Bewegung in die Genehmigungsprobleme bekommen
Hegauer Narretei ist Staatssache geworden

Narrenvereinigung | Foto: Die Probleme der Narren mit den Genehmigungsbehörden könnten bis zur Fastnacht 2020 gelöst sein, hofft der Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler, der einen Lösungesweg auf den Narrenkonvent am Sonntag vorstellte. swb-Bild: of
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  • Foto: Die Probleme der Narren mit den Genehmigungsbehörden könnten bis zur Fastnacht 2020 gelöst sein, hofft der Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler, der einen Lösungesweg auf den Narrenkonvent am Sonntag vorstellte. swb-Bild: of
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<p class="MsoNormal">Mühlhausen-Ehingen (of). Für Bürgermeister Hans-Peter Lehmann war es eine besondere Ehre, denn trotz fast 30 Jahren Amtszeit war es doch das erste Mal gewesen, dass er einen Narrenkonvent der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee eröffnen konnte. Möglich gemacht hatte das die Ehinger Quakenzunft, die hier als Gastgeber des traditionellen Termins vor der Eröffnung der fünften Jahreszeit fungierte. Den „Quaken“ mit ihren aktuell 387 Mitgliedern, davon 211 Hästräger, gab dies die Gelegenheit, ihren ganz neuen Quakenbrunnen vorzustellen. Weil es so früh dunkel wurde durch die Umstellung auf Winterzeit sogar in der beleuchteten Version.</p>
<p class="MsoNormal">Die Fastnacht 2018 war extrem kurz, der Rückblick des Präsidenten der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Reiner Hespeler, deswegen nicht weniger ausführlich. Zwei recht erfolgreiche Narrentage, in Tengen und Gailingen – sie waren friedlich verlaufen, der Höriumzung und das Seenarrentreffen, der Empfang bei der Regierungspräsidentin in Freiburg, die schon kurz nach Neujahr gestartete Tanzkreuzfahrt waren die großen Eckpunkte der Saison. Das ging nicht ganz ohne Mahnung ab: Hespeler ächtete sie so genannten „Perchtengruppen“, die doch auf einigen der Nachtumzügen auftauchten und forderte die Zünfte auf, diese nicht einzuladen oder zuzulassen. Der alpenländische Brauch habe nichts mit der Fastnacht, und auch nicht mit regionalen Bräuchen zu tun.</p>
<p class="MsoNormal">Nach der letzten Fastnacht hatte sich bei den Problemen der Narren mit dem Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreis doch noch etwas bewegt in Sachen verkehrsrechtlicher Genehmigungen. Bei einen Treffen am 3. Mai seien immerhin Vertreter des Innen-, Verkehrs-, Wirtschafts-, Finanzministeriums wie auch des Kultusministeriums, der Polizei, des Normenkontollrats dabei gewesen, inzwischen hätten sich auch der Städte- und Gemeindetag eingeklinkt um für „ortsübliche“ Veranstaltungen ohne größere Genehmigungsprocedere einen Rahmen von 500 beteiligten Personen zu definieren. Das ist eine Regelung, die schon seit Jahren in Bayern funktioniert. An Ostern 2019 sei eine weitere Runde im Innenministerium geplant, so das neue Regeln für die Fastnachtssaison 2020 greifen könnten. Die Narretei ist damit zur Staatssache geworden.</p>
<p class="MsoNormal">Das Thema „Zukunft für die Fastnacht“ und die Frage nach der Bewahrung der Tradition und den Erscheinungen aktueller Zeitströmungen im Kontrast, steht weiterhin auf der Tagesordnung der Vereinigung. Dazu finden am 5. und 7. November Diskussionsveranstaltungen unter dem Titel „Fastnacht in der Krise ?“ auf Schloss Langenstein statt.</p>
<p class="MsoNormal">Einen historischen Vorgang konnte Rainer Hespeler für die Riege der Landschaftsvögte vorstellen. Denn mit Ulrike Wiese (Narrenverein Neu Böhringen) gibt es dort in der Nachfolge von Herbert Schober, der nach 24 Jahren in der Landschaft Rosenegg schon länger eine Nachfolge suchte, nun die erste Landvögtin in der Geschichte der Narrenvereinigung überhaupt.</p>
<p class="MsoNormal">Was die Fastnacht 2019 angeht, so werden die Narrentage auf der Reichenau (8. bis 10. Februar, wird vom SWR übertragen) und zum 110. Geburtstag der Rehböcke (15. bis 17. Februar) die Glanzpunkte. Dort feiert die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee dann auch mit rund 700. Ehrengästen ihren 60. Geburtstag ganz groß. </p>
<p class="MsoNormal">Zum zweiten Mal konnte im Rahmen des Konvents die Narrengesellschaft Niederburg Konstanz wieder als Vollmitglied aufgenommen werden. Vor 29 Jahren war der Verein auf Gaststatus abgestuft, weil damals die Fastnacht eher im Saal stattgefunden hatte. Das ist inzwischen wieder anders, so dass vor zwei Jahren der Antrag auf erneute Vollmitgliedschaft gestellt wurde. Dem entsprachen die anwesenden Vertreter der Zünfte ohne Gegenstimme.</p>
<p class="MsoNormal">Michael Fuchs als Vorsitzender des Vereins für das Fastnachtsmuseum Langenstein hatte eine spannende Neuigkeiten parat. Nachdem die Zeichen für das „Museum 4.0“ hier auf Neubau außerhalb des Schlosses stehen und Graf Douglas dafür ein Grundstück zur Verfügung stellen wolle, sei man jetzt daran, den Neubau in Kooperation mit der UNI-Stuttgart als Holzbau zu planen, weil auf diesem Wege eventuell ein europäischer Förderpreis winken könnte, schließlich müsse man alle Wege nutzen, um eine Finanzierbarkeit des Museumsbaus bis 2020 darstellen zu können. Dafür gibt es bereits viele Sonderaktionen und eine Kampagne. Auch die UNI Konstanz sei beratend für die neue VR-Ausstellung nun mit im Boot. Wie das neue Narrenmuseum der Zukunft einmal funktioniert, soll den Narrenzünften bei zwei Aktionstagen am 21. Und 22. November vorgestellt werden.</p>

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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