort weitergehe. In Stockach dagegen sei es Ziel und Wille von Verwaltung und Gemeinderat, die örtliche Klinik zu erhalten: »Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten«. Er würde sowieso nur für die nächsten fünf bis sieben Jahre planen, denn was in zehn Jahren sein werde, wisse niemand.

Er weiß aber, dass er einen unfallchirurgischen Schwerpunkt mit nach Stockach bringen wird. Außerdem möchte er sich in der Hans-Kuony-Stadt um von Arbeits- und Schulunfällen Betroffene kümmern. Das nötige Rüstzeug dafür bringt er mit: Nach Abitur und zwei Jahren bei der Bundeswehr studierte Thomas Wienert in Freiburg, München, Heidelberg und den USA Medizin und legte 1993 sein Staatsexamen ab. Er bildete sich zum Chirurg und Unfallchirurg weiter.

Und er freut sich auf seine Tätigkeit in Stockach: Denn berufliche Unsicherheiten könne er sich auch mit Blick auf die Größe seiner Familie nicht leisten.

Füße als Spezialgebiet

Durch ihn soll die Spezialisierung des Stockacher Krankenhauses auf Gelenk-Chirurgie weiter ausgebaut werden: Dr. Frank Mattes ist Spezialist für Fußchirurgie. Neben seiner Praxis in Überlingen wird der 45-Jährige ab dem 1. Juli freitags und im Wechsel auch dienstags an der Stockacher Klinik tätig sein.

Der in Hesse Geborene studierte in Gießen Medizin, schloss sein Studium 1998 ab, arbeitete danach in einem kleinen Krankenhaus in Mainz.und machte seinen Facharzt in Chirurgie. Nach einer Tätigkeit in Singen kam er nach Überlingen, wo er auch als Funktionsoberarzt arbeitet: „Dort habe ich die Füße für mich entdeckt“, erklärt der Arzt im Pressegespräch. Und er habe eine entsprechende Abteilung in Überlingen aufgebaut. 2012 habe er die Hälfte einer Praxis in Ravensburg übernommen und am Krankenhaus in Tettnang bei Friedrichshafen gearbeitet. Weitere Kompetenzen eignete sich Frank Mattes durch einen Aufenthalt im US-amerikanischen Atlanta an, und dank eines Stipendiums der Deutschen Gesellschaft für Fußchirurgie werde er sich auch in diesem Jahr wieder für drei Wochen zu Fortbildung in den Vereinigten Staaten aufhalten.

Durch die Verpflichtung von Frank Mattes erhofft sich Bürgermeister Rainer Stolz einen neuen Schwerpunkt in der gelenkchirurgischen Arbeit des Stockacher Krankenhauses: »Das Mosaik der Leistungen wird breiter aufgestellt und die Kompetenzen des Hauses verstärkt. Dadurch erhoffe ich mir eine weitere Zunahme der Patienten.«

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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