Kliniken im Ausstand, Kindergärten zu, Fähre macht Zwangspause

Warnstreik legt die Region lahm

Kreis Konstanz. Deutlich Muskeln gezeigt hat die Gewerkschaft »Ver.di« am Dienstag im Rahmen eines bundesweiten Warnstreiks auch im Kreis Konstanz. Damit soll die Forderung der Gewerkschaftsmitglieder nach sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro im Monat plus unterstrichen werden. Bezirkssprecherin Sylvia Nosko fand es bei der zentralen Kundgebung am Dienstagmittag vor dem Konstanzer Klinikum beschämend, dass die Arbeitgeberseite bislang kein Angebot gemacht habe. Die Retourkutsche seitens des Gesundheitsverbund dafür, dass in Konstanz sechs der sieben OP’s und weitere Stationen, drei Stationen in Singen und die Anästhesie in Radolfzell in den Ausstand gingen, gab es schon vor Streikbeginn: der Warnstreik in dieser Dimension wurde durch die GLKN-Geschäftsführung als »unverantwortlich« bezeichnet. Die für Montag und Dienstag geplanten Operationen an allen Standorten mussten meist abgesagt oder verschoben werden. Das Singener Bürgerzentrum machte seine Schotten dicht, auch in den Rathäusern wurde gestreikt. Einige Kindergärten blieben geschlossen, wie von der Gewerkschaft zu erfahren war. Die Einrichtungen hätten das aber vorab den Eltern bekannt gegeben, damit sich diese darauf einrichten konnten, machte Sylvia Nosko deutlich. Im Ausstand waren auch die Stadtwerke Konstanz ganz massiv. Der Fährbetrieb zwischen Konstanz und Meersburg wurde von 5 bis 21 Uhr komplett eingestellt. Wenigstens konnten Fahrgäste mit Fahrrad und Fußgänger einen Ersatzverkehr mit dem BSB-Schiff »Stadt Radolfzell« nutzen.
Auch die Busse fuhren bis auf wenige Ausnahmen nicht in Konstanz.
Die Streikenden machten sich auf die Reise - zur zentralen Kundgebung für das Land in Karlsruhe. Sieben Busse aus dem Bezirk seien dort hin gefahren, so Sylvia Nosko.