Positive Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2018 für Radolfzell
Ein sicheres Pflaster

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Radolfzell. Gute Nachrichten hatte Willi Streit, der Leiter des Radolfzeller Polizeireviers für die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sicherheit im Gepäck, als er in der vergangenen Woche die Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik für das Jahr 2018 vorstellte. »Es wird ein erfreulicher Bericht mit ein paar wenigen Wermutstropfen«, betonte er. Erfreulich ist beispielsweise der Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden. 110 davon wurden in der Statistik 2018 verzeichnet. Das sind stolze 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Bedauernswert ist, dass es trotz des allgemein großen Rückgangs bei den Unfällen mit Personenschaden zwei Verkehrstote zu beklagen gibt.

Unfälle bei denen lediglich Sachschaden entstanden ist, gab es in Radolfzell 235. Die Zahl ist praktisch gleichbleibend zum Vorjahr, denn 2017 waren es 234. »Der Klassiker innerhalb geschlossener Ortschaften ist dabei zu geringer Abstand«, erklärte Streit zu den Unfallursachen. Außerhalb geschlossener Ortschaften liegen Vorfahrtsverstöße an erster Stelle bei den Unfallursachen. Eine Unfall-Häufungsstelle gibt es in Radolfzell nicht. Auch das ist für Streit ein gutes Zeichen. Um als Häufungsstelle zu gelten, muss an einem Ort im Laufe eines Jahres fünf Mal ein Unfall mit gleicher Ursache passieren.

Die Zahl an schwerverletzten Fahrradfahrern ist 2018 leicht angestiegen. »Die Ursache für die schweren Verletzungen ist hier meistens, dass kein Helm getragen wird«, erklärt Streit. Während im Bundes und Landesdurchschnitt die Zahl der Pedelec-Unfälle angestiegen ist, verzeichnete die Radolfzeller Polizei hier keine Anstiege.

Insgesamt weniger Straftaten als im Vorjahr

Die Zahl der Straftaten ist in Radolfzell im Vergleich zu 2017 gesunken. 1.537 Straftaten wurden verzeichnet. »Da sind allerdings die Straftaten im Bereich des Ausländerrechts herausgerechnet«, Erläuterte Streit. Bei Straftaten im Bereich des Ausländerrechts dreht es sich um Vergehen, die deutsche nicht begehen können, beispielsweise Verstöße gegen das Asylrecht. Das mache allerdings ohnehin keinen großen Unterschied, da im Bereich des Ausländerrechts lediglich zehn Straftaten verzeichnet worden seien, so Streit.

Einer der von Streit angesprochene Wermutstropfen ist die Aufklärungsquote. Diese ist von 67 Prozent in 2017 auf 58 Prozent in 2018 gesunken. »Das liegt vor allem daran, dass es 2017 sehr viele Vermögens- und Fälschungsdelikte gab. Hierbei ist die Aufklärungsquote sehr hoch«, so die Erklärung des Revierleiters.

Gegen insgesamt 666 Tatverdächtige ermittelten die Beamten des Radolfzeller Polizeireviers 2018. Auch hier konnte ein Rückgang verzeichnet werden. Von den 666 Tatverdächtigen waren 460 deutscher Herkunft und 206 Ausländer. Von diesen 206 Ausländern waren wiederum 76 Flüchtlinge, schilderte Streit. Besonders bei Aggressionsdelikten fällt auf, dass die Mehrzahl der Tatverdächtigen Flüchtlinge sind. Auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte Willi Streit allerdings, dass vor allem solche Flüchtlinge auffällig werden, die noch in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht sind.

Präventionsmaßnahmen für Jugendliche greifen

Ein Lob gab es vom Polizeichef für die Prävention im Bereich der Jugendarbeit. Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist von 232 auf 195 gesunken. »Hier greifen die Jugendschutzkontrollen und die Modifizierung der Festkultur. Zudem finde ich die Angebote für Jugendliche in Radolfzell sehr gut«, erklärte Streit und lobte besonders die Arbeit des Jugendgemeinderats rund um »Rock am Segel«.

Auch im Landkreisweiten Vergleich lassen sich die Zahlen sehen, wie bei der Präsentation deutlich wurde. Die »Häufigkeitszahl«, das ist die Zahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner, liegt in Radolfzell bei 4.948. In Konstanz beispielsweise liegt diese bei 7.252 und im Landkreis-Durchschnitt bei 5.719. Das Fazit von Revierleiter Streit zur Kriminalstatistik 2018 lautete somit: »In Radolfzell kann man gut und sicher leben. In keinem Bereich können wir eine besorgniserregende Entwicklung feststellen.«

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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