Level vom Vorjahr wird wegen Krieg nicht erreicht
Arbeitslosenzahlen sind wieder gesunken

Symbolbild Arbeitsagentur | Foto: Arbeitsagentur
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Kreis Konstanz. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist im September wieder gesunken. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren zum Stichtag 13.601 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 249 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit allerdings um 385 Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag im September bei 3,0 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte) und ist somit die zweitniedrigste im Ländle. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 3,7 Prozent.

Im Landkreis Konstanz gibt es für September5.822 Arbeitslose (2.818 Frauen, 3.004 Männer)  das sind minus 11 zum Vorjahr/ minus 196 zum Vormonat,  davon SGB II: 3.490 Menschen (plus 396 zum Vorjahr / minus 11 zum Vormonat) Die Arbeitslosenquote im September wird hier mit 3,6 Prozent angegeben.

„Wir beobachten eine stabile Lage am Arbeitsmarkt. Mit dem Ende der Urlaubs- und Ferienzeit geht üblicherweise die  Arbeitslosigkeit zurück: Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen, Betriebe stellen wieder ein und Ausbildungsabsolventen finden  eine Anschlussbeschäftigung“, sagt Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. „Der Rückgang fällt heuer weniger deutlich aus aufgrund der Registrierung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern“, erklärt der  Agenturleiter.
Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits seit dem 1. September läuft, ist es noch nicht zu spät, in eine Berufsausbildung einzusteigen. An alle jungen Menschen, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, aber auch deren Eltern, appelliert Auch: „Ich empfehle ganz dringend, einen Termin mit unserer Berufsberatung zu vereinbaren. Gemeinsam finden wir einen guten Weg für den Start in die berufliche Zukunft.“

Arbeitskräftenachfrage

Unternehmen und Verwaltungen informierten im September über 1.840 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 8.264 Stellen unbesetzt. Dies waren 48 weniger als im August und 231 mehr als im September 2021. „Obwohl wir zuletzt eine leichte Zurückhaltung der Arbeitgeber bei der Neumeldung von Stellen beobachteten, bleibt festzuhalten: Der Arbeits- und  Fachkräftebedarf ist weiterhin hoch. Neben dem produzie- renden und verarbeitenden Gewerbe werden vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich massiv Arbeitskräfte gesucht“, so Mathias Auch.

Ausbildungsmarkt

Im gesamten Bereich der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg sind noch mehrere hundert Ausbildungsplätze unbesetzt. Freie Lehrstellen gibt es na- hezu in allen Branchen und Bereichen. „Eine qualifizierte Ausbildung ist die beste Basis für ein erfolgreiches Berufsleben! Es gibt weiterhin viele Be- triebe, die noch für dieses Jahr Auszubildende suchen. Auch ein Ausbil- dungsbeginn im Oktober und November ist noch möglich. Ich möchte Ju- gendliche, die bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, er- mutigen, sich noch für einen Ausbildungsbeginn in diesem Jahr zu bewerben. Für alle, die dabei noch Unterstützung brauchen: Die Berufsberaterin- nen und Berufsberater der Arbeitsagentur sind für alle Fragen da“, betont Mathias Auch.

Kurzarbeit

Im September sind bei der Agentur für Arbeit 35 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 398 Frauen und Männer neu angemeldet. „Ein Teil der Anzeigen, insbesondere aus dem verarbeiten- den und produzierenden Gewerbe, ist auf Lieferkettenengpässe zurückzuführen. Inwiefern sich die Energiekrise auf neue oder weitere Anzeigen auf Kurzarbeit auswirkt, ist noch nicht abschätzbar. In den aktuellen Zahlen zeigt sich dies noch nicht.“

Für März 2022 liegen nun endgültige Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im März noch 1.105 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich damals 6.818 Frauen und Männer in Kurzarbeit.
Wichtig für alle Arbeitgeber: Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Zugangserleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld bis Ende des Jahres beschlossen. Bis zum 31. Dezember 2022 ist es weiterhin ausreichend, wenn in Betrieben mindestens 10 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent haben. Zudem wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden verzichtet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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