Ab 2020 sollen alle städtischen Veranstaltungen »plastikfrei« sein
Gemeinderat will Müll vermeiden

Müll Radolfzell | Foto: Die Stadt Radolfzell will zukünftig Müll vermeiden. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Wenig zufrieden waren die Radolfzeller Gemeinderäte mit dem Ergebnis eines Workshops zum Thema Plastikmüllvermeidung, dessen Ergebnis in der Jüngsten Gemeinderatssitzung von Vertretern der Werbeagentur »Naturblau« vorgestellt wurde. »Es sind sehr schöne Ideen zusammengekommen, die man weiter ausarbeiten kann«, erklärte Susan Rößner, die den Workshop im Oktober zusammen mit Ralph Schiel von der Firma Naturblau moderiert hatte. Die beiden empfahlen dem Gemeinderat ein Leuchtturmprojekt zum Thema Plastikmüllvermeidung durchzuführen, beispielsweise eines der großen Radolfzeller Feste Plastikfrei zu veranstalten und zusätzlich in einer weiteren Workshop Runde an der Ausarbeitung der weiteren Ideen zu arbeiten und die Bürger weiter für das Thema zu sensibilisieren.

Stadtrat Siegfried Lehmann (FGL) zeigte sich darüber Irritiert. Nicht nur fehlten ihm in der Sitzungsvorlage Beispiele dafür wie andere Städte mit diesem Thema umgehen, er hätte sich auch gewünscht direkt in ein konkretes Konzept einsteigen zu können und nicht eine weitere Workshop-Runde zu starten. Unterstützung bekam er von seiner Fraktionskollegin Giesela Kögel-Hensen, die betonte: »Die Zeit des Redens muss jetzt vorbei sein. Die Sensibilität für dieses Thema ist in der Bürgerschaft bereits da«. Das Stieß im Rat auf breite Zustimmung. »Wir müssen das Rad doch nicht neu erfinden. Stattdessen sollten wir uns Anregungen bei Städten holen, die Bereits ein Konzept zur Vermeidung von Plastikmüll haben«, betonte etwa CDU-Stadtrat Bernhard Diehl.

Walter Hiller (FW) schlug vor, die Gebühren für das Mehrweggeschirr der Stadt zu senken, damit dieses häufiger genutzt wird, wies jedoch darauf hin, dass man den Bogen nicht überspannen sollte. So dürfe die Ausgabe der Gelben Säcke seiner Meinung nach nicht beschränkt werden. »Die Leute werden sich sonst Entsorgungswege suchen, die bequemer sind«, betonte er.
Susann Göhler-Krekosch gab zu bedenken, dass im Hinblick auf den Wasserverbrauch geprüft werden sollte ob Mehrweg -Geschirr, welches gespült werden muss oder kompostierbares Geschirr eine bessere Umwelt-Bilanz hat.

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung schließlich bis Mai 2020 ein konkretes Konzept und Regelungen für die Plastikmüllvermeidung auf öffentlichem Grund mit Mehrweggebot vorzulegen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen auch Vorschläge für die Anpassung des städtischen Beschaffungsvorgelegt werden. Des Weiteren sind ab dem kommenden Jahr städtische Veranstaltungen als plastikfrei vorgegeben.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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