Container für Geflüchtete in Hilzingen
„Das bereitet mir große Sorgen“

Mit einer Containerlösung wie hier in Steißlingen möchte die Gemeinde Hilzingen ihre Zuweisungsquote an Geflüchteten erfüllen. | Foto: Oliver Fiedler
  • Mit einer Containerlösung wie hier in Steißlingen möchte die Gemeinde Hilzingen ihre Zuweisungsquote an Geflüchteten erfüllen.
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Hilzingen. Die Zeit drängt: Nachdem die Verhandlungen über die Unterbringung von Geflüchteten in Hilzingen im Hotel "Am Kellhof" gescheitert sind, setzt die Gemeinde angesichts des steigenden Drucks durch der Zuweisungsquote auf eine alternative Containerlösung. Dieser Variante wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung einstimmig zugestimmt, erklärte Bürgermeister Holger Mayer.

Zum Stichtag 1. Juli 2023 musste die Hegau-Gemeinde noch weitere 45 geflüchtete Personen aufnehmen, heißt es in der Informationsvorlage. Da die Zugangszahlen in den Landkreis aber ständig steigen, werde es noch deutlich mehr Zuweisungen geben, ist Mayer überzeugt. Nach dem Scheitern der Hotel-Lösung habe sich die Verwaltung Gedanken gemacht, wie die nächsten Monate zu überbrücken sind.

Mit zeitlichem Aufschub über Ausgleichsabgaben sei nicht mehr zu rechnen, doch eine dezentrale Unterbringung in privaten Unterkünften werde zunehmend schwieriger. Auch wenn man derzeit in Verhandlungen mit Eigentümern von zwei Häusern stehe, so Mayer weiter. „Wir müssen definitiv Wohnraum für geflüchtete Menschen schaffen“, fasste der Bürgermeister zusammen.

Bis Anfang Oktober sollen noch einmal 13 Personen nach Hilzingen zugewiesen werden, bis Anfang November folgen weitere acht. Die Unterbringung Geflüchteter in einer Leichtbauhalle wurde in der Diskussion ebenso verworfen wie der Neubau eines Flüchtlingsheimes und die Belegung von Turn- und Sporthallen. Nach gründlicher Abwägung verschiedener Faktoren sieht die Verwaltung in der Umsetzung einer Containerlösung für 50 bis 70 Personen die zeitlich schnellste Möglichkeit, um der Zuweisungen in die Anschlussunterbringung gerecht zu werden. Mayer rechnet damit, dass in sechs bis acht Monaten die Container bezugsfertig sein können.

Nun wurde die Verwaltung durch den Gemeinderatsbeschluss darin bestätigt und beauftragt, die Standortfrage, die Kosten und mögliche Fördergelder zu klären, um in der nächsten Sitzung im Oktober eine finale Beschlussfassung zu treffen.
Auf eine Containerlösung setzen derzeit mehrere Gemeinden wie Steißlingen, Engen, Gaienhofen und Orsingen-Nenzingen, erläuterte Holger Mayer. Denn die Kommunen im gesamten Landkreis würden mittlerweile im Dauerkrisenmodus arbeiten und stünden mit dem Rücken zur Wand. „Auf Dauer können wir so nicht weiter machen, das bekommen wir nicht mehr gestemmt“, betonte Mayer und ergänzte: „Auch lässt die Akzeptanz in der Bevölkerung nach und das bereitet mir große Sorgen“.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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