Eröffnungskonzert von Matthias Maierhofer
"Fantastischer" Auftakt des Hilzinger Barocksommers

Feierten einen gelungenen Auftakt des Hilzinger Barocksommers: Organist Matthias Maierhofer, Georg Koch (Künstlerische Leitung), Ortspfarrer Thorsten Gompper und Dietmar Stephan vom Bauförderverein Peter und Paul. | Foto: Philipp Findling
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Hilzingen. Mit einem wortwörtlich "fantastischen" Konzert startete am Sonntag der Hilzinger Barocksommer in sein Programm. So spielte der Freiburger Domorganist Matthias Maierhofer Variationen des Barock aus dem norddeutschen und italienischen Raum.

„In stylo phantastico“ lautete das Programm, unter dem der gebürtige Grazer Matthias Maierhofer die beliebte Hilzinger Orgelkonzertreihe in der Pfarrkirche St. Peter und Paul eröffnete. „Wir können uns sehr glücklich schätzen, so einen außergewöhnlichen Organisten, der sonst nur in großen Bischofskirchen spielt, für den Barocksommer gewonnen zu haben“, sagte Dietmar Stephan, Vorsitzender des Baufördervereins St. Peter und Paul Hilzingen.

Zwischen Dynamik und Leichtigkeit

Fantastisch begann es auch gleich mit „Toccata ex d“ von Dieterich Buxtehude, den Maierhofer als „den wichtigsten deutschen Orgelkomponisten vor Johann Sebastian Bach“ bezeichnete. Nach diesem sehr lebhaften Stück, welches am Anfang leichte Ähnlichkeiten zu Bachs weltberühmter „Toccata d-Moll“ aufwies und sich durch eine schöne Abwechslung in der Dynamik auszeichnet, fuhr Maierhofer, welcher bereits unter anderem mit Ensembles wie dem Dresdner Kreuzchor oder dem Thomanerchor Leipzig und schon auf Festivals in Japan, den USA und Südkorea auftrat, mit „Komm, Heiliger Geist“ von Franz Tunder, dem Vorgänger von Buxtehude in der Lübecker Marienkirche, sowie „Magnificat secundi toni“ von Matthias Weckmann fort. Diese Stücke brachten nach der vorherigen Dynamik wieder ein wenig Leichtigkeit in die Hallen der Peter und Paul Kirche.

Variantenreiche Programmänderung

Bei Michelangelo Rossis „Toccata settima“ zeigte Maierhofer mit perfektem Spiel ein Stück, welches am Ende durch eine überraschende Kette aus chromatischen Terzen und einer somit streckenweise vollständigen Auflösung des Bezugs zur Tonart auffällt. Zum Schluss des Konzerts änderte Maierhofer das Programm insofern, als dass er das sehr lange und variantenreiche „Passacaglia“ von Großmeister Bach vorzog, dessen „Contrapunctus XI“ aus „Kunst der Fuge“, welches er anstatt „Christ, du bist der helle Tag“ spielte.

Vor allem der Contrapunctus XI, einer der komplexesten Fugen Bachs, besticht durch seine Ausdruckskraft sowie eine Tripelfuge, sprich die Verarbeitung dreier musikalischer Themen. Als alle in der Kirche schon zum Schluss applaudiert hatten, legte Maierhofer mit dem Choralvorspiel „Liebster Jesu wir sind hier“ von Bach noch eine Zugabe obendrauf, um das Konzert nach gut einer Stunde zu einem fulminanten Ende zu führen.

Bereits am nächsten Sonntag, 11. Juni geht es unter dem Motto "Familienbande" mit dem Konzert von Georg Koch weiter, worin neben Johann Sebastian Bach auch andere Mitglieder der Komponistenfamilie zum Ausdruck kommen. Am 18. Juni gastiert der St. Gallener Organist Bernhard Ruchti mit „Von Muffat bis Mendelssohn“ in der Barockkirche, ehe der Konzertsommer mit Andrea Manke und der Oboistin Justina Duda unter dem Motto "Gloria" am 25. Juni abgeschlossen wird.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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