Im Mai 2020 könnte die erste Gruppe einziehen
Gaienhofer Rat stimmt für Naturkindergarten

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Gaienhofen. Das Angebot an Kindergartenplätzen bereitet derzeit fast allen Städten und Gemeinden im WOCHENBLATT-Land Kopfzerbrechen. Die Gemeinde Gaienhofen ist in dieser Hinsicht momentan noch gut Aufgestellt. Aber auch hier muss man nun Gedanken darüber machen, wie zusätzliche Betreuungsangebote geschaffen werden können. Denn »Ab 2020 zeichnet sich ein Engpass bei den Betreuungsplätzen ab«, erklärte Bürgermeister Uwe Eisch in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aus diesem Grund habe man sich in der Verwaltung Gedanken darüber gemacht, wie das Angebot an Betreuungsplätzen in der Gemeinde aufgestockt werden könnte und präsentierte dem Gremium die Idee eines Waldkindergartens.

»Positive Beispiele für dieses alternative Betreuungsangebot gibt es bereits in den gemeinden Gailingen und Allensbach und in Radolfzell bewährt sich solch eine Einrichtung schon seit 20 Jahren«, so Eisch.
Der Vorteil einer solchen Einrichtung wäre, dass sie sehr einfach zu realisieren ist. Die Gemeindeverwaltung hat dafür einen Platz beim Sportplatzgelände im Blick. Hier wäre die Räumliche nähe zur bestehenden KiTa gegeben, wodurch die Einrichtung ganz einfach an den KiTa Bus angeschlossen werden könnte. Auch ein Anschluss an die Kanalisation, Wasser- und Stromversorgung wäre an diesem Platz leicht zu realisieren.

Kennzeichnend für einen solchen Naturkindergarten ist, dass die Kinder die meiste Zeit im Freien verbringen, legte Hauptamtsleiterin Sandra Rauer am Beispiel des Radolfzeller Waldkindergartens dar. Es müssten also keine neuen Räumlichkeiten geschaffen werden. Einzig ein Bauwagen als Domizil für Tage mit schlechtem Wetter müsste angeschafft werden. Hierfür gibt es spezielle Hersteller, die Innenausstattung ist frei wählbar, legte Bauverwaltungsleiter Johannes Wilhelm dar. Die geschätzten Kosten für die Anschaffung eines solchen Wagens liegen bei rund 80.000 Euro, so Wilhelm.

Das Herrichten des Platzes könne durch Eigenleistung des Bauhofes bewerkstelligt werden. Zwar liegt die vorgesehene Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet, doch das Landratsamt, dass deshalb seine Zustimmung geben muss hat hier bereits problemlose Vereinbarkeit signalisiert, legte Bürgermeister Eisch dar. Zunächst ist die Einrichtung einer Gruppe geplant, das bedeutet, dass 20 Kinder in der Einrichtung unter kommen können.

Eine Diskussion ergab sich im Gemeinderat darüber, ob ein solches alternatives Betreuungsangebot in der Gemeinde überhaupt angenommen werden würde. »Was ist, wenn es zu wenig Eltern gibt, die sich für dieses Konzept begeistern können?«, fragte etwa Felix Lang (UBL) in die Runde. CDU-Gemeinderätin Mechtild Biechele regte an, hierzu eine Umfrage in der KiTa Seestern durchzuführen um den Bedarf zu ermitteln. Ingo Bucher-Beholz (UBL) ist sich indes sicher, dass das Angebot angenommen wird, sobald es besteht. »Ich denke eher, dass wir bald einen zweiten Wagen dazu stellen müssen«, so Bucher-Beholz.
Auch Bernd Sutter (Die Aktiven) steht hinter dem Konzept. »In jeder Gemeinde, in der solch eine Einrichtung angeboten wurde, ist sie auch zu einem erfolg geworden«, betonte er.
So kam es, dass der Rat fast einstimmig, bei einer Enthaltung die Einrichtung eines Naturkindergartens beschloss. Nun geht es an die Umsetzung, die bis Mai 2020 abgeschlossen sein soll. Pünktlich um die entstehenden Engpässe aufzufangen.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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