Auch Mühlhausen-Ehingen befürchtet massive Einnahmenausfälle, hat aber durch Rücklagen ein Polster

»Die guten Jahre sind vorerst vorbei«

Mühlhausen-Ehingen. Eine schöne Erinnerung sollen sie bleiben an eine Zeit, als die Welt noch in Ordnung schien: die Zahlen der Jahresrechnung für den Haushalt 2019.
Denn durch die Corona-Krise mit den zu erwartenden dramatischen Einnahmeausfällen wird es eine ordentliche Talfahrt auch in den Finanzen von Mühlhausen-Ehingen geben, befürchtet Bürgermeister Hans-Peter Lehmann.
Dennoch appellierte er an die Gemeinderäte: »Wir sollten optimistisch bleiben, denn manchmal ist weniger auch mehr«.

Seriöse Prognosen seien derzeit noch nicht möglich, stellte Kämmerer Kurt Fürst klar. Sicher sei aber eines: Der Haushaltsplan 2020 ist durch Corona schon Makulatur. Er rechnet mit erheblichen Einbrüchen bei der Gewerbesteuer, der Einkommenssteuer und mit verminderten Zuweisungen. »Wir werden die Auswirkungen von Corona schmerzhaft zu spüren bekommen«, so seine Befürchtung.

Dank der anhaltend guten Konjunktur in den Jahren vor Corona verlief auch das vergangene Haushaltsjahr »außerordentlich gut« und brachte mit 1,26 Millionen Euro die zweitbeste Zuführung in der Geschichte der Doppelgemeinde bei einem Haushaltsvolumen von rund 15 Millionen Euro, führte Fürst aus. Der Schuldenstand verringerte sich auf rund eine Million Euro und die Rücklagen stiegen auf über 7 Millionen Euro.

»Durch dieses Finanzpolster sind wir gut gewappnet und wenn wir weiter ordentlich wirtschaften, können wir eine gewisse Zeit gut überstehen«, fasste der Kämmerer zusammen. Allerdings wäre dieses Geld eigentlich für Investitionen vorgesehen, doch nun werde ein Teil davon sicher für laufende Ausgaben benötigt. Deshalb sollten geplante, aber noch nicht begonnene Investitionsvorhaben auf den Prüfstand und im Gemeinderat diskutiert werden. Zudem appellierte Kurt Fürst auf eine Beschränkung der Ausgaben im Ergebnishalt auf das Notwendigste.