Filmpremiere von Tom Lawrence Franklins „LOUANNE“
Eva und die Frage der Selbstakzeptanz

Das Team des Kurzfilms „LOUANNE“: Alicia Bitschnau (Maske), Joseph Olney (Musik), Lennart Hart (Ton), Ferenc Bodor (Kamera), Tom Lawrence Franklin (Drehbuch und Regie), Maria Salinger (Tonassistentin) und Anna Menzel (Eva). | Foto: swb-Bild: Philipp Findling
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  • Das Team des Kurzfilms „LOUANNE“: Alicia Bitschnau (Maske), Joseph Olney (Musik), Lennart Hart (Ton), Ferenc Bodor (Kamera), Tom Lawrence Franklin (Drehbuch und Regie), Maria Salinger (Tonassistentin) und Anna Menzel (Eva).
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Gaienhofen. Vor gut einem Monat erhielt Tom Lawrence Franklin den Jugend-Kulturförderpreis des Lions Clubs Singen-Hegau. Am vergangenen Samstag stellte er in der Schlossschule Gaienhofen seinen ersten Kurzfilm „LOUANNE“ vor.

Die Anspannung und Vorfreude im Albrecht-Dürer-Saal waren groß. Keiner wusste im Vorfeld, um was es beim Erstlingswerk von Tom Lawrence Franklin, selbst Absolvent der Schlossschule Gaienhofen, geht und wie das Publikum darauf reagieren würde. Umso gebannter saßen die zahlreich erschienenen Gäste, darunter viele ehemalige Schulfreunde sowie Andreas Lier, Vizepräsident des Lions Clubs Singen-Hegau, vor der Leinwand. Der gut 35-minütige Kurzfilm „LOUANNE“ erzählt die Geschichte von Eva – gespielt von Anna Menzel – die durch eine seltsame Begegnung mit einer anderen Frau lernt, ihren eigenen Impulsen zu folgen und sich selbst zu lieben. Der Film behandelt als zentrales Thema die Wichtigkeit der Selbstakzeptanz, der Akzeptanz der eigenen Sexualität und stellt die Frage: „Bin ich wirklich die Person, die ich sein möchte?“ Gedreht wurde unter anderem am Seeufer in Hemmenhofen, in der Poststraße Radolfzell, an der Karlsbastion auf dem Hohentwiel sowie sowie der Kirche St. Johann und Vitus und der Fabrik am See in Horn. Den Ausschlag dafür gab laut Franklin die Dauer zum Erhalt der Drehgenehmigung: „Wenn ich diesen Film in Köln gedreht hätte, wäre erst drei oder vier Wochen später das ‚Go‘ gekommen. So hatten wir die Genehmigung meist bereits schon nach ein oder zwei Tagen.“ Hierbei sei man ihm zufolge den Behörden für die rasche Abwicklung sehr dankbar, da man dadurch den Film in fünf Tagen drehen konnte.

Unter großem Applaus bedankte er sich nach der Vorführung vor allem bei seinem ganzen Filmteam: „Ohne euren Zusammenhalt und die fantastische Mitarbeit wäre so ein Projekt nicht möglich gewesen.“ Die Dreharbeiten verliefen laut Kameramann Ferenc Bodor ohne große Probleme, jedoch merkte man ihm zufolge der ganzen Crew während der Drehzeit die ein oder andere Ermüdungserscheinung an: „Zwischen den Drehs selbst hatten wir vielleicht vier oder fünf Stunden Schlaf.“ Bei der Talkrunde nach dem Film kam auch die Frage auf, ob Louanne echt sei oder nur ein Traum von Eva. Hierauf antwortete Franklin, dass dies jedem selbst überlassen und gerade das einer der spannendsten Aspekte beim Film sei. Anna Menzel bedankte sich bei Franklin für die Möglichkeit, in so einem Projekt die Hauptrolle übernehmen zu dürfen: „Anfangs war ich ein wenig nervös, da es meine erste große Rolle war. Das verflog aber bei der tollen Arbeitsatmosphäre am Set sehr schnell.“ Dabei war die Figur der Eva für sie aufgrund der Thematik ein wenig herausfordernd. Einige Fragen gingen auch an Joseph Olney, der die großartige Filmmusik schrieb und zur Premiere extra aus London einflog. Auf die Frage, ob er denn bereits neue Projekte in Planung habe, antwortete Franklin: „Ich habe tatsächlich seit längerer Zeit mehrere Ideen im Kopf schwirren. Dabei möchte ich mich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen, da jedes seine Vielfalt mit sich bringt.“ Für seinen potenziell nächsten Film plane er, Thriller zu drehen, bei dem Autos eine zentrale Rolle spielen. Dabei sei er aufgrund der angestrebten Drehbedingungen nicht davon abgeneigt, wieder in der Bodenseeregion tätig zu werden: „Das ist definitiv wieder eine Option.“ Man kann schon jetzt gespannt sein, womit der junge Wangener beim nächsten Mal aufwarten lässt. Sein Premierenfilm „LOUANNE“ hat gezeigt, wie groß das inszenatorische Talent Franklins ist und dass man in Zukunft noch einiges von ihm hören wird.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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