Siglinde Unger gewährt Einblicke im virtuellen Unterrichtsablauf
Präsenzschule und Homeschooling in Schulhand?

Fabienen Kunz Schülerin CSH | Foto: Fabienne Kunz, Schülerin an der Christlichen Schule im Hegau, macht dieses Jahr ihr Abitur und fühlt sich im Homeschooling gut betreut. swb-Bild: CSH
  • Fabienen Kunz Schülerin CSH
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Hilzingen. Seit Beginn der Krise wird es immer wieder angesprochen: die Schulen sind alle auf unterschiedlichen Niveaus, was die digitalen Anforderungen anbelangt. Nicht überall läuft Homeschooling so reibungslos wie es sollte. Letzte Woche wurde die Schließung der Schulen nochmals verlängert. Das Wochenblatt hat nun beispielhaft in die Räume der Christlichen Schule im Hegau reingeschaut, um sich ein Bild zu machen, wie bei uns im Hegau der digitale Unterricht aussehen kann.

Ablauf

Die Schüler ab dem fünften Jahrgang (Sekundarstufen I und II) lernen gemäß Stundenplan im Homeoffice nach ihrem individuellen Lernplan, den auch alle Fachlehrer und die Eltern einsehen können, erklärt Schulleiterin Siglinde Unger. »Alles Material und alle zu erreichenden Ziele finden sie auf unserer Lernplattform. Am Ende der Woche erhalten sie ein Wochenfeedback in ihrem Online-Lernplan.«

Zu Beginn der ersten Stunde findet jeweils immer eine kleine Morgenbesinnung via Online-Meeting als Start in den Tag statt. Auch am Anfang jeder Fachunterrichtsstunde findet ein Meeting statt, in das sich die Schüler über den Link im Fach- bzw. Lerngruppenkurs anmelden. In den Stunden finden Inputs oder Einzelcoachings statt, alle Schüler und Lehrer sind während der Unterrichtszeit online erreichbar, so Ungers Ausführungen.
Die Grundschüler arbeiten ebenfalls gemäß ihrer individuellen Wochenziele in Deutsch und Mathe. Am Ende der Woche erhalten sie dann ein Wochenfeedback von den Lerngruppenlehrern. Das benötigte Unterrichtsmaterial können sich die Eltern und Schüler der Klassen 3 und 4 herunterladen. Damit der virtuelle Unterricht auch funktionieren kann, muss jeder Schüler über ein Endgerät verfügen.

»Alle Schüler der Jahrgänge 3 bis 13 haben digitale Endgeräte. Die Jahrgänge 3 bis 6 verwenden Tablets, ab Jahrgang 7 sind Laptops im Einsatz. Bei Problemen gibt es im Kollegium einen Lehrer, der mit Rat und Tat unterstützend zur Seite steht«, versichert die Rektorin.

Online vs. Präsenz

Könnte Homeschooling zukünftig als Ersatz für den Unterricht vor Ort gelten? »Virtueller Unterricht kann meiner Meinung nach nicht den Präsenzunterricht an der Schule ersetzen, denn es fehlt unter anderem die Gemeinschaft vor Ort«, so Unger gegenüber dem Wochenblatt.

»Ich sehe jedoch: Die Zukunft ist digital, ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien ist ausschlaggebend. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche mündige Bürger und Bürgerinnen der Welt von morgen werden sollen und möchten dazu beitragen, dass sie digitale, kreative und problemlösende Kompetenzen erlernen und das findet im Moment statt.«

Hybrid-Unterricht

Besser wäre es, beides zu kombinieren, ist die Schulleiterin überzeugt. »Ich befürworte für die Zukunft ein Nebeneinander von Präsenz- und Distanzunterricht nach Regeln, welche jede Schule selbst festlegen kann, denn beides hat – je nach Unterrichtsgegenstand – seine Berechtigung«, sagt sie.

»Der Lerneffekt ist immens, denn das ist die Schule von morgen! Wir müssen vom Ziel her denken: Was benötigen unsere Schülerinnen und Schüler für ihre Zukunft in Gesellschaft und an ihrem zukünftigen Arbeitsplatz? Was müssen sie angesichts einer digitalisierten Welt lernen, um froh und gesund durchs Leben zu gehen? Dazu gehört Lernen in Präsenz und Lernen daheim: Schule darf und muss auf lebenslanges Lernen vorbereiten«, ist Siglinde Unger sich sicher.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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