Interview mit Ortsvorsteher Michael Junginger aus Zizenhausen
Nur ein dunkler Fleck

Ortsvorsteher Michael Junginger aus Zizenhausen  | Foto: »Rechtschaffener Bürger«: Ortsvorsteher Michael Junginger kämpft für Zizenhausen und seinen guten Ruf.swb-Bild: sw
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Stockach/Zizenhausen. Ein Vorzeigeverein der Region, der TV Jahn Zizenhausen, feiert sein 110-jähriges Bestehen. Grund genug, den Stockacher Ortsteil näher zu beleuchten und mit Ortsvorsteher Michael Junginger über die Zukunft zu sprechen.

WOCHENBLATT: Um den Erhalt der Anton-Sohn-Grundschule gab es ja Diskussionen, da die Schulleiterstelle nicht besetzt werden konnte. Wie ist die aktuelle Situation?

Michael Junginger: Der Zusammenschluss mit der Grundschule Stockach war der richtige Schritt. Die einzige Sorge macht uns derzeit ein hartnäckiges Gerücht, dass unsere Schule geschlossen werden soll. Hier kann ich jedem die Angst nehmen, die Schülerzahlen sind stabil, die Lehrerversorgung ist durch den Zusammenschluss mit Stockach unproblematisch, die bauliche Substanz ist gut, und wir renovieren fortlaufend, um den Stand halten zu können. Alles in allem wird uns unser Grundschulstandort noch lange erhalten bleiben.

WOCHENBLATT: Der Kindergarten in Zizenhausen hat einen Anbau erhalten und wurde im Bestand saniert. Was können Sie dazu sagen?

Michael Junginger: Mit den Kosten sowie mit dem Zeitrahmen konnten wir im geplanten Rahmen bleiben. Der Neubau ist fertiggestellt, und aktuell wird der »Altbau« saniert. Die Einweihung des gesamten Kindergartens ist zwischen Juli und September diesen Jahres geplant.

WOCHENBLATT: Wie sind die Anmeldezahlen?

Michael Junginger: Zu den Anmeldezahlen kann ich aktuell noch nichts sagen. Nach der Fertigstellung können wir eine vierte Gruppe am Standort eröffnen und haben somit dann 84 Plätze. Stand heute wären noch freie Plätze verfügbar.

WOCHENBLATT: Für die Heidenfelshalle haben Sie ja die ersehnte Hausmeisterstelle bekommen. Immer wieder wird aber über den Zustand der Hallen in den Stockacher Ortsteilen geklagt. Wie sieht es in Zizenhausen aus?

Michael Junginger: Wir renovieren unsere Halle immer wieder Stück für Stück. Durch die hohe Frequentierung ist die Beanspruchung dementsprechend. Dieses Jahr werden die Notausgangstüren sowie die Glasfront erneuert. Folgen werden Prallschutzwände und Modifizierungen im Halleninneren.

WOCHENBLATT: Eines Ihrer zentralen Anliegen ist ja auch die Gewerbeansiedlung und die Schaffung von Wohnflächen.

Michael Junginger: Dieses war die größte Sorge der letzten Jahre. Wir hatten keine Bauplätze mehr. Unsere jungen Familien mussten sich anderweitig nach Verwirklichung umsehen. Dies konnten wir jüngst durch zwei Aufstellungsbeschlüsse für Wohnbebauung lösen, was uns für die nächsten Jahre die Wachstumsmöglichkeiten bietet, die wir brauchen.

WOCHENBLATT: Noch eine Frage zu einer Zizenhauser Besonderheit. Der Ortsteil ist ja mit dem Vorurteil behaftet, dass die Einwohner gern mal lange Finger machen. Woher kommt dieser Ruf?

Michael Junginger: Der Ruf kommt aus einer Zeit, in der Armut und Hunger herrschten. Um nicht zu verhungern, wurden so manche unrechten Dinge getan. Bis auf diesen dunklen Fleck in der Geschichte sind wir alle rechtschaffene Bürger der Stadt Stockach und stolze Zizenhauser.

Interview: Simone Weiß

redaktion@wochenblatt.net

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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