Kirchweihausstellung in Memoriam Paul Gönner
Erinnerungen an einen Kunstbesessenen

Benita Gönner-Symanzik, Johannes Gönner, Anette Gönner-Kolb, Isabella Gönner mit Bernhard Hertrich und Prof. Klaus Schuhmacher. | Foto: Benita Gönner-Symanzik, Johannes Gönner, Anette Gönner-Kolb, Isabella Gönner mit Bernhard Hertrich und Prof. Klaus Schuhmacher. swb-Bild: of
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Hilzingen (of). Keinem Künstler, dafür einem großen Kunstfreund und vor allem Kunstförderer ist die diesjährige Kunstausstellung des Förderkreis für Kunst und Kultur gewidmet, denn Paul Gönner, der „Vater“ der Hilzinger Kunstausstellung, die in 1972 startete, war kurz vor seinem 95. Geburtstag im Juni 2016 verstorben. Relativ spontan habe man sich deshalb entschieden, diese diesjährige Kunstausstellung ihrem Gründervater zu widmen, sagte der Vorsitzende des FKK, Bernhard Hertrich, bei seiner Begrüßung zu Eröffnung der Ausstellung am Sonntagvormittag im August-Dietrich-Saal, wo diese Ausstellung noch bis zum 23. Oktober zu sehen ist. Die Ausstellung setzt sich aus Leihgaben der Familie zusammen, und aus den Ankäufen aus den Hilzinger Kunstausstellungen, für deren Auswahl natürlich Paul Gönner verantwortlich zeichnete. Sie ist sozusagen ein „Best of“ aus über 40 Jahren Hilzinger Kunstausstellung „Wir sehen hier ein Werk, das durch Zusammentragen entstand durch einen Kunstbesessenen“, meinte Bürgermeister Rupert Metzler in seiner Begrüßung. Die Bilder, von denen ein gehöriger Teil ansonsten im Rathaus hängt, würden derzeit den Mitarbeitern doch als Inspirationsquelle fehlen. Metzler warb auch ausdrücklich dafür, im FKK Hilzingen Mitglied zu werden, denn die Kultur im „Dorf“ solle doch von möglichst vielen Menschen mitgetragen werden.

Bernhard Hertrich erinnerte sich an die erste Versammlung des FKK, bei der Paul Gönner damals als erster Vorsitzender gewählt wurde, wenn auch Vereinsarbeit nicht sein Ding gewesen sei und der das Amt bald an Hans Zimmermann und ab 1997 an ihn übergeben hatte. Gönner sei sehr gewinnend, aber auch sehr bestimmend gewesen, eben ein Kunstbesessener, der die große Kunst in seinen Heimatort bringen wollte, und dadurch Hilzingen als Kunststandort mit den großen Ausstellungen überregional bekannt machte.

Prof. Klaus Schumacher, der schon manche Laudatio auf die Künstler der Hilzinger Kunstausstellung gehalten hatte, sprach hier nun für den Sammler, der durchaus auch den Traum vom eigenen Museum träumte, auch um den Schrecken das Abschiedsgedankens überholen könnte. Er skizzierte den Mann, der desillusioniert mit einer schweren Verletzung aus dem letzten Weltkrieg heimkehrte. Paul Gönner sei damals in eine Welt abgetaucht, die eine neue Schöpfung in der Kunst versprach. Er sei ein Suchender gewesen, der die Bruderschaft des Künstlers wollte. Die Hilzinger Kunstausstellung sei mit allem Charme des Provorischen in der Schulturnhalle gestartet, er habe ihr einen Institutionellen Rahmen geben wollen über auch überregional und international bekannte Künstler, auch wenn durch dieses Engagement sein eigenes Haus wohl niemals fertig wurde und in dem gar eine Maus den Status eines Haustiers gehabt habe. Er habe genau gewusst, dass die Schwester des Chaos immer Disziplin ist, auch deshalb habe eine Leidenschaft von ihm auch dem Informel gegolten. Sie Ausstellung zeige einen Ausschnitt aus einem langen Lebenstheaters, bei jedes Bild so seine Geschichte hatte. „Wir wandern letztlich durch ein einziges Bild, die Ernte eines langen Lebens, eine Erinnerung an die melancholische Schönheit von Lebensherbsten“, so Klaus Schuhmacher in seinem Erinnerungsbogen an den großen Kunstfreund, an dem auch er gewonnen hat. Schumacher hat auch bei einer Vernissage zur Hilzinger Kunstausstellung seine Frau kennen gelernt.

Mit Musik zum Atmen wurde die Vernissage durch die Musikschule westlicher Hegau beeindruckend umrahmt.

Am Mittwoch, 19. Oktober, 19.30 Uhr, wird eine Führung durch Prof. Klaus Schumacher durch die Ausstellung mit anschließendem Kulturhock angeboten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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