Familie übergibt Ahnengalerie an die Stadtgeschichte
Die einflussreichen Boschs in Radolfzell

Ahnengalerie Familie Bosch  | Foto: Auf Spurensuche in die Geschichte der Familie Bosch: Anette und Barbara Bosch bei der Übergabe der Ahnengalerie an Bürgermeisterin Monika Laule, Angélique Tracik, Leiterin Fachbereich Kultur, Rudolf Gretsch, Vorsitzender des Fördervereins, Reinhard Rabans
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  • Foto: Auf Spurensuche in die Geschichte der Familie Bosch: Anette und Barbara Bosch bei der Übergabe der Ahnengalerie an Bürgermeisterin Monika Laule, Angélique Tracik, Leiterin Fachbereich Kultur, Rudolf Gretsch, Vorsitzender des Fördervereins, Reinhard Rabans
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Radolfzell. 20 Portraits aus elf Generationen, die die Geschichte der einflussreichen Familie Bosch in Radolfzell beschreiben und das in einer Sammlung - ein Glücksgriff, der dem Förderverein Stadtmuseum und Stadtgeschichte in die Hände gefallen ist. Durch Mithilfe von CDU-Stadtrat und Historiker Christof Stadler konnte im Auftrag des Fördervereins eine Ahnengalerie der Familie Bosch und ein kleines präpariertes Krokodil als Dauerleihgabe für das Stadtmuseum vermittelt werden. Die Übergabe fand jüngst durch Barbara und Anette Bosch, die Töchter von Ruth Bosch, in deren Besitz sich die Ahnengalerie zuletzt befand, statt. Das älteste der Bilder stammt aus dem Jahr 1681, das neuste hingegen wird dem Ende des 19. Jahrhunderts zugeordnet.
Ein echter Schatz, wie Museumspädagoge Rüdiger Specht befindet: »Die Familie Bosch ist seit 500 Jahren in Radolfzell zurückverfolgbar. Es ist eine Familie, die in der Geschichte der Stadt eine große Rolle gespielt hat.« Er bezeichnete die Ahnengalerie als einen »Glücksgriff für die Stadtgeschichte«.
Wie Bürgermeisterin Monika Laule und Angélique Tracik, Leiterin Fachbereich Kultur, erklärten, werde derzeit an den Plänen für die weitere Verwendung gearbeitet. Ob die Ahnengalerie dabei dauerhaft im Stadtmuseum oder in Form einer Sonderausstellung zu bewundern sei, stehe derzeit noch nicht fest. Frühstens 2021 könnte eine Ausstellung im Stadtmuseum eröffnet werden - nachdem die Umbauarbeiten im Stadtmuseum und die anstehende Sonderausstellung zu den Radolfzeller Trachten abgeschlossen ist.
Fest steht aber der kulturelle Wert der Bilder: »Der Wert dieser Bosch-Ahnengalerie ist für die Stadt Radolfzell immens«, versicherte auch Rudolf Gretsch, Vorsitzender des Fördervereins.
Für Anette und Barbara Bosch, die sich nach dem Tod ihrer Mutter Ruth Bosch nur schwer von den 20 Portraits trennen, ist es schön, dass die Bilder zusammenbleiben und nicht auseinandergerissen werden, wie sie gegenüber dem WOCHENBLATT versicherten.
Wie einflussreich die Familie Bosch in den vergangenen 300 Jahren für Radolfzell war, verdeutlicht ein Blick in die Familiengeschichte: Mehrere Vögte, Geistliche, Bürgermeister und Händler sind dem Familiengeschlecht entstanden. Der Apotheker Karl Josef Bosch hatte zu seiner Lebzeit 20 Liegenschaften, er gehörte neben den Noppels und den Müllers zu den reichsten Familien Radolfzells, sagte Specht. Die bekanntesten Gebäude im Besitz der Boschs waren das ehemalige Kaufhaus Bosch, die Villa Bosch und die Stadtapotheke. Der erste Bosch, Hans Bosch, tauchte in Radolfzell zu Beginn des 15. Jahrhunderts auf und kaufte ein Haus am Marktplatz - vermutlich an der Stelle des heutigen Pfarrhauses.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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