Die Situation der Schwimmausbildung in den Höri-Gemeinden bereitet den Verantwortlichen weiter Kopfzerbrechen
Runder Tisch zum Dauerthema Schwimmausbildung

Schwimmausbildung Höri | Foto: Auf dem Bild von links nach rechts Karlheinz Bölli (UWV Moos), Landtagsabgeordneter Jürgen Keck und FDP-Kreisrat Uwe Nehlson, zugleich Vorsitzender der DLRG Moos. swb-Bild: pr
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Höri. Die Unabhängige Wählervereinigung Moos mit den Gemeinderäten Ramona Bölli-Merz, Frank Riester, Jan Becker, Arthur Fritz, Albin Lang und Karlheinz Bölli diskutierten zusammen mit den Bürgermeistern der Höri, dem Radolfzeller Kurdirektor Eckhard Scholz, dem Landtagsabgeordneten der FDP, Jürgen Keck, sowie Vertretern der DLRG aus Öhningen/Wangen, Radolfzell und Moos das Dauerthema Schwimmausbildung.
Seit Jahren ist der technische Leiter für die Ausbildung der DLRG Moos, Johann Breyer, ein Vorkämpfer um die Situation der Schwimmausbildung, aber auch den Schwimmunterricht für die Schulen zu verbessern. Es fehlt nach seinen Worten eine geeignete und verlässliche Ausbildungsmöglichkeit, sprich ein geeignetes Bad dafür. Da es in der Umgebung Höri/Radolfzell nur das Bad der Kur in Radolfzell gibt, gebe es dringenden Bedarf ein Bad zu realisieren. Auch in den Bädern in der weiteren Umgebung wie Singen, Konstanz und Stockach sei es schlicht unmöglich Belegungszeiten zu bekommen, da alle Bäder ausgelastet seien, wurde in der Diskussionsrunde deutlich gemacht.

Den Verlust von immer mehr öffentlichen Bädern sei schmerzlich für die DLRG, Spaßbäder und Wellnessbäder seien für den Zweck der DLRG ungeeignet und man sei da auch nicht erwünscht, so Breyer.
Jürgen Keck berichtete aus dem Landtag, dass »eine Anfrage zu dem Ergebnis kam, dass im Bereich des Regierungspräsidiums Freiburg 44 Prozent der Grundschulen keinen Schwimmunterricht anbieten können, im Bezirk Südwürttemberg hingegen nur 17 Prozent«.
Die Bürgermeister der Höri machten unmissverständlich klar, dass die Errichtung eines Bades, auch als interkommunales Projekt, aus finanziellen Gründen unmöglich sei. Uwe Eisch erklärte etwa »Selbst wenn wir ein Bad geschenkt bekommen würden, könnten wir es nicht annehmen, da uns die Unterhaltskosten und die Abschreibungen erdrücken würden«.
Diese Aussage wollten die Vertreter der DLRG so nicht hinnehmen und verwiesen auf andere große Projekte der Hörigemeinden, wie z.B. aktuell die Sporthalle in Moos. »Für andere Vereine werden doch auch Millionenbeträge ausgegeben und wir, die wir für die Sicherheit am und auf dem See sorgen und die Schwimmausbildung der kleinsten machen, gehen leer aus«, klagte Breyer.
Nach intensiver Diskussion wurde nach anderen Möglichkeiten gesucht, um dem Wunsch der DLRG nachzukommen. So können sich die Bürgermeister der Höri eine Unterstützung bei Fahrten zu bestehenden Bädern vorstellen, auch wolle man sich einsetzen Belegungsstunden in Bädern zu bekommen. »Ich werde die DLRG gerne unterstützen im Rahmen meiner Möglichkeiten«, versicherte Patrick Krauss.
Eckhard Scholz, als Geschäftsführer der Kur sagte der DLRG zu, auch nach der geplanten Sanierung der Kurbäder, diese im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Schwimmausbildung bereit zu stellen. Gleiche Zusage erhielt auch die Grundschule Moos-Weiler.
Über diese Unterstützung freuten sich die Vertreter der DLRG, wenngleich sie mit dem Ergebnis des Abends nicht ganz zufrieden waren. UWV-Gemeinderat Frank Riester brachte noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel: »Vielleicht wäre es vorstellbar, mit einem privaten Investor und Zuschüssen aus Fördertöpfen zu einer Lösung zu kommen«. Jürgen Keck sicherte zu, die Möglichkeit einer Bezuschussung prüfen lassen.
Zusammenfassend erklärte Sitzungsleiter Karlheinz Bölli (UWV): »Es war jedem klar, dass wir hier heute Abend kein Schwimmbad beschließen werden, dennoch war es wichtig, dass alle Beteiligten miteinander das Gespräch gefunden und ihre Positionen klar dargestellt haben. Auch war es nötig, der DLRG mit dieser Veranstaltung eine Plattform zu bieten, um Ihre Situation darzustellen, welche durch Herrn Keck bis nach Stuttgart getragen werden soll. Alle Anwesenden sind sich einig, dass wir die DLRG brauchen. So soll das Thema nicht in Vergessenheit geraten«.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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